DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN!
Wir setzen uns für den Schutz von bedrohten Aktivist*innen ein, stellen klare Forderungen an die Politik.
UNTERSTÜTZE UNSERE ARBEIT MIT DEINER SPENDE.
Hauszerstörungen
Am 4. Juni 2009 zerstörte die israelische Armee die Häuser und Koppeln von 18 palästinensischen Familien (mehr als 130 Personen, viele von ihnen Kinder) in Ras al-Ahmar im Jordantal im Westjordanland in besetztem palästinensischen Gebiet. Die israelische Armee konfiszierte den Wassertank, auf den die Anwohner angewiesen sind, sowie den Traktor und einen Anhänger, die benötigt werden, um Wasser zum Dorf zu transportieren. Die DorfbewohnerInnen besitzen nun weder einen Ort, an dem sie Schutz suchen können, noch eine Wasserquelle in einer Jahreszeit, in der sehr hohe Temperaturen herrschen.
Sende eine Kopie an
BEAUFTRAGTER DES NAHOST-QUARTETTS
Tony Blair
Quartet Representative to the Middle East
The Office of Tony Blair
P.O. Box 60519, London, W2 7JU
GROSSBRITANNIEN
(korrekte Anrede: Dear Mr Blair)
E-Mail: info@tonyblairoffice.org
BOTSCHAFT DES STAATES ISRAEL
S.E.Herrn Yoram Ben Zeev
Auguste-Viktoria-Straße 74 – 76, 14193 Berlin
Fax: (030) 8904 5555
E-Mail: berlin@israel.de oder admesc@berlin.mfa.gov.il
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch, Hebräisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. Juli 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.
PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN ENGLISH, HEBREW OR YOUR OWN LANGUAGE:
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condemning the demolition of the homes and animal pens and the confiscation of the villagers’ water tank and tractor in Ras al-Ahmar;
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urging that all pending demolition and eviction orders against Palestinians in Hadidiya and nearby areas be immediately rescinded;
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calling on the authorities to place a moratorium on house demolitions and forced evictions in the West Bank until the law is amended to bring it into line with international standards;
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calling for the restrictions imposed on the Palestinian villagers in the Jordan Valley to be lifted, in particular for them to have access to water, electricity and other essential services, and for them to be allowed to move freely within the Jordan Valley, and between there and the rest of the West Bank;
- calling for responsibility for planning and building regulations in the Jordan Valley and elsewhere in the Occupied Palestinian Territories to be removed from the Israeli military authorities and placed solely with the local Palestinian communities.
Appell an
VERTEIDIGUNGSMINISTER
Ehud Barak
Minister of Defence, Ministry of Defence
37 Kaplan Street, Hakirya
Tel Aviv 61909, ISRAEL
(korrekte Anrede: Dear Minister)
Fax: (00 972) 3 691 6940
E-Mail: minister@mod.gov.il
MILITÄRRICHTER
Brigadier-General Avihai Mandelblit
Military Judge Advocate General
6 David Elazar Street, Hakirya, Tel Aviv, ISRAEL
(korrekte Anrede: Dear Judge Advocate General)
Fax: (00 972) 3 608 0366, (00 972) 3 569 4526
E-Mail: arbel@mail.idf.il, avimn@idf.gov.il
MILITÄRKOMMANDANT
Major General Gadi Shamni
Commander, West Bank, GOC Central Command
Military Post 01149, Batallion 877, Israel Defense Forces, ISRAEL
(korrekte Anrede: Major General Shamni)
Fax: (00 972) 2 530 5741, (00 972) 2 530 5724
Amnesty fordert:
SCHREIBEN SIE BITTE FAXE UND LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE
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die Zerstörung der Häuser und Koppeln sowie die Konfiszierung des Wassertanks und des Traktors der BewohnerInnen von Ras al-Ahmar verurteilen;
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fordern, dass alle ausstehenden Abriss- und Zwangsräumungsanordnungen gegen PalästinenserInnen in Hadidiya und benachbarten Regionen aufgehoben werden;
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die Behörden auffordern, ein Moratorium für Häuserabrisse und Zwangsräumungen im Westjordanland zu verfügen, bis die Gesetze den internationalen Richtlinien angepasst ist;
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die Restriktionen, denen die palästinensische Bevölkerung im Jordantal ausgesetzt ist, aufzuheben, damit sie Zugang zu Wasser, Strom und anderer Grundversorgung erhalten und BewohnerInnen sich frei innerhalb des Jordantals sowie zwischen ihren Dörfern und anderen Orten im Westjordanland bewegen können;
- fordern, dass die Zuständigkeit für die Planung und die Baugenehmigungen im Jordantal und den übrigen besetzten Gebieten den israelischen Militärbehörden entzogen und an die Verwaltung der palästinensischen Gemeinden übertragen wird.
