DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
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DEINE SPENDE WIRKT!
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Todesstrafe
Zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der bewaffneten Oppositionsgruppe "Justice and Equality Movement" (JEM) aus Darfur sind zum Tode verurteilt worden, weil man ihnen die Beteiligung an einem Angriff auf die Hauptstadt Khartum zur Last legt. Somit droht im Zusammenhang mit dem Angriff vom Mai 2008 nun insgesamt 105 Personen die Hinrichtung.
Appell an
JUSTIZMINISTER
Abdel Baset Saleh Sabderat
Ministry of Justice
PO Box 302
Khartoum
SUDAN
(korrekte Anrede: Dear Minister)
Fax: (00 249) 1 83 770 883
INNENMINISTER
Ibrahim Mohamed Hamed
Ministry of the Interior
PO Box 2793
Khartoum
SUDAN
(korrekte Anrede: Dear Minister)
Fax: (00 249) 1 83 776 554
(Betreff: FAO Minister of Internal Affairs)
Sende eine Kopie an
LEITERIN DES PARLAMENTARISCHEN MENSCHENRECHTSAUSSCHUSSES
Dr Priscilla Joseph
Chair of the Human Rights Committee
National Assembly
Omdurman
SUDAN
(korrekte Anrede: Dear Dr Joseph)
Fax: (00 249) 187 560 950
BOTSCHAFT DER REPUBLIK SUDAN
S.E. Herrn Baha Aldin Hanafi Mansour Waheesh
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin
Fax: 030-8940 9693
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 4. März 2010 keine Appelle mehr zu verschicken.
PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN ARABIC, ENGLISH OR YOUR OWN LANGUAGE:
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calling on the authorities to ensure that no death sentences are carried out on the 105 men who have been convicted by counter-terrorism courts for their involvement in the May 2008, attack on Khartoum by the Justice and Equality Movement;
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expressing concern that their convictions resulted from unfair trials and in many cases were based on confessions extracted under torture;
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calling for all them to be given a fair retrial in accordance with international standards of fair trial and without recourse to the death penalty;
- calling on the authorities to investigate the allegations that these men were tortured, and ensure that those responsible are prosecuted in fair trials without recourse to the death penalty.
Amnesty fordert:
SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE
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Fordern Sie die Behörden auf, keines der Todesurteile, die von Antiterror-Sondergerichten in Zusammenhang mit dem Angriff auf Khartum durch die JEM im Mai 2008 verhängt wurden, zu vollstrecken.
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Bringen Sie Ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass die Schuldsprüche in unfairen Gerichtsverfahren gefällt wurden und in vielen Fällen auf unter Folter erpressten "Geständnissen" basieren.
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Fordern Sie, dass alle Männer neue Verfahren in Übereinstimmung mit den internationalen Standards für ein faires Gerichtsverfahren und ohne Verhängung der Todesstrafe erhalten.
- Fordern Sie die Behörden auf, alle Foltervorwürfe zu untersuchen und sicherzustellen, dass alle für Folterungen Verantwortlichen strafrechtlich verfolgt werden und ein faires Gerichtsverfahren erhalten, in dem keine Todesurteile verhängt werden.
Sachlage
Abdullah Ali Adam und Al-Murdi Bakheet wurden am 19. Januar 2010 von Antiterror-Sondergerichten zum Tode verurteilt. Die Sondergerichte waren nach dem Angriff auf Khartum eingerichtet worden.
Seit Juli 2008 haben diese Sondergerichte insgesamt 106 Todesurteile verhängt. Alle Verurteilten sind Männer; sie werden im Kober-Gefängnis in Khartum festgehalten. Einer von ihnen starb im vergangenen Jahr im Gefängnis an Tuberkulose. Alle bereits zuvor Verurteilten haben Rechtsmittel gegen die Todesurteile eingelegt. Abdullah Ali Adam und Al-Murdi Bakheet bleibt zur Rechtsmitteleinlegung nun eine Woche Zeit.
Die zum Tode Verurteilten sind ausnahmslos Straftaten wie Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und Kriegsführung gegen den Staat für schuldig befunden worden. Die Gerichtsverfahren entsprachen in keiner Weise den internationalen Standards für faire Prozesse. Die meisten Angeklagten wurden gefoltert oder in anderer Weise misshandelt; viele hat man unter Folter zu "Geständnissen" gezwungen. Zahlreiche Gefangene hatten zudem bis zum Prozessbeginn keinen Zugang zu einem Rechtsanwalt.
Hintergrundinformation
Die Antiterror-Sondergerichte wurden am 29. Mai 2008 eingerichtet, um die Verfahren gegen die für den Angriff auf Khartum Verantwortlichen durchzuführen.
Der Angriff der JEM auf Khartum im Mai 2008 wurde von den sudanesischen Truppen innerhalb weniger Stunden niedergeschlagen. Bei den Zusammenstößen sollen mehr als 200 Personen ums Leben gekommen sein. In den darauffolgenden Wochen nahm der Geheimdienst NISS nahezu 1000 in Khartum lebende Zivilpersonen – vor allem aus Darfur – fest. Gründe für die Festnahmen waren hauptsächlich die Herkunft der Betroffenen bzw. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe. In den folgenden drei Monaten erhielt Amnesty International Berichte über staatliche Morde, hunderte Fälle von willkürlichen Festnahmen und Haft ohne Kontakt zur Außenwelt sowie über die routinemäßige Anwendung von Folter und anderen Arten der Misshandlung von Inhaftierten in NISS-Hafteinrichtungen. Etwa 200 Personen gelten immer noch als vermisst.