USA: Leonard Peltier wird aus Gefängnis entlassen

Diese Urgent Action ist beendet.

Der indigene Aktivist Leonard Peltier, der fast 50 Jahre im Gefängnis verbracht hat, darf den Rest seiner Freiheitsstrafe im Hausarrest ableisten. Er verbüßt zwei lebenslange Haftstrafen wegen Mordes, obwohl starke Zweifel daran bestehen, dass sein Gerichtsverfahren den internationalen Standards für faire Verfahren entsprochen hat. Er hat stets seine Unschuld beteuert.

Das Foto zeigt Leonard Peltier in einem Gefängnisflur. Er lehnt mit verschränkten Armen an der Wand und lächelt in die Kamera.

Der indigene Aktivist Leonard Peltier im Hochsicherheitsgefängnis Coleman im US-Bundesstaat Florida (Archivaufnahme vom Januar 1993).

Sachlage

Am 20. Januar 2025 entschied Präsident Biden zum Ende seiner Amtszeit, die Haftstrafe von Leonard Peltier umzuwandeln. Leonard Peltier darf nun den Rest seiner Strafe zu Hause bei seinen Angehörigen im Hausarrest ableisten anstatt im Gefängnis.

Amnesty International war bereits im Jahr 1977 bei der Gerichtsverhandlung von Leonard Peltier mit Menschenrechtsbeobachter*innen präsent. Die Organisation setzt sich seit vielen Jahren für seine Freilassung aus dem Gefängnis ein, da es schwerwiegende Kritikpunkte an dem Gerichtsverfahren gibt, das zur Verurteilung von Leonard Peltier führte. Beispielsweise wurden Beweismittel, die Leonard Peltiers Verteidigung hätten unterstützen können, durch die Staatsanwaltschaft zurückgehalten.

Leonard Peltier ist ein Angehöriger der indigenen Anishinabe-Lakota und war ein Mitglied des American Indian Movement (AIM), einer Initiative, die sich für die Rechte der nordamerikanischen indigenen Bevölkerung einsetzt. Am 26. Juni 1975 kam es im Pine-Ridge-Reservat in South Dakota zu Zusammenstößen zwischen dem FBI und Mitgliedern des AIM. Dabei wurden zwei FBI-Agenten erschossen. Joseph Stuntz, ein Native American und Mitglied des American Indian Movement, wurde an diesem Tag ebenfalls getötet. Der Tod von Joseph Stuntz wurde nie untersucht, und es wurde auch niemand wegen seines Todes angeklagt. Leonard Peltier wurde 1977 für die Morde an den FBI-Agenten Coler und Williams zu zwei lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Er hat stets bestritten, die Agenten getötet zu haben.

Amnesty International wird die Umstände seines Hausarrests weiterhin beobachten.

Weitere Aktionen sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank an alle, die sich über all die Jahre für Leonard Peltier eingesetzt haben.