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USA (Mississippi): Richard Jordan hingerichtet
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Richard Jordan wurde am Abend des 25. Juni 2025 im US-Bundesstaat Mississippi durch eine tödliche Injektion hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, im Januar 1976 eine Frau ermordet zu haben. Sein Todesurteil war drei Mal wegen verfassungsrechtlicher Mängel wieder rückgängig gemacht worden. Expert*innen kamen zu dem Schluss, dass er aufgrund seines Militärdienstes im Vietnamkrieg an einer posttraumatischen Belastungsstörung litt. Letzte bei den Gerichten eingereichte Rechtsmittel wurden abgewiesen. Der Gouverneur verweigerte die Begnadigung.

Amnesty-Mahnwache gegen die Todesstrafe in den USA vor der US-Botschaft in Berlin (Archivaufnahme)
© Amnesty International, Foto: Christian Jungeblodt
Vielen Dank allen, die versucht haben, die Hinrichtung zu verhindern.
Sachlage
Richard Jordan wurde 1976 zum ersten Mal vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, und zwar auf der Grundlage des Kapitalverbrechergesetzes von Mississippi aus dem Jahr 1974, das eine obligatorische Todesstrafe für Angeklagte vorsieht, die wegen Mordes verurteilt werden. Dieses Gesetz wurde vom Obersten Gerichtshof von Mississippi im Anschluss an das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA vom Juli 1976, das obligatorische Todesstrafenregelungen für ungültig erklärte, als verfassungswidrig eingestuft. Richard Jordan wurde 1977 erneut vor Gericht gestellt und unter Anwendung eines neuen Gesetzes wieder zum Tode verurteilt. Doch auch dieses Todesurteil wurde wieder aufgehoben, ebenso wie ein weiteres aus dem Jahr 1983, bevor Richard Jordan 1998 ein weiteres Mal zum Tode verurteilt wurde. Dieses Todesurteil wurde nun vollstreckt.
Gouverneur Tate Reeves erklärte auf Facebook, dass "ich in dieser Woche wiederholt von der Presse und anderen gefragt wurde", wie es um die bevorstehende Hinrichtung von Richard Jordan stehe, und "ich möchte meinen Mitbürgern in Mississippi klar machen, wie die Dinge stehen". Er erklärte, dass er das Gnadengesuch geprüft habe, aber dass die Hinrichtung "wie geplant stattfinden wird". Er schloss mit den Worten: "Der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden – und in Mississippi wird der Gerechtigkeit Genüge getan werden". Die Hinrichtung wurde kurz nach 18 Uhr Ortszeit vollzogen.
In einer Erklärung wiesen die Rechtsbeistände von Richard Jordan darauf hin, dass er "als Arbeiter im Gefängnis eine Vertrauensstellung innehatte, die Häftlingen zuerkannt wird, die sich durch gute Führung auszeichnen und über einen langen Zeitraum hinweg keine Verstöße begangen haben. Richard war ein Mentor für andere Häftlinge und dafür bekannt, dass er Konflikte unter seinen Mitgefangenen entschärfte". Sie kamen zu dem Schluss, dass "Richard jeden Tag damit verbrachte, sein Verbrechen wiedergutzumachen. Bis zu seinem letzten Tag hat er immer versucht, anderen zu helfen".
Seit 1976 wurden in den USA 1.632 Menschen hingerichtet, 24 davon in Mississippi. In diesem Jahr gab es bereits 25 Hinrichtungen durch tödliche Injektion, Stickstoffgas oder durch Erschießen. Die Hinrichtungen wurden in zehn US-Bundesstaaten vollstreckt (Alabama, Arizona, Florida, Indiana, Louisiana, Mississippi, Oklahoma, South Carolina, Tennessee und Texas). Amnesty International wendet sich in allen Fällen, weltweit und ausnahmslos gegen die Todesstrafe.
Vielen Dank allen, die versucht haben, die Hinrichtung von Richard Jordan zu verhindern.