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Idlib: Millionen Menschen brauchen Schutz
Idlib, im Nordwesten Syriens nahe der Grenze zur Türkei, ist die letzte nennenswerte Bastion der bewaffneten Oppositionsgruppen in Syrien.
Im März 2017 einigten sich der Iran, die Türkei und Russland bei den Gesprächen von Astana darauf, Idlib als Deeskalationszone zu etablieren und militärische Überwachungsposten einzurichten, um sicherzustellen, dass die syrische Regierung und die bewaffneten Oppositionsgruppen sich an den vereinbarten Waffenstillstand halten.
Seit Januar 2018 haben syrische Regierungstruppen mehrfach rechtswidrige Luft- und Bodenangriffe durchgeführt, so zum Beispiel einen Chemiewaffenangriff auf die Stadt Sarakeb am 5. Februar 2018, bei dem mindestens sechs Personen getötet und elf schwer verletzt wurden. Darüber hinaus sind Hunderte Zivilpersonen in der Region infolge von Autobomben und Kämpfen zwischen bewaffneten Oppositionsgruppen getötet worden. Bei Bombardements mit Fassbomben und Streumunition durch die syrische Regierung starben zwischen dem 7. und 10. September im Süden von Idlib 14 Zivilpersonen.
Seit 2011 sind 700.000 Menschen nach Idlib geflohen, um der Gewalt in anderen syrischen Landesteilen zu entkommen oder weil sie im Rahmen von Evakuierungsvereinbarungen zwischen der syrischen Regierung und den bewaffneten Oppositionsgruppen vertrieben wurden, u. a. aus Homs, Aleppo, Ost-Ghuta und Darʿā. In der Folge ist die Bevölkerung von Idlib auf 2,5 Millionen Menschen angewachsen. Viele Binnenvertriebene leben in Lagern und sind abhängig von Hilfslieferungen aus der Türkei. Nachdem die Provinz von der bewaffneten Oppositionsgruppe Haiʾat Tahrir al-Scham eingenommen wurde, schloss die Türkei im Juli 2017 ihre Grenze zu Idlib, was zur vorübergehenden Aussetzung der humanitären Hilfe führte, wodurch sich die Lage weiter zuspitzte.
Im Juli 2018 einigten sich der Iran, die Türkei und Russland darauf, eine großangelegte Militäroffensive auf Idlib zu vermeiden. In den vergangenen Wochen deuteten Stellungnahmen und Vorbereitungen seitens der syrischen und russischen Regierung jedoch darauf hin, dass eine Militäroffensive kurz bevorstehen könnte. Auch wenn Russland und die Türkei kürzlich die Einigung auf eine demilitarisierte Zone ankündigten ist die Gefahr für die Zivilbevölkerung in Idlib noch nicht gebannt. Angesichts der Bilanz vergangener Deeskalationsabkommen und der Belagerungs- und Aushungerungstaktik, die die syrische Regierung in all ihren großen Militäreinsätzen zur Rückeroberung von Gebieten eingesetzt hat, ist das Leben von Millionen Zivilpersonen in Idlib immer noch in Gefahr.
Humanitäre Lage
Seit April benötigen mehr als zwei Millionen Menschen in Idlib humanitäre Hilfe, da sie keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und Gesundheitsversorgung haben. Insbesondere der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist aufgrund der anhaltenden Luft- und Bodenangriffe auf Krankenhäuser und wegen begrenzter medizinischer Ressourcen äußerst eingeschränkt.
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@PutinRF_Eng @HassanRouhani @RT_Erdogan Civilians in #Idlib have suffered enough. Make sure they are protected from unlawful attacks. We’re keeping our #EyesOnIdlib
Binnenvertriebene leben in verschiedenen Lagern in der Gegend. 2017 schloss die Türkei ihre Grenze, was die Menschen in Idlib und anderswo davon abