Fußball-WM in Katar: Kunstaktion am Brandenburger Tor

Amnesty International Deutschland lädt am Sonntag, den 23. Oktober 2022, zu einer Kunstaktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin ein. Dabei wird Kritik an der menschenrechtlichen Lage in Katar sowie an Sportswashing durch Großveranstaltungen geübt und die FIFA aufgefordert, Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen im Kontext der Fußball-WM zu übernehmen.

Für den Erfolg der Fußballweltmeisterschaft in Katar spielen Arbeitsmigrant*innen vor allem aus südasiatischen und afrikanischen Ländern eine entscheidende Rolle. Sie bauten die Stadien und Infrastruktur. Ausstehende Lohnzahlungen, eingeschränkte Mobilität aufgrund einbehaltener Reisepässe, keine Untersuchung von Todesfällen, Gewerkschaftsverbot – diese ausbeuterischen Arbeitsbedingungen müssen sie dafür in Kauf nehmen.

Unter dem Motto "Fußball ja. Ausbeutung nein" fordert Amnesty International die FIFA auf, sich zusammen mit Katar für einen Entschädigungsmechanismus einzusetzen und Entschädigungszahlungen von mindestens 440 Millionen US-Dollar für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen in Katar oder deren Angehörige bereitzustellen.

Die Kunstaktion von ehrenamtlichen Amnesty-Mitgliedern aus ganz Deutschland unterstützt die #PayUpFIFA-Kampagne, die im Mai von Menschenrechtsorganisationen gemeinsam gestartet wurde, und die die FIFA dazu auffordert, einen Entschädigungsmechanismus für Arbeitsmigrant*innen einzurichten und künftige Menschenrechtsverstöße zu verhindern.

Daniel Binder, Mitglied der AG Kunst und Aktivismus bei Amnesty International in Deutschland, sagt: "Wir sind der Überzeugung, dass Menschenrechte und Sport nicht mehr getrennt voneinander zu denken sind. Die WM in Katar darf nicht dem 'Sportswashing' dienen: Aus diesem Grund ist es unverzichtbar, dass auch die FIFA Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der WM übernimmt. Sportliche Großereignisse können Menschenrechtsverletzungen nicht mehr verdecken."

Wann: Sonntag, 23. Oktober 2022, 13:00 – 14:00 Uhr

 

Wo: Brandenburger Tor, Pariser Platz (Ostseite), 10117 Berlin

                       

Wer: AG Kunst und Aktivismus bei Amnesty International in Deutschland