Journalist freigelassen

Amnesty International

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Der 81-jährige bangladeschische Journalist Shafik Rehman, der am 16. April 2016 festgenommen worden war, wurde vom Obersten Gerichtshof gegen Kaution freigelassen. Nachdem er vier Monate ohne Anklage in Haft verbracht hatte, ist er am 6. September aus dem Gefängnis entlassen worden.

Sachlage

Shafik Rehman ist ein sehr geachteter Journalist und Redakteur der monatlich erscheinenden Zeitschrift Mouchake Dhil. Er ist ein bekannter Unterstützer der größten Oppositionspartei, der Bangladesh National Party, und in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen seiner journalistischen Arbeit zum Ziel der Behörden geworden.

Shafik Rehman wurde am 16. April festgenommen. Man warf ihm vor, an einem Plan zur Entführung und Tötung von Sajib Wazed Joy, dem Sohn der Premierministerin Sheik Hasina, beteiligt gewesen zu sein. Nach einigen Tagen in Untersuchungshaft wurde Shafik Rehman am 27. April in das Kashimpur-Zentralgefängnis gebracht. Dort hielt man ihn in Einzelhaft fest und verweigerte ihm trotz seiner Diabeteserkrankung und Herzprobleme eine angemessene medizinische Versorgung. Am 22. Mai wurde Shafik Rehman in das Zentralgefängnis von Dhaka verlegt, wo er nicht länger in Einzelhaft festgehalten wurde. Dort wurde ihm bessere, jedoch noch immer keine ausreichende medizinische Versorgung sowie regelmäßiger Zugang zu seiner Familie und seinen Rechtsbeiständen gewährt.

Obwohl er mehr als vier Monate inhaftiert war, wurde Shafik Rehman keiner Straftat angeklagt. Gemäß dem Völkerrecht haben die Behörden die Pflicht, ihn über das Verfahren gegen ihn zu informieren und ihn entweder unverzüglich anzuklagen oder aus der Haft zu entlassen. Sein Antrag auf eine Freilassung gegen Kaution wurde dreimal abgelehnt, bevor der Oberste Gerichtshof Bangladeschs am 31. August einer Kaution zustimmte. Er wurde am 6. September aus dem Gefängnis entlassen. Für die nächsten drei Monate darf Shafik Rehman das Land nicht verlassen.

Amnesty International wird den Fall weiter aufmerksam beobachten und gegebenenfalls erneut zu Aktionen aufrufen.

Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank an alle, die Appelle geschrieben haben.