Ukraine: Yakov Strogan auf Kaution frei

22. März 2012 – Yakov Strogan wurde auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er dort von Polizisten festgehalten und misshandelt worden war. Er hatte der Polizei öffentlich Folter vorgeworfen.

Nach einem Streit mit einem Nachbarn am 16. August 2010 wurde Strogan für vier Tage von der Polizei in Gewahrsam genommen. Nachdem er sich weigerte, ein Geständnis zu unterschreiben, das ihm versuchten Mord an seinem Nachbarn unterstellte, wurde er von Polizisten mehrfach bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und getreten. Nach seiner Freilassung gab er öffentlich bekannt, was die Polizisten ihm angetan hatten, und reichte eine Beschwerde ein. Kurz darauf wurde er erneut inhaftiert und das Ermittlungsverfahren wegen des versuchten Mordes wurde wieder eröffnet. Er wurde abermals von Polizisten misshandelt. Kurze Zeit später wurde Strogan überraschenderweise wieder entlassen – seine Frau erzählte Amnesty: "Thank you so much for the letters and cards. I don’t have words to say how grateful I am."

Strogan’s Anwalt gibt an, dass seine Entlassung auf Kaution am 12. März 2012 zum großen Teil der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verdanken ist. Zahlreiche Amnesty-Mitglieder weltweit hatten sich für Strogans Freilassung eingesetzt. Amnesty fordert die Verantwortlichen weiterhin auf, u.a. die Foltervorwürfe von Strogan aufzuklären, die Täter zu bestrafen und eine angemessene Entschädigung zu zahlen.