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Freilassung nach fünf Monaten willkürlicher Haft
Sachlage
Am 2. April 2020 durchsuchten ungefähr 15 Angehörige der militärischen Spionageabwehr das Haus von Maury Carrero. Dabei nahmen sie Wertgegenstände und elektronische Geräte der Familie an sich. Im Durchsuchungsbefehl tauchte der Name von Maury Carrero nicht auf. Die Beamt_innen behaupteten gegenüber ihren Eltern, dass Maury Carrero nur vorübergehend mitgenommen und am Abend wieder nach Hause gebracht würde. Dies war jedoch nicht der Fall und Maury Carrero blieb fünf Monate willkürlich inhaftiert. Die Behörden verweigerten ihren Familienangehörigen und Rechtsbeiständen wiederholt den Kontakt zu ihr. Maury Carrero wurde im ersten Monat ihrer Inhaftierung nur etwa einmal pro Woche ein sehr kurzer Anruf gestattet, bei dem ständig Beamt_innen zugegen waren und sie weder frei noch sicher über ihre Haftbedingungen sprechen konnte. Nach ihrer Verlegung in das staatliche Frauengefängnis INOF am 14. Mai wurde ihr der Zugang zu ihrer Familie und Rechtsbeiständen unter dem Vorwand der Notfallmaßnahmen verweigert, die wegen der Corona-Pandemie am 13. März verhängt worden waren. Am 19. Mai wurde Maury Carrero wegen des "Verbergens von Schusswaffen" und der "Verabredung zu Straftaten" angeklagt. Die Vorwürfe basieren auf dem venezolanischen Organgesetz (Ley Orgánica) gegen das organisierte Verbrechen und die Terrorismusfinanzierung.
Am 31. August kündigten die Behörden eine Begnadigung von 110 Gefangenen an. Viele der unter Auflagen Freigelassenen haben mittlerweile bei ausländischen Botschaften in Caracas Schutz gesucht oder sind aus dem Land geflüchtet. Unter den 110 Begnadigten befinden sich neben Maury Carrero mehrere gewaltlose politische Gefangene, für die sich Amnesty International eingesetzt hatte. So zum Beispiel der Gewerkschafter Rubén González, der politische Aktivist Nicmer Evans und die Parlamentarier Gilber Caro und Renzo Prieto.
Amnesty International weist den Eindruck zurück, dass diese Maßnahme auf eine strafrechtliche Verantwortlichkeit von Maury Carrero oder anderen hindeutet. Allerdings begrüßt Amnesty die Maßnahme insofern, als dass sie vielen Menschen die bedingungslose Freiheit zurückgibt, die nie hätten inhaftiert, strafrechtlich verfolgt oder durch ungerechtfertigte Einschränkungen und Bedingungen in ihrer Freiheit beeinträchtigt werden sollen.
Die Mutter sowie Bekannte von Maury Carrero haben sich bei Amnesty gemeldet, um sich bei allen Unterstützer_innnen für ihre Aktionen und Solidarität zu bedanken.
Zurzeit sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.