Blog 11. Juni 2015

Hip-Hop für den Flüchtlingsschutz

Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule in Frankfurt-Raunheim tragen selbstgeschriebene Rap-Texte zum Thema Flucht vor.

Die 16-Jährige Zirig Beritan hat bei unserem Hip-Hop-Workshop mit Max Herre in der Anne-Frank-Schule in Raunheim teilgenommen. Das Ergebnis macht sie sehr stolz.

Der Tag begann mit einem Film über die Entstehung von Amnesty International. Dieser Kurzfilm berührte mich sehr, weil er zeigt, wie viele Menschen sich für Unterdrückte einsetzen. Da ich Kurdin bin, weiß ich, wie es ist, wenn Leute mit einer anderen Meinung ohne Grund eingesperrt werden. Ich habe mich oft mit solchen Fällen auseinandergesetzt und gemerkt, dass Leute, die eingesperrt wurden, eine Meinung hatten, die fast alle Menschen haben, aber sich nicht trauen, diese zu äußern.



Menschen aus aller Welt tragen etwas zu den Menschenrechten bei. Der Kurzfilm war sehr informativ, sodass einem sofort klar wurde, wieso wir eigentlich alle etwas tun sollten und weshalb unsere Nicaragua-AG-Gruppe entstanden ist. Barbara Lueken, die ehrenamtliche Asyl-Expertin bei Amnesty, erklärte uns die schwierige Situation der vielen Flüchtlinge aus aller Welt. Es ist meiner Meinung nach verheerend, dass es so viele Flüchtlinge gibt, denen man zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Ich war sehr schockiert, als ich hörte, dass man sogar in Europa Passagiere auf den Schiffen umbrachte, um zu verhindern, dass sie es an Land schafften. Ich sehe hier keine Menschlichkeit und frage mich, wo sie bleibt. Das macht mich traurig und wütend zugleich.

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In der Anne-Frank-Schule in Raunheim hat Max Herre einen Workshop gegeben. Die Schüler standen dabei im Mittelpunkt; mit Hilfe des Sängers und Produzenten schrieben sie ihren einen eigenen Song zum Thema Migration.

Später erzählte uns ein somalischer Flüchtling, der anonym bleiben will, seine persönliche Geschichte, wie er aus den Fängen des Regimes floh. Mit 14 Jahren – was für mich unglaublich ist. In diesem Alter ist es doch normal, dass man in die Schule geht und nicht in Todesangst fliehen muss! Ich habe versucht, mich in seine Lage zu versetzen, um zu spüren, wie man sich da fühlt. Ich fühlte mich schrecklich! Es tat mir sehr leid, was er alles durchmachen musste. Ich fragte mich auch, was jetzt wohl viele andere durchmachen müssen, während ich ein Dach über dem Kopf habe und weiß, dass es mir gut geht und ich mir keine Sorgen darüber machen muss, was passieren könnte.



Nachdem der Flüchtling etwas aus seinem Leben berichtet hatte, schrieben wir mit Max Herre einen Rap über die Hoffnung. Hier konnten wir unseren Gedanken freien Lauf lassen und alles niederschreiben. Diesen Workshop fand ich sehr schön, weil wir als Gruppe gemeinsam etwas schaffen wollten. Zum Schluss kam ein super Ergebnis raus, das mich sehr stolz macht.



Das Leben macht keinen Sinn, wenn es einem Menschen auf der anderen Seite der Welt nicht so gut geht wie dir. Wieso soll ich mir tolle Kleidung kaufen, wenn ich weiß, dass ein kleines Kind aus einem ärmeren Land sie herstellt und nicht mal die Hälfte von dem Preis der Kleidung bekommt? Ich wünsche mir und hoffe, dass die Welt gemeinsam aufsteht und gemeinsam "Nein!" sagt, denn nur so können wir in Ruhe weiterleben. Dieser Tag hat mir sehr viele Eindrücke aus anderen Perspektiven gezeigt, was meine Meinung noch fester macht: NIEDER MIT DER GEWALT UND UNTERDRÜCKUNG!

 

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