Kultur 16. Februar 2009

Amnesty-International-Filmpreis 2009 geht an "Sturm" von Hans-Christian Schmid

Gruppenporträt vor roter Pressewand

Verleihung des Amnesty-International-Filmpreises auf der Berlinale 2009

Der Spielfilm "Sturm" (Deutschland/Dänemark/Niederlande 2009) des deutschen Regisseurs Hans-Christian Schmid hat den Amnesty-International-Filmpreis auf der 59. Berlinale gewonnen. Der Film lief im Wettbewerb des Festivals.

"Hans-Christian Schmid ist es gelungen, ein abstraktes Thema – die juristische Aufarbeitung von schweren Menschenrechtsverbrechen – emotional bewegend darzustellen, ohne dabei den politischen Tiefgang zu verlieren", begründete der Regisseur Pepe Danquart, Mitglied der diesjährigen Amnesty-Filmpreis-Jury, die Entscheidung. "Das Geschiebe und Geschachere auf diplomatischer Bühne und den oft riskanten persönlichen Einsatz gegen individuelles Unrecht und für die Menschenrechte in einer spannenden Filmhandlung zu verbinden, ist eine große Leistung, die wir mit dem Amnesty International Filmpreis 2009 auszeichnen."

Sturm zeigt die vielfältigen Widrigkeiten internationaler Strafjustiz. Vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist ein ehemaliger Befehlshaber der jugoslawischen Armee angeklagt, für Massenvergewaltigungen und Erschießungen bosnischer Zivilisten verantwortlich zu sein. Zeugen sterben, andere haben Angst, auszusagen. Die Zulassung einer in Deutschland lebenden Zeugin wird zum dramatischen Höhepunkt des Films.

Der Amnesty-Filmpreis wurde in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind "Sleep Dealer" von Alex Rivera (2008), "Bei Einbruch der Dunkelheit" von Anders Nilsson (2007), der kurdische Film "U Nergiz Biskivin" (2006) und "Paradise Now" von Hany Abu-Assad (2005). 

Der Amnesty International Filmpreis wird auch auf internationalen Filmfestivals in Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen und Los Angeles vergeben. Mit dem Preis möchte Amnesty die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Publikum auf das Thema Menschenrechte lenken und Filmemacher dazu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen.

Weitere Informationen zum Amnesty-International-Filmpreis findest du hier.

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