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Ägypten: Patrick George Zaki vorläufig frei
Diese Urgent Action ist beendet
Der Masterstudent Patrick George Zaki wurde am 7. Dezember 2021 nach 22 Monaten willkürlicher Haft vorläufig freigelassen. Seit seiner Festnahme im Februar 2020 war er unter grausamen und unmenschlichen Bedingungen im Tora-Untersuchungsgefängnis inhaftiert. Die konstruierte Anklage "Verbreitung falscher Nachrichten" vor einem Staatssicherheitsgericht besteht weiter.
Der ägyptische Student und Menschenrechtsverteidiger Patrick George Zaki (undatiertes Foto)
© privat
Sachlage
Der Masterstudent Patrick George Zaki wurde am 7. Dezember 2021 nach 22 Monaten willkürlicher Haft vorläufig freigelassen. Er forscht u.a. zu Genderfragen. Seit seiner willkürlichen Festnahme auf dem Internationalen Flughafen von Kairo im Februar 2020 befand er sich im Tora-Untersuchungsgefängnis. Angehörige der Einwanderungsbehörde hatten ihn bei der Rückkehr aus Italien, wo er in dieser Zeit studierte, festgenommen.
Im September 2021 begann vor einem Staatssicherheitsgericht (Emergency State Security Court – ESSC) ein Verfahren gegen Patrick George Zaki wegen "Verbreitung falscher Nachrichten im In- und Ausland". Hintergrund war ein im Jahr 2019 veröffentlichter Artikel mit Auszügen aus seinem persönlichen Tagebuch, in denen er über die Diskriminierung koptischer Christ_innen in Ägypten schreibt. Ohne weitere Einzelheiten zu nennen, vertagte das Gericht seinen Prozess am 1. Februar 2022 bis "zum Abschluss des strafrechtlichen Verfahrens" auf den 6. April 2022. Verfahren vor den Staatssicherheitsgerichten sind grundsätzlich nicht fair, denn ihre Urteile können nicht vor einem höheren Gericht angefochten werden.
Die Freilassung von Patrick George Zaki ist das Ergebnis anhaltenden weltweiten Drucks und Protests sowie öffentlicher Kampagnen, insbesondere durch Amnesty International Italien. Patrick George Zaki schickt allen Unterstützer_innen seinen Dank: "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich während meiner Haft auf jede nur denkbare Weise unterstützt haben. Eure Unterstützung war der entscheidende Faktor in meinem Ringen um Geduld und Hoffnung. Je mehr ich über das Ausmaß der internationalen Unterstützung erfuhr, desto mehr glaubte ich, dass ich bald freikommen würde. Es ist mir wichtig zu sagen, dass eine Nachricht, die einen Gefangenen in der Verzweiflung und Grausamkeit dieser Erfahrung erreicht, dir wirklich Lebensmut geben kann. Solidaritätsnachrichten haben eine magische Wirkung. Auch wenn die Absender_innen noch so sehr glauben, dass sie nichts bringen, das ist nicht wahr. Jede Nachricht und jeder Support, ob mit einem Video-Clip, einem Post oder einem Bild, erinnern den Gefangenen daran, dass das, was ihm gerade widerfährt, Bedeutung hat, und dass seine Zeit an diesem Ort, dem Gefängnis, etwas bewirkt, weil es die Haltung anderer zu dem verändert, was geschieht. Also, hört nicht auf, gewaltlose politische Gefangene zu unterstützen. Es gibt noch viele, die ihre Freiheit zurückerhalten müssen."
Amnesty International wird weiterhin sein laufendes Gerichtsverfahren beobachten und über andere Kanäle fordern, dass das Verfahren gegen ihn eingestellt wird und dass alle Verfahren vor Staatssicherheitsgerichten unter den in Ägypten immer noch geltenden Notstandsgesetzen beendet werden.
Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen des UA-Netzwerks sind derzeit nicht erforderlich.