Iran: Sharifeh Mohammadi (August 2025)

Das Bild zeigt das Porträtbild einer Frau

Die iranische Menschenrechtsverteidigerin Sharifeh Mohammadi (Archivaufnahme)          

Brief gegen das Vergessen

+++ Update 16.08.2025: Die Abteilung 39 des Obersten Gerichtshofs hat das Todesurteil für Sharifeh Mohammadi bestätigt. Damit droht ihr unmittelbar die Hinrichtung. Bitte fordert die iranischen Behörden auf, alle Pläne zur Hinrichtung von Sharifeh Mohammadi zu stoppen! +++ Der Menschenrechtlerin Sharifeh Mohammadi droht unmittelbar die Hinrichtung. Im Juni 2024 hatte ein Revolutionsgericht in Rascht die Arbeitsrechtlerin, Feministin und Gegnerin der Todesstrafe wegen angeblicher "bewaffneter Rebellion gegen den Staat" (baghi) zum Tode verurteilt. Nach der Festnahme war Sharifeh Mohammadi in einer Haftanstalt des Geheimdienstministeriums in Sanandaj mit verbundenen Augen gefoltert und misshandelt worden. Sharifeh Mohammadi ist jetzt im Gefängnis von Lakan in der Provinz Gilan inhaftiert. Ihr Verfahren war grob unfair. 

Der Oberste Gerichtshof hob ihre Verurteilung wegen "bewaffneter Rebellion gegen den Staat" im Oktober 2024 auf und verwies ihren Fall zur erneuten Prüfung an die untere Instanz zurück. Bei dieser Prüfung am 19. Dezember 2024 verhängte die Abteilung 2 des Revolutionsgerichts in Rascht nach einer 30-minütigen Sitzung ein zweites Mal das Todesurteil. Sharifeh Mohammadi durfte nicht daran teilnehmen, ihr wurde lediglich eine 20-minütige Zuschaltung per Videokonferenz gestattet. Die Entscheidung über das Todesurteil teilte das Gericht Sharifeh Mohammadis Rechtsbeiständen am 13. Februar 2025 mit. In einem Medieninterview am 19. Februar wies eine*r von Sharifeh Mohammadis Anwält*innen auf Verfahrensmängel bei der Wiederaufnahme des Verfahrens hin, unter anderem darauf, dass die Behörden die Rechtsbeistände nicht ausreichend über den Verhandlungstermin informiert hatten.

Bitte schreiben Sie bis 30. September 2025 höflich formulierte Briefe an die Oberste Justizautorität und fordern Sie ihn auf, jegliche Pläne zur Hinrichtung von Sharifeh Mohammadi zu stoppen, den Schuldspruch und das Todesurteil aufzuheben und sie unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Dringen Sie auch auf eine umgehende gründliche Untersuchung der Foltervorwürfe. 

Schreiben Sie in gutem Persisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Gholamhossein Mohseni Ejei
Head of the Judiciary of the Islamic Republic of Iran
c/o Embassy of Iran to the European Union
Avenue Franklin Roosevelt No. 15
1050 Bruxelles
BELGIEN
(Anrede: Dear Mr Gholamhossein Mohseni Ejei / Sehr geehrter Herr Ejei)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,25 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Islamischen Republik Iran
Herr Majid Nili Ahmadabadi 
Podbielskiallee 67
14195 Berlin
Fax: 030 – 843 53 133
E-Mail: info@iranbotschaft.de
(Standardbrief: 0,95 €)

Appell an

Gholamhossein Mohseni Ejei
Head of the Judiciary of the Islamic Republic of Iran
c/o Embassy of Iran to the European Union
Avenue Franklin Roosevelt No. 15
1050 Bruxelles
BELGIEN

Sende eine Kopie an

Botschaft der Islamischen Republik Iran
S.E. Herrn Majid Nili Ahmadabadi 
Podbielskiallee 67
14195 Berlin
Fax: 030 – 843 53 133
E-Mail: info@iranbotschaft.de