Aktuell 04. September 2023

Amnesty International richtet "Digital Investigations Summit" in Berlin aus

Eine junge Frau zeigt mit dem Zeigefinger der linken Hand auf einen großen Computerbildschirm. Neben ihr steht ein junger Mann, der auf den Bildschirm schaut und vor sich einen Laptop stehen hat.

Das "Digital Verification Corps" nutzt digitale Mittel, um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken.

Am 15. September richtet Amnesty International in Berlin den "Digital Investigations Summit" aus. Die Veranstaltung findet statt im bUm - Raum für solidarisches Miteinander. Fachkräfte, Researcher*innen, zivilgesellschaftliche Gruppen und Tech-Expert*innen werden sich über neue digitale Methoden für Menschenrechtsuntersuchungen austauschen. Die Teilnehmenden arbeiten in Workshops und Podiumsdiskussionen zusammen.

Der Digitalgipfel findet im Rahmen des jährlichen Treffens des "Digital Verification Corps" statt. Das Netzwerk von Universitäten weltweit kooperiert mit Amnesty International, um mithilfe von Open-Source-Recherchen Menschenrechtsverstöße zu dokumentieren.

"In Berlin arbeitet eine Community von Spitzenforscher*innen auf dem Gebiet der Menschenrechte. Wir wollen diese Organisationen und Aktivist*innen mit den Universitäten unseres Netzwerks zusammenbringen, um diese einzigartige Zusammenarbeit auszubauen," sagt Christoffer Horlitz, Fachreferent für Internationales bei Amnesty International in Deutschland.

Zu den Themen beim "Digital Investigations Summit" zählen:

  • Überwachungstechnologie und ihre Folgen für die Menschenrechte
  • Entwicklung von KI-Instrumenten zur Unterstützung in der Beweissuche
  • Untersuchung von Kriegsverbrechen
  • Ethische Betrachtungen von Open Source und KI
  • Open Source in der Aufdeckung von Kolonialverbrechen
  • Untersuchungsmethoden in Ländern und Regionen, in denen Recherchen vor Ort nicht möglich sind

Dies ist das fünfte jährliche Gipfeltreffen von Mitgliedern des "Digital Verification Corps". Das Netzwerks besteht aus über 120 Studierenden aus den Fachbereichen Jura, Journalismus, Soziologie und Politikwissenschaften, die Amnesty International und Partnerorganisationen bei ihren Untersuchungen unterstützen.

Aktuell beteiligen sich Studierende der Hertie School, der UC Berkeley, der Universität Cambridge, der Universität Essex, der Ibero-Universität und der Universität Pretoria. Die Studierenden haben mit ihrer Arbeit in dem Netzwerk bereits zu preisgekrönten Recherchen beigetragen und damit die Aufdeckung von Polizeigewalt und Pushbacks auf See sowie die Untersuchung von Luftangriffen in Syrien unterstützt. Das "Digital Verification Corps" wurde 2019 mit dem Times Higher Education Award für internationale Zusammenarbeit ausgezeichnet.

Hier geht es zur Anmeldung

Veranstaltungsort

bUm - Raum für solidarisches Miteinander

Paul-Lincke-Ufer 22

Berlin 10999

Deutschland

Programm für den 15. September 2023

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

10:30 - 11:00 Begrüßung und Kennenlernen

11:00 - 12:30 Workshops: 

  • Erforschung von Überwachungstechnologien und Spyware mit: Likhita Banreji, Forscherin/Beraterin im Disrupting Surveillance Team von Amnesty Tech
  • Einsatz von künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Open-Source-Techniken zum Aufspüren von Sprengkörpern mit: Adam Harvey, VFRAME

12:30 - 13:00 Pause

13:00 - 14:30 Workshop:

  • Dokumentation von Todesfällen und Misshandlungen auf Migrationsrouten: Fallstudie Saudi-Arabien mit: Sam Dubberley, Direktor des Digital Investigations Lab bei Human Rights Watch

14: 30 - 16:30 Mittagessen

16: 30 - 17:45 Panel

  • No Access: Remote sensing und Gerechtigkeit in geschlossenen Gesellschaften

17: 45 - 18:00 Pause

18: 00 - 19:00 Panel

  • Open-Source-Recherchen zur Dokumentation von Kolonialverbrechen

19:00 - 20:30 Uhr Empfang

 

Hier geht es zur Anmeldung

 

Weitere Informationen (auf Englisch) gibt es auf https://citizenevidence.org

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