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Simbabwe: Mitglieder der Opposition willkürlich in Haft

Unterstützer der Oppositionsgruppe "Citizens Coalition for Change" (CCC) schwenken ihre Parteifahnen während ihrer letzten Demonstration vor der Wahl in Simbabwes Hauptstadt Harare am 21. August 2023.
© JOHN WESSELS/AFP via Getty Images
Am 16. Juni nahm die Polizei willkürlich 79 Mitglieder der Citizens Coalition for Change (CCC), darunter den Interims-Parteivorsitzenden Jameson Timba, fest und inhaftierte sie. Die Oppositionsgruppe hatte sich im Haus von Jameson Timba versammelt, um den Internationalen Tag des afrikanischen Kindes zu begehen. Am 17. Juni erhob die Polizei gegen die Inhaftierten Anklage wegen "Versammlung mit der Absicht, öffentliche Gewalt und ungebührliches Verhalten zu fördern". Inzwischen wurden zwei Minderjährige wieder freigelassen und eine Person kam gegen Kaution frei. Die übrigen 76 Aktivist*innen befinden sich in Untersuchungshaft und warten auf ihr Gerichtsverfahren.
Setzt euch für Jameson Timba und die übrigen Oppostionsmitglieder ein!
Appell an
Honorable Ziyambi Ziyambi
Minister of Justice, Legal and Parliamentary Affairs
Mgandane Dlodlo Building (New Gvt Complex)
Cnr Samora Machel Avenue & Simon Vengesai
Harare
SIMBABWE
Sende eine Kopie an
Botschaft der Republik Simbabwe
I.E. Frau Alice Mashingaidze
Dannenwalder Weg 91
13439 Berlin
E-Mail: infor@zimembassyberlin.com
Amnesty fordert:
- Bitte sorgen Sie dafür, dass die 76 Mitglieder der Citizens Coalition for Change (einschließlich Jameson Timba) sofort und bedingungslos freigelassen und alle Anklagen gegen sie fallengelassen werden, da sie lediglich wegen der friedlichen Ausübung ihrer Menschenrechte inhaftiert sind.
- Setzen Sie und alle Regierungsbehörden sich ferner für die Achtung und Gewährleistung der Menschenrechte aller Menschen im Lande ein, einschließlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung, wie es in der Verfassung Simbabwes und den internationalen Menschenrechtsverpflichtungen des Landes, darunter dem Internationalem Pakt über bürgerliche und politische Rechte und der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und Rechte der Völker, verankert ist.
Sachlage
Am 16. Juni nahm die Polizei willkürlich 79 Mitglieder der Oppositionspartei Citizens Coalition for Change (CCC) fest, darunter ihren Interims-Parteivorsitzenden Jameson Timba, und inhaftierte sie. Die Festnahme und willkürliche Inhaftierung der CCC-Mitglieder bei der Ausübung ihres Rechts auf Vereinigungsfreiheit, freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung ist äußerst bedenklich.
Bei der Festnahme setzte die Polizei Schlagstöcke und Tränengas gegen die Gruppe ein. Dies führte zu Verletzungen, eine davon so schwer, dass das betroffene Parteimitglied operiert werden musste. Ursprünglich wurden 79 Mitglieder verhaftet und in Untersuchungshaft genommen, zwei Minderjährige wurden inzwischen wieder freigelassen und eine weitere Person kam gegen Kaution frei. Am 17. Juni wurden die 76 nach wie vor inhaftierten Mitglieder der "Versammlung mit der Absicht, öffentliche Gewalt und ungebührliches Verhalten zu fördern" beschuldigt und mehr als 48 Stunden lang in Gewahrsam gehalten, bevor sie am 18. Juni einem Gericht vorgeführt wurden. Dieses Vorgehen verstößt gegen das Strafprozess- und Beweismittelgesetz des Landes, das besagt, dass "jede Person, die festgenommen oder in Gewahrsam genommen wird, so bald wie möglich, spätestens jedoch achtundvierzig Stunden nach der Festnahme oder dem Beginn des Gewahrsams, einem Gericht vorzuführen ist". Am 27. Juni wurde der Gruppe die Freilassung gegen Kaution mit der Begründung verwehrt, dass sie "im Falle ihrer Freilassung ähnliche Straftaten begehen würden". Am 17. Juli wurde der Antrag der 76 Mitglieder auf Kaution auch vom Hohen Gericht in Simbabwe abgelehnt.
Im Vorfeld des 44. Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), das am 17. August stattfinden soll, gibt es einen besorgniserregenden Trend zur Unterdrückung des Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft sowie zur Einschüchterung und Schikanierung von Aktivist*innen und Oppositionspolitiker*innen. Am 27. Juni warnte Präsident Mnangagwa in einer Rede vor dem Zentralkomitee der ZANU PF vor "abtrünnigen Elementen in Form von Oppositionsparteien, die mit Unwahrheiten hausieren gehen und zu Unruhen anstiften, insbesondere vor, während und nach regionalen und weltpolitischen Ereignissen", und sagte, "gegen solche Handlungen wird entschieden vorgegangen". Am 28. Juni gab der Minister für Information, Werbung und Rundfunk eine Erklärung ab, in der er vor "kriminellen und opportunistischen Elementen in der Opposition, bestimmten Politikern und einigen zivilgesellschaftlichen Organisationen" warnte und darauf hinwies, dass die Strafverfolgungsbehörden diejenigen festnehmen werden, die "die Justiz untergraben, indem sie Chaos und totales Durcheinander verursachen".
Hintergrundinformation
Mehrere Personen, die an den Gerichtsverhandlungen der CCC-Mitglieder teilnahmen, wurden von der Polizei verprügelt, und drei wurden festgenommen, weil sie die Freilassung der Gruppe gefordert hatten. Die drei wurden anschließend gegen eine Kaution von jeweils 100 US-Dollar freigelassen.
Im Vorfeld des für den 17. August in Harare geplanten SADC-Gipfeltreffens werden die Menschen in der Ausübung ihrer Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung, friedliche Versammlung und Vereinigungsfreiheit, zunehmend eingeschränkt.
Am 29. Juni wurden die Mitglieder der National Democrtaic Working Group (Nationalen Demokratischen Arbeitsgruppe) in einem Privathaus in Kuwadzana, Harare, festgenommen, weil sie ein "nicht genehmigtes" Treffen abgehalten hatten. Die Gruppe befasste sich bei dem Treffen mit dem monatlichen Geldbeitrag zur Unterstützung bedürftiger und benachteiligter Familien. Am 3. Juli nahm die Polizei sechs weitere Mitarbeiter*innen der Medienorganisation Community Voices Zimbabwe in der Stadt Gokwe in der simbabwischen Provinz Midlands fest.