Abtreibungsverbot trotz Lebensgefahr

Lage El Salvador
© Amnesty
Der 22-jährigen Beatriz wird in El Salvador nach wie vor der lebensrettende Abbruch ihrer Risikoschwangerschaft verweigert. Die Adressaten für Appellschreiben sind aktualisiert worden, um weiteren Druck auf die Behörden auszuüben. Die Gefahr für das Leben von Beatriz nimmt mit jedem Tag zu.
Appell an
ATTORNEY GENERAL
Luís Martínez
Fiscal General de la República
Fiscalía General de la República
Calle Cortez Blanco Poniente
20, Urbanización Madre Selva 3
Antiguo Cuscatlán, La Libertad.
San Salvador
EL SALVADOR
(Anrede: Dear Attorney General/ Estimado Sr. Fiscal / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 503) 2246 4950
E-Mail: fiscalgeneral@fgr.gob.sv
PRÄSIDENT
Mauricio Funes
Presidente de la República de El Salvador
Dirección postal: Alameda Dr. Manuel Enrique Araujo
No. 5500
San Salvador
EL SALVADOR
(Anrede: Estimado Sr Presidente / Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (00 503) 2243 6860
Sende eine Kopie an
BÜRGERVEREINIGUNG ZUR DEKRIMINALISIERUNG VON ABTREIBUNG MIT THERAPEUTISCHER, ETHISCHER ODER MEDIZINISCHER INDIKATION
Agrupación Ciudadana por la Despenalización del aborto terapéutico
ético y eugenésico
Fax: (00 503) 2226 0356
E-Mail: agrupacionporladespenalizacion@gmail.com
BOTSCHAFT DER REPUBLIK EL SALVADOR
I.E. Frau Anita Cristina Escher Echeverria
Joachim-Karnatz-Allee 47
10557 Berlin
Fax: 030-20 64 66 29
E-Mail: embasal@embasalva.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 5. Juni 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
FAXE, LUFTPOSTBRIEFE ODER TWITTERNACHRICHTEN MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
-
Ich möchte Sie nachdrücklich bitten, Beatriz übereinstimmend mit ihren Wünschen und entsprechend den Empfehlungen der behandelnden MedizinerInnen umgehend den ungehinderten Zugang zu der dringend erforderlichen medizinischen Behandlung zu gestatten.
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Sorgen Sie bitte dafür, dass die behandelnden ÄrztInnen die erforderliche Behandlung vornehmen können, um das Leben von Beatriz zu retten, ohne Angst vor strafrechtlicher Verfolgung haben zu müssen.
- Bitte entkriminalisieren Sie Abtreibungen und stellen Sie sicher, dass Frauen und Mädchen der sichere und legale Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch ermöglicht wird, wenn das Leben oder die Gesundheit der Betroffenen gefährdet sind, oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist.
Sachlage
Beatriz leidet an gesundheitlichen Beschwerden, die sie während ihrer Schwangerschaft in Lebensgefahr bringen. Sie leidet an der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes, bei der das Immunsystem das eigene Gewebe angreift. Beatriz hat noch weitere Krankheiten, wie z.B. ein Nierenleiden, das mit ihrer Autoimmunkrankheit in Zusammenhang steht. Eine vorherige Schwangerschaft war zudem mit erheblichen Komplikationen verbunden. Laut ärztlicher Diagnose ist Beatriz in großer Gefahr während der Schwangerschaft zu sterben. Drei Untersuchungen haben ergeben, dass der Fötus an Anenzephalus leidet, d.h. große Teile des Gehirns und des Schädels sind nicht ausgebildet. Nahezu alle Kinder mit Anenzephalus sterben vor der Geburt bzw. innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Geburt.
Weil sie weiterleben möchte, bittet Beatriz seit über einem Monat darum, wie medizinisch indiziert, einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen zu dürfen. Sie ist nun seit viereinhalb Monaten schwanger. Die zuständigen MedizinerInnen haben sich ihrem Wunsch bislang widersetzt, weil sie sich nicht in der Lage sehen, die Schwangerschaft abzubrechen, so lange ihnen die Regierung El Salvadors nicht zusichert, dass sie nicht strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie die Abtreibung vornehmen. Abtreibung stellt in El Salvador grundsätzlich eine Straftat dar. Artikel 133 des Strafgesetzbuchs besagt, dass jede Person, die einen Schwangerschaftsabbruch ermöglicht bzw. versucht, sich Zugang zu einer Möglichkeit für den Schwangerschaftsabbruch zu verschaffen, mit einer langen Haftstrafe rechnen muss.
Die MedizinerInnen, die Beatriz derzeit behandeln, haben die Genehmigung beantragt, mit der Behandlung fortzufahren. Bislang haben sie aber noch keine Antwort auf ihren Antrag erhalten. Beatriz und ihre Familie haben zunehmend Angst und leiden unter der psychischen Belastung, weil die Lebensgefahr für Beatriz immer größer wird. Beatriz hat einen einjährigen Sohn, was die Sorge um ihr Überleben noch verstärkt. Die derzeitige Belastung trägt zudem zur Verschlechterung ihres Gesundheitszustands bei.