Aktuell Russische Föderation 25. Juni 2009

Gefoltert - wiederbelebt - gefoltert: Der Fall Subair Subairajew

25. Juni 2009 - Nach Angaben von ihm nahestehenden Personen ist Subair Subairajew in der Haft von Aufsehern gefoltert und misshandelt worden. Die Aufseher sollen ihn mit Elektroschocks gepeinigt haben. Wiederholt habe man ihn mit gefüllten Plastikflaschen sowie mit Knüppeln und Gewehrkolben geschlagen, bis er das Bewusstsein verloren habe. Gefängniswärter hätten ihn dann wiederbelebt, um die Prügel fortsetzen zu können. Seine Verletzungen sind weder behandelt noch schriftlich dokumentiert worden.

Der Tschetschene Subair Subairajew ist im August 2007 zu fünf Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt und in die Gefängniskolonie IAR-154/25 in Frolowo in der Region Wolgograd gebracht worden. Nachdem er mehrfach Misshandlungs- und Foltervorwürfe erhoben hatte, wurde Subair Subairajew in eine andere Gefängniskolonie nach Wolgograd verlegt. Im Februar 2008 ist er in das dortige Gefängniskrankenhaus gebracht worden; selbst dort haben ihn die Aufseher gefoltert und gequält.

Subair Subairajew beschwerte sich erneut bei den Behörden. Dies führte im Oktober 2008 zwar zu einer Inspektion des Gefängniskrankenhauses durch den Staatsanwalt der Region Wolgograd, dieser stellte jedoch kein Fehlverhalten der Gefängnisbehörde fest.

Allerdings hatten seine Beschwerden noch einen ganz anderen Effekt: Gefängnisangestellte und ein Beamter der Wolgograder Staatsanwaltschaft sollen Subair Subairajew gedroht haben, dass seine Gefängnisstrafe verlängert würde, oder er könnte "versehentlich" in Haft sterben, wenn er nicht aufhöre, sich über seine Behandlung zu beklagen. Auch seinen Schwestern könnte "etwas zustoßen".

Setzen Sie sich für Subair Subairajew ein. Einfach den Brief kopieren. Ausdrucken. Unterschreiben. Mit 0,70 EUR frei machen. Abschicken. Vielen Dank.

Yurii Ivanovich Kalinin
Director of the Federal Service for Execution of Sentences
Federal Service for Execution of Sentences
Ul. Zhitnaia, 14
119991 GSP-1, Moscow
RUSSIAN FEDERATION

Sehr geehrter Herr Direktor,
ich bin sehr besorgt über die Berichte, dass der in der südrussischen Stadt Wolgograd inhaftierte Tschetschene Subair Issajewitsch Subairajew mehrfach gefoltert wurde. Erst am 18. und 24. Februar 2009 soll er erneut brutal verprügelt worden sein. Offenbar wird er auch nicht ausreichend medizinisch versorgt: Die Gefängnisbehörden stellen keine Medikamente zur Verfügung und händigen ihm die teuren Medikamente, die seine Familie für ihn kauft, nicht aus.

Ich fordere Sie deshalb auf, dafür zu sorgen,

  • dass Subair Subairajew weder gefoltert noch in anderer Weise körperlich oder seelisch misshandelt wird;

  • dass sofort eine umfassende, unabhängige und unparteiische Untersuchung der Foltervorwürfe und Drohungen gegen Subair Subairajew und seine Familie eingeleitet wird, die Ergebnisse öffentlich gemacht werden und, sollten sich die Foltervorwürfe bestätigen, die Verantwortlichen zu ermitteln und vor Gericht zu stellen;

  • dass Subair Subairajew von unabhängigen Ärzten untersucht wird und die erforderliche medizinische Versorgung erhält, wie es die Mindestgrundsätze der Vereinten Nationen für die Behandlung von Gefangenen vorsehen.

Hochachtungsvoll,

Name, Vorname

Unterschrift, Datum

Land

Weitere Artikel