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USA: Militär von Protesten abziehen!

Soldaten und Nationalgardisten in Los Angeles am Rande einer Demonstration gegen US-Präsident Donald Trump (14. Juni 2025)
© IMAGO / ZUMA Press Wire
Am 8. Juni 2025 entsandte US-Präsident Trump 2.000 Angehörige der Nationalgarde in das kalifornische Los Angeles, nachdem dort in den Tagen zuvor zahlreiche Menschen gegen Razzien der Einwanderungsbehörde demonstriert hatten. Dies geschah gegen den Willen des kalifornischen Gouverneurs, der normalerweise die Kontrolle über den Einsatz von Truppen in seinem Bundesstaat hat, und verstieß gegen ein Gesetz, das eine entsprechende Zustimmung des Gouverneurs vorschreibt. Am 9. Juni wurden weitere 2.000 Einsatzkräfte entsandt und etwa 700 Marinesoldat*innen in Einsatzbereitschaft versetzt. Diese einseitigen und möglicherweise gesetzwidrigen Maßnahmen seitens des Präsidenten müssen umgehend rückgängig gemacht werden.
Setzt euch für den Abzug der Nationalgarde aus Los Angeles ein!
Hier kannst du deinen Brief ausdrucken, um ihn per Post oder Fax an die Behörden zu senden, oder ihn direkt über dein eigenes E-Mail-Programm verschicken.
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Achtung: Bitte prüfe bei der Deutschen Post ob die Briefzustellung in das Zielland ungehindert möglich ist.
Appell an
Ms. Susan Wiles
Chief of Staff
The White House
1600 Pennsylvania Ave
N.W. Washington, D.C. 20500
USA
Sende eine Kopie an
Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
Herrn Alan D. Meltzer
Geschäftsträger a.i.
Clayallee 170
14195 Berlin
Fax: 030-83 05 10 50
E-Mail: BerlinPCO@state.gov
Amnesty fordert:
- Ich appelliere an Sie als Stabschefin des Weißen Hauses, Präsident Trump zur Aufhebung des Memos zu bewegen, mit dem er die Entsendung der Nationalgarde und anderer Militärkräfte nach Kalifornien angeordnet hat. Polizeiaufgaben dürfen nicht Sache des Militärs sein.
Sachlage
Am 6. und 7. Juni 2025 gingen in Los Angeles und Paramount im US-Bundesstaat Kalifornien zahlreiche Menschen gegen groß angelegte und militarisierte Razzien der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE auf die Straße. ICE-Angehörige reagierten aggressiv auf diese Proteste und setzten unter anderem Gummigeschosse und Tränengas gegen friedliche Protestierende ein. Am Abend des 7. Juni warfen einige Demonstrierende Steine und andere Gegenstände auf Angehörige der ICE, woraufhin Präsident Trump ankündigte, 2.000 Truppen der US-Nationalgarde entsenden zu wollen, um die Proteste zu unterdrücken.
Es ist das erste Mal seit 1965, dass ein Präsident die Nationalgarde eines Bundesstaats ohne Einwilligung des*r jeweiligen Gouverneur*in aktiviert hat. Zuletzt hatte Präsident Lyndon B. Johnson 1965 gegen den Willen eines Gouverneurs die Nationalgarde aktiviert, um Bürgerrechtsaktivist*innen in Alabama zu schützen; die Trump-Regierung hingegen setzt das Militär ein, um Demonstrierende zu unterdrücken. Eine Gruppe von 22 demokratischen Gouverneur*innen hat eine Erklärung abgegeben, in der sie das Vorgehen von Präsident Trump als "Machtmissbrauch" bezeichnet und geltend macht, dass seine Maßnahmen gegen das bundesweit geltende Gesetz verstoßen, mit dem sie gerechtfertigt werden.
Am 9. Juni entsandte der Präsident weitere 2.000 Angehörige der kalifornischen Nationalgarde in das Gebiet der Proteste und versetzte etwa 700 Marinesoldat*innen nahe Los Angeles in Einsatzbereitschaft. Der Einsatz der Marinesoldat*innen verstößt möglicherweise gegen den Posse Comitatus Act, ein Bundesgesetz, das den Einsatz des Militärs zur Ausübung von Polizeiaufgaben mit wenigen Ausnahmen verbietet. Ebenfalls am 9. Juni strengten der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom und der Staat Kalifornien eine Klage gegen die Trump-Regierung an, um den Einsatz von Angehörigen der Marines und der kalifornischen Nationalgarde zur Ausübung von Polizeiaufgaben in dem Bundesstaat zu verhindern; hierzu zählt auch der Einsatz dieser Soldat*innen, um Angehörigen der Bundesbehörden bei der Durchsetzung von Einwanderungsbestimmungen zu helfen.
Das Memo, mit dem Präsident Trump diese Maßnahmen rechtfertigt, entspricht möglicherweise nicht geltendem Recht. So werden falsche Angaben über die Lage vor Ort gemacht und das Gesetz missbraucht, um die Nationalgarde zu entsenden. Das Memo ist außerdem so weit gefasst, dass es überall dort eingesetzt werden könnte, wo es zu Protesten kommt – insbesondere als Reaktion auf gewaltsame und aggressive Razzien durch Angehörige der ICE oder anderer Bundesbehörden an Arbeitsplätzen, in Gerichtsgebäuden oder in Wohnvierteln. Tatsächlich hat Präsident Trump angekündigt, dass es landesweit zu weiteren Razzien kommen wird, und gemahnt, dass weitere Proteste mit "derselben oder größerer Gewaltanwendung" beantwortet würden wie die in Los Angeles. Behördenmitarbeiter*innen, die entsprechende Razzien vornehmen, werden schon jetzt durch das Militär unterstützt.
Während der Einsatz der Nationalgarde vor allem dem Schutz einer Bundesbehörde in der Innenstadt von Los Angeles diente, verfügen die Angehörigen der Nationalgarde weder über die Erfahrung noch über die Ausbildung, um Polizeiaufgaben, z.B. bei Protesten, zu übernehmen. Die landesweiten Proteste im Jahr 2020 haben gezeigt, dass solche Situationen schnell eskalieren und zur Verletzung der Menschenrechte von Demonstrierenden führen können.
Eine Regierung, die transparent ist und zur Rechenschaft gezogen werden kann, ist das Fundament der Rechtsstaatlichkeit. Das willkürliche und rechtswidrige Vorgehen von Präsident Trump – der Einsatz des Militärs zur Unterdrückung friedlicher Proteste – untergräbt die Rechtsstaatlichkeit und die Wirksamkeit der Regierung. Diese Elemente sind jedoch für die Wahrung und den Schutz der Menschenrechte sowie für die Einhaltung der Gesetze der USA unerlässlich.
Hintergrundinformation
(auf Englisch)
Governors largely control the deployment of National Guard troops in their states. However, the memo issued by President Trump cites 10 U.S.C. 12406, which, in part allows the federal deployment of National Guard forces if "there is a rebellion or danger of a rebellion against the authority of the Government of the United States." It also states that the president may call into federal service "members and units of the National Guard of any State in such numbers as he considers necessary to repel the invasion, suppress the rebellion, or execute those laws." The incidents that have occurred fail to meet this threshold. Trump’s directive states, "To the extent that protests or acts of violence directly inhibit the execution of the laws, they constitute a form of rebellion against the authority of the Government of the United States." Trump’s directive authorized the Secretary of Defense to "employ any other members of the regular Armed Forces as necessary to augment and support the protection of Federal functions and property in any number determined appropriate in his discretion." On 9 June, following the fourth night of protests, the President ordered an additional 2000 California National Guard to deploy to the area and 700 US Marines were placed on "high alert" to be stationed near the Los Angeles to deploy if needed. The deployment of the Marines may risk violation of the Posse Comitatus Act, a federal law that generally prohibits the use of the military for domestic law enforcement purposes, with limited exceptions.