DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Mexiko: Suche nach Verschwundenen braucht bessere Strategie
Diese Urgent Action ist beendet.
Die im Mai 2023 eingeleitete Strategie der mexikanischen Regierung zur Bewältigung der Krise des Verschwindenlassens von Personen hat keine wesentlichen Fortschritte gezeigt. Laut dem Nationalen Register der vermissten und verschwundenen Personen gelten bis heute 115.571 Personen als verschwunden oder vermisst, aber die Behörden sind noch mit Lokalisierungen und der Aktualisierung des Registers beschäftigt. Familienangehörige von Verschwundenen und Menschenrechtsorganisationen fordern weiterhin, dass sie konsultiert werden. Amnesty International wird die Fortschritte der Regierungsstrategie zur Aufklärung des Verschwindenlassens von Personen weiterhin beobachten und den mexikanischen Staat auffordern, für Transparenz und die Beteiligung der Angehörigen der Verschwundenen und Vermissten an dem Prozess zu sorgen.
© Amnesty International
Sachlage
Am 14. Dezember 2023 teilten der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador und Vertreter*innen des Innenministeriums die Ergebnisse der Strategie zur Suche nach Verschwundenen mit. Dazu gehört auch die Aktualisierung einer Datenerhebung, in der die Zahl der landesweit verschwundenen Personen erfasst wird, das so genannte Nationale Register verschwundener und vermisster Personen (Registro de Personas Desaparecidas y no localizadas - RNPDNO). Die Behörden legten eine reduzierte Zahl von verschwundenen und vermissten Personen vor, wobei sie das Schicksal von 80.000 der mehr als 110.000 Personen, die im August 2023 im RNPDNPO erfasst worden waren, als unklar einstuften.
Am 18. März 2024 teilte Innenministerin Luisa María Alcalde mit, dass die Zahl der RNPDNO-Einträge um mehr als 9.000 Personen gestiegen sei und rund 20.000 Personen gefunden worden seien. Die mexikanische Regierung gab daher an, dass fast 100.000 Menschen im Land verschwunden oder vermisst sind. Die mexikanischen Behörden führen derzeit die Zählung mit den RNPDNO-Angaben zusammen, was sich auf die endgültigen offiziellen Zahlen auswirken könnte. Laut dem Nationalen Register der vermissten und verschwundenen Personen gelten bis heute 115.571 Personen als verschwunden oder vermisst.
Am 18. Juni kündigte die Regierung eine Zusammenarbeit zwischen der Nationalen Suchkommission und dem Nationalen Rat für Geisteswissenschaften, Wissenschaft und Technologie (CONAHCYT) an, um das Register und andere Mechanismen für den Zugang zu und die Suche nach Informationen für Familien und Behörden zu verbessern. Die Angehörigen von Verschwundenen und Menschenrechtsorganisationen wurden zu dieser Strategie, einschließlich der Vorbereitung der Zählung, jedoch nicht konsultiert.
Die öffentliche Kampagne, die Transparenz und die Beteiligung der Angehörigen von Verschwundenen und Vermissten an der Vorbereitung der Zählung forderte, trug zu einer erweiterten öffentlichen Kontrolle und Rechenschaftspflicht bei. Amnesty International wird die Fortschritte bei der Strategie der Regierung zum Verschwindenlassen von Personen weiter beobachten.
Vielen Dank allen, die sich an dieser Urgent Action beteiligt haben. Amnesty International wird sich nun mit anderen Aktionsformen für die Aufklärung des Schicksals von Verschwundenen in Mexiko einsetzen.