7. Jahrestag US-Gefangenenlager Guantánamo
BERLIN, 11.01.2009
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 11. Januar steht ein trauriger Geburtstag an: das Lager Guantánamo auf Kuba wird 7 Jahre alt. Seit dem 11. Januar 2002 sind dort insgesamt etwa 800 Männer und Jugendliche inhaftiert worden. Allen wurden ihre grundlegenden Menschenrechte vorenthalten, viele wurden misshandelt und gefoltert. Kein Verantwortlicher wurde bisher dafür zur Rechenschaft gezogen. Lediglich zwei Insassen sind bisher in unfairen Verfahren angeklagt und verurteilt worden. Noch immer sitzen dort rund 250 Gefangene aus etwa 30 Ländern ein. Guantánamo ist das Symbol und der sichtbare Teil eines Systems, in dem im Namen des so genannten Kriegs gegen den Terror Angehörige der US-Geheimdienste und -Streitkräfte sowie verbündeter Staaten systematisch Menschenrechte verletzen. . Amnesty International fordert seit Jahren die Schließung des Lagers Guantánamo. Die Organisation hat den neuen US-Präsidenten Barack Obama aufgerufen, das Lager so schnell wie möglich zu schließen.
In der Anlage finden Sie
A. ein 18-seitiges Dossier zu Guantánamo für Ihre Berichterstattung. Es enthält:
- Zahlen zu sieben Jahren Guantánamo (S. 2)
- Eine Guantánamo-Chronologie seit 2001 (S. 3-7)
- Empfehlungen für die Schließung des Lagers (8)
- Nur die Spitze des Eisbergs im "Krieg gegen den Terror" (9-10)
- Folter und Misshandlung in Guantánamo (11-14)
- Militärkommissionen in Guantánamo: Eine juristische Farce (15-16)
- Wege aus der Sackgasse Guantánamo (17-18)
Außerdem hängen an:
B. eine aktuelle Eilaktion (Urgent Action) zum Fall des Guantánamo-Gefangenen Zuhair, der seit 2005 zwangsernährt wird und dessen Gesundheitszustand sich in den letzten Wochen besorgnisserregend verschlechtert hat;
C. vier Kurzbeschreibungen der Fälle von Guantánamo-Gefangenen aus Saudi-Arabien, dem Jemen, Pakistan und China.
Hinweis: Amnesty International wird in den nächstenTagen eine Pressemitteilung zur Frage der Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen in Deutschland und anderen EU-Staaten sowie konkrete Forderungen an US-Präsident Obama veröffentlichen.
Amnesty-Generalsekretärin Barbara Lochbihler steht für Interviews zur Verfügung.