Wieder mehr als 50 Aktivist_innen freigelassen!

Diese Urgent Action ist beendet.

Am 10. April wurden 56 Parteimitglieder und Menschenrechtsverteidiger_innen ohne Anklage freigelassen, die im Januar und Februar festgenommen worden waren. Der sudanesische Geheimdienst NISS hatte sie in Verbindung mit Protestveranstaltungen gegen den Preisanstieg bei Lebensmitteln und Medizin im Sudan seit  Anfang Januar willkürlich festgenommen und inhaftiert.

Grafik einer zerrissenen Kette

Sachlage

Am 10. April wurden 56 Mitglieder einer Oppositionspartei und Menschenrechtsverteidiger_innen ohne Anklage freigelassen. Zu den Freigelassenen zählen Omer Yousef El Digair, der Vorsitzende der Sudanese Congress Party (SCP); Almahi Suliman, der Vorsitzende der SCP im Bundesstaat Sennar; Mohamed Mukhtar al Khatib, der politische Sekretär der Sudanese Communist Party; Mohamed Farouk Salman, ein führendes Mitglied der Sudan National Alliance – Forces; Mohieldeen Eljalad und Sidgi Kaballo, Mitglieder des Zentralkomitees der Sudanese Communist Party; Ismail Adam Hamid, ein politischer Aktivist; Amjed Farid, ein Arzt und Menschenrechtsverteidiger; Omer Ushari, ein Menschenrechtsverteidiger; Salih Mahmoud Osman, ein weiterer Menschenrechtsverteidiger und stellvertretender Vorsitzende des Anwaltsvereins Darfur, sowie Khalid Omer Yousif, der amtierende Vorsitzende der SCP, der nach der Festnahme von Omer Yousef benannt wurde. Fünf weitere wegen derselben Angelegenheit Inhaftierte wurden bereits im März freigelassen.

Der sudanesische Geheimdienst NISS hatte die Mitglieder der Oppositionsparteien und Menschenrechtsverteidiger_innen in Verbindung mit Protestveranstaltungen gegen den Preisanstieg bei Lebensmitteln und Medizin im Sudan seit Anfang Januar willkürlich festgenommen und inhaftiert.

Fast drei Monate lang wurden sie unter schlechten Haftbedingungen im Gefängnis gehalten. Nach Angaben einiger Freigelassener waren über 20 Gefangene in einer 5 mal 7 Meter kleinen Zelle untergebracht. Alle Gefangenen mussten auf dem Boden schlafen. Sie hatten weder Zugang zu Rechtsbeiständen noch zu Büchern oder anderem Lesestoff (außer in ihrer letzten Haftwoche) und ihren Familien wurde nur alle zwei Wochen ein 30-minütiger, überwachter Besuch in Anwesenheit eines NISS-Mitarbeiters gestattet. Auch durften sie während dieser Familienbesuche nicht über die Haftbedingungen oder die politische Lage im Land sprechen.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich.