USA: Journalist nach El Salvador abgeschoben

Diese Urgent Action ist beendet.

Mario Guevara, ein in den USA lebender Journalist aus El Salvador, ist am 3. Oktober abgeschoben worden. Er wurde am 14. Juni 2025 festgenommen und wegen geringfügiger Verstöße im Zusammenhang mit Protesten angeklagt. Er hatte im Rahmen seiner aktuellen Berichterstattung zu Einwanderungskontrollen und Razzien per Livestream über die "No Kings"-Proteste berichtet und dabei eine Weste getragen, die ihn eindeutig als Vertreter der Presse auswies. Nach seiner Festnahme übergab ihn die örtliche Polizei trotz seiner gültigen Aufenthaltserlaubnis an Angehörige der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE, um ein Ausweisungsverfahren einzuleiten. 

An der Spitze eines Demonstrationszuges, der durch die Straßen zieht, tragen mehrere Menschen ein Banner vor sich her, auf dem steht: "No Detentions! No Deportations!".

Demonstration in New York gegen die restriktive Migrations- und Asylpolitik der US-Regierung von Präsident Donald Trump (17. Juli 2025)

Vielen Dank allen, die versucht haben, die Abschiebung zu verhindern.

Sachlage

Mario Guevara wurde trotz seiner Identifizierung als Pressevertreter am 14. Juni 2025 von Angehörigen der Polizei in Doraville im US-Bundesstaat Georgia festgenommen, als er per Livestream von einer "No Kings"-Protestkundgebung berichtete. Er wurde wegen geringfügiger Verstöße angeklagt. Mario Guevara besitzt eine gültige Arbeitserlaubnis für die USA, dennoch übergab ihn die Polizei an Angehörige der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE, um ein Ausweisungsverfahren einzuleiten.

Mario Guevara wurde mehr als 100 Tage lang in der ICE-Hafteinrichtung Folkston Processing Center im Bundesstaat Georgia festgehalten, davon 69 Tage in Einzelhaft. Am 1. Oktober lehnte ein Berufungsgericht einen Eilantrag zur Aussetzung des Abschiebungsbefehls ab.

Obwohl sich einige große Menschenrechtsorganisationen für ihn einsetzten und trotz der Appelle seiner Familie und einer anhängigen Haftprüfung (habeas corpus), wurde Mario Guevara am 3. Oktober frühmorgens nach El Salvador abgeschoben, ohne dass er sich vorher persönlich von seiner Familie verabschieden konnte.

Vielen Dank allen, die versucht haben, die Abschiebung zu verhindern. Amnesty International wird den Fall weiterverfolgen und gegebenenfalls weitere Aktionen einleiten.