Ohne Anklage in Haft

Karte Südsudan

Karte Südsudan

Am Morgen des 26. Juni 2016 nahm die südsudanesische Militärpolizei Elias Waya Nyipuoch fest. Er ist der frühere Gouverneur des Bundesstaates Wau. Er befindet sich seit über drei Monaten ohne Anklage in der Giyada-Militärkaserne in der Hauptstadt Juba in Haft.

Appell an

(bitte schicken Sie Ihre Briefe über die Botschaft)
PRÄSIDENT DER REPUBLIK SÜDSUDAN
Salva Kiir Mayardit
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
über
BOTSCHAFT DER REPUBLIK SÜDSUDAN
I. E. Frau Sitona Abdalla Osman
Leipziger Platz 8
10117 Berlin
Fax: 030-206 445 91 9
E-Mail: info@embassy-southsudan.de

GENERALSTAABSCHEF DER STREITKRÄFTE DES SÜDSUDAN (SPLA)
Paul Malong
(Anrede: General / Sehr geehrter Herr General)
über
BOTSCHAFT DER REPUBLIK SÜDSUDAN
I. E. Frau Sitona Abdalla Osman
Leipziger Platz 8
10117 Berlin
Fax: 030-206 445 91 9
E-Mail: INFO@EMBASSY-SOUTHSUDAN.DE

Sende eine Kopie an

MINISTER FÜR INFORMATIONEN UND RUNDFUNK
Michael Makuei
über
BOTSCHAFT DER REPUBLIK SÜDSUDAN
I. E. Frau Sitona Abdalla Osman
Leipziger Platz 8
10117 Berlin
Fax: 030-206 445 91 9
E-Mail: info@embassy-southsudan.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 16. November 2016 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

FAXE, EMAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Lassen Sie Elias Waya Nyipuoch bitte sofort frei, sofern er nicht einer als Straftat anerkannten Handlung angeklagt und vor Gericht gestellt wird.

  • Stellen Sie bitte sicher, dass Elias Waya Nyipuoch Zugang zu einem Rechtsbeistand hat.

  • Beenden Sie bitte die Praxis der willkürlichen Inhaftierungen in der Giyada-Militärkaserne, wo Elias Waya Nyipuoch zurzeit festgehalten wird.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Calling on the South Sudanese authorities to either immediately charge Elias Waya Nyipuoch with a recognizable offence and present him in court, or release him.

  • Calling on them to ensure Elias Waya Nyipuoch has access to a lawyer.

  • Calling on them to end arbitrary detention in the Giyada military barracks where Elias Waya Nyipuoch is currently being held.

Sachlage

Elias Waya Nyipuoch wurde am 23. Juni von Präsident Salva Kiir Mayardit in die südsudanesische Hauptstadt Juba vorgeladen und einen Tag später des Amts als Gouverneur enthoben. Am 26. Juni um zehn Uhr suchten Angehörige der südsudanesischen Militärpolizei seinen Wohnsitz im Stadtteil Rock City in Juba auf. Sie legten einen Brief vor, der vom Generalstabschef Generalleutnant Paul Malong unterzeichnet worden war und die Festnahme von Elias Waya Nyipuoch anordnete. Die Militärpolizei nahm Elias Waya Nyipuoch fest und brachte ihn in eine Zelle in der Giyada-Militärkaserne in Juba, wo er bis heute inhaftiert ist.

Elias Waya Nyipuoch wurde nicht über die Gründe für seine Festnahme informiert. Des Weiteren ist er bisher keiner Straftat angeklagt oder vor Gericht gestellt worden. Elias Waya Nyipuoch hat zudem keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Elias Waya Nyipuoch ist Generalleutnant des südsudanesischen Militärs. Während des sudanesischen Bürgerkriegs von 1983 bis 2005 kämpfte er auf der Seite der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM / A). Im Jahr 2012 verließ Elias Waya Nyipuoch den aktiven Militärdienst und wurde auf die Reserveliste des Militärs gesetzt. Am 24. Dezember 2015 wurde er von Präsident Salva Kiir Mayardit zum Gouverneur des Bundesstaats Wau ernannt. Dieser war bei einer Veränderung der südsudanesischen Verwaltungseinheiten, bei der 18 zusätzliche Bundesstaaten geschaffen wurden, entstanden.

Zwischen dem 24. und 26. Juni 2016 fanden in der Stadt Wau schwere Kämpfe statt, die zur Zerstörung ziviler Einrichtungen, zu zahlreichen Todesfällen und der Vertreibung von Zehntausenden Menschen führten. Präsident Salva Kiir Mayardit gründete einen Ausschuss, der die Kämpfe untersuchen sollte. In einem Bericht des Ausschusses wurde auf das "starke Misstrauen" zwischen den Organen der Staatssicherheit und Elias Waya Nyipuoch aufmerksam gemacht. Der Ausschuss kam jedoch nicht zu dem Ergebnis, dass Elias Waya Nyipuoch an den Gewalttaten beteiligt war.

Seit dem Beginn des internen bewaffneten Konflikts im Dezember 2013 hat Amnesty International zahlreiche Fälle von willkürlichen Inhaftierungen und Folterungen im Giyada-Militärgefängnis in Juba festgestellt. Auch Elias Waya Nyipuoch ist dort inhaftiert.