Juristische Schikanen gegen Eren Keskin beenden!

Eine Frau mittleren Alters schaut in die Kamera. Ihre Augen sind stark schwarz geschminkt. Im Hintergrund sieht man eine Holzglastür.

Die türkische Menschenrechtsverteidigerin und Rechtsanwältin Eren Keskin

Die Menschenrechtsverteidigerin und Rechtsanwältin Eren Keskin setzt sich seit Jahrzehnten unbeirrt für die Menschenrechte in der Türkei ein. So unterstützt sie beispielsweise Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden, sowie Angehörige von Minderheiten und erhebt ihre Stimme immer wieder für die Meinungsfreiheit.

Wegen ihrer Unterstützung für eine prokurdische Zeitung drohen Eren Keskin nun lange Haftstrafen. Aus Solidarität mit der Zeitung "Özgür Gündem", die immer wieder zahlreichen Repressionen ausgesetzt war und im Oktober 2016 verboten wurde, hatte Eren Keskin von 2013 bis Anfang 2016 symbolisch die Funktion der Chefredakteurin übernommen. 

Obwohl sie diese Funktion nie praktisch ausgeübt hat und keinen Einfluss auf redaktionelle Entscheidungen hatte, haben die Behörden gegen sie über 140 Gerichtsverfahren eingeleitet, zumeist wegen einzelner während ihrer Zeit als Chefredakteurin in der Zeitung erschienener Artikel. Dazu kommen noch weitere Verfahren aufgrund politischer Meinungsäußerungen. 

Am 15. Februar 2021 wurde Eren Keskin im sogenannten "Özgür Gündem"-Hauptverfahren in erster Instanz zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Bereits davor sind in weiteren der "Özgür Gündem"-Verfahren erstinstanzliche Urteile ergangen. Die dabei verhängten Strafen beliefen sich bis Februar 2021 bereits auf insgesamt 26 Jahre and 9 Monate Haft sowie hohe Geldstrafen. Sollte sie rechtskräftig verurteilt und inhaftiert werden, wäre dies ein schwerer Schlag für den Menschenrechtsschutz in der Türkei und für all diejenigen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, denen Eren Keskin zur Seite steht.

Mach mit bei unserer E-Mail-Aktion an den türkischen Justizminister Yılmaz Tunç. Schreibe jetzt eine E-Mail, damit die juristischen Schikanen gegen Eren Keskin beendet werden und sie ihre Menschenrechtsarbeit ungehindert und ohne Angst vor Repressalien fortführen kann!

Fordere, dass die juristischen Schikanen gegen Eren Keskin beendet werden!

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Dein Appell

Sehr geehrter Herr Justizminister,

die Rechtsanwältin und Menschenrechtsverteidigerin Eren Keskin hat ihr Leben dem Einsatz für die Menschenrechte verschrieben. Seit Jahrzehnten setzt sie sich unter anderem für den Schutz der Meinungsfreiheit und die Rechte von Frauen ein, die Opfer sexualisierter Gewalt wurden. Eren Keskin wurde bereits in der Vergangenheit mehrfach aufgrund missliebiger Äußerungen angeklagt und verurteilt, sie erhielt immer wieder Morddrohungen und war physischen Angriffen ausgesetzt.

Aktuell droht sie erneut inhaftiert zu werden. Gegen Eren Keskin laufen derzeit allein 129 Gerichtsverfahren wegen ihrer Tätigkeit als symbolische Chefredakteurin der prokurdischen und mittlerweile verbotenen Zeitung "Özgür Gündem". Mit ihrer Unterstützung der Zeitung "Özgür Gündem" hat Eren Keskin lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausgeübt. 

Am 15. Februar 2021 wurde Eren Keskin im sogenannten "Özgür Gündem"-Hauptverfahren in erster Instanz zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Bereits davor sind in weiteren der Verfahren erstinstanzliche Urteile ergangen. Die dabei verhängten Strafen beliefen sich bis Februar 2021 bereits auf insgesamt 26 Jahre and 9 Monate Haft sowie hohe Geldstrafen. Sollten die Urteile von Berufungsgerichten bestätigt werden und Eren Keskin inhaftiert werden, wäre dies ein schwerer Schlag für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und den Menschenrechtschutz in der Türkei allgemein. 

Deshalb fordern wir Sie auf dafür zu sorgen

  • dass die juristischen Schikanen gegen Eren Keskin umgehend beendet werden.
  • dass Eren Keskin ihre Menschenrechtsarbeit ungehindert und ohne Angst vor Repressalien fortführen kann.

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Hintergrundinformationen

Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht die türkische Regierung mit noch größerer Härte als zuvor gegen kritische Stimmen im Land vor. Für ihr systematisches Vorgehen gegen Regierungskritikerinnen und -kritiker nutzte die Regierung zunächst ihre weitreichenden Befugnisse auf Grundlage des nach dem Putschversuch ausgerufenen Ausnahmezustands. Obwohl der Ausnahmezustand im Juli 2018 auslief, hat sich die Menschenrechtssituation seitdem nicht wesentlich verbessert. Denn die türkischen Behörden haben den Ausnahmezustand genutzt, um die Ausweitung ihrer Befugnisse langfristig zu sichern, kritische Stimmen mundtot zu machen und grundlegende Rechte einzuschränken.

Besonders betroffen von Repressalien sind diejenigen, die sich für die Opfer von Menschenrechtverletzungen und für einen besseren Menschenrechtsschutz in der Türkei einsetzen: Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger  werden mit Gewalt bedroht, willkürlich strafrechtlich verfolgt und inhaftiert.

Eren Keskin ist Rechtsanwältin und eine renommierte türkische Menschenrechtsverteidigerin. Sie ist führendes Mitglied der Menschenrechtsorganisation İHD und hat zudem eine Organisation gegründet, die Opfern von sexueller Belästigung und Vergewaltigung in Polizeihaft oder im Gefängnis Rechtshilfe bietet. Während ihres jahrzehntelangen Einsatzes für die Menschenrechte wurde Eren Keskin bereits mehrfach aufgrund missliebiger Äußerungen angeklagt und verurteilt, erhielt immer wieder Morddrohungen und war physischen Angriffen ausgesetzt.