Sachlage
Es gibt einen Brunnen in der Nähe des Dorfes, den aber nur israelische SiedlerInnen nutzen dürfen. Um zu überleben, sind die DorfbewohnerInnen auf den Traktor und Anhänger angewiesen, damit Wasser aus verschiedenen Quellen geholt werden kann. Diese Quellen liegen zum Teil bis zu 20 km vom Dorf entfernt liegen.
Fünf weitere Familien im nahegelegenen Dorf Hadidya sind ebenfalls akut von einer Zwangsräumung bedroht. Mindestens zwölf Familien kämpfen derzeit gegen Zwangsräumungs- und Abrissanordnungen vor einem israelischen Militärgericht; allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg. Insgesamt sind mehr als 150 Menschen, die meisten von ihnen Kinder, in Gefahr, ihr Zuhause zu verlieren und aus dem Gebiet vertrieben zu werden.
Einige dieser Familien haben in den letzten Jahren mehrmals mit ansehen müssen, wie ihre Häuser zerstört wurden. Alle Familien müssen mit weiteren Zwangsräumungen rechnen, da die israelische Armee ihre seit Jahrzehnten andauernden Bemühungen intensiviert, ortsansässige palästinensische Gemeinden aus großen, meist als militärische Sperrgebiete vorgesehenen Teilen des Jordantals zu vertreiben. Den Familien wurde der Zugang zu Wasser verweigert, sie wurden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, und durch die Beschlagnahme ihres Viehs wurden sie ihrer Lebensgrundlage beraubt. Zuvor haben die Familien nach jeder Zerstörung ihrer Häuser diese entweder an der gleichen Stelle oder in der Nähe erneut aufgebaut, aber mittlerweile wird es immer schwieriger, in dieser Gegend zu überleben.
Hintergrundinformation
Obgleich stark isoliert, sind die DorfbewohnerInnen fest entschlossen, in dem Gebiet zu bleiben, in dem sie bereits lange vor der Besetzung durch die israelische Armee 1967 gelebt haben. Sie haben die internationale Solidarität und den Druck auf die israelische Regierung wegen der Zerstörungen sehr begrüßt. Mit dem Rückgang des internationalen Interesses wächst nun allerdings die Bedrohung für die DorfbewohnerInnen, und ein erneutes Handeln ist dringend nötig.
Seit Jahren verfolgt Israel eine Politik der willkürlichen Hauszerstörungen, wobei zahlreiche israelische Siedlungen auf besetztem Land der PalästinenserInnen errichtet werden dürfen, was einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt, während PalästinenserInnen Baugenehmigungen verweigert und ihre Häuser zerstört werden. Das Völkerrecht verbietet Besatzern, ihre StaatsbürgerInnen in den besetzten Gebieten anzusiedeln. PalästinenserInnen, und besonders palästinensische DorfbewohnerInnen im Jordantal, stehen unter besonderem Druck. Der größte Teil des Jordantals des besetzten Westjordanlandes wurde von der israelischen Armee zu militärischem Sperrgebiet erklärt oder von den etwa 36 israelischen Siedlungen eingenommen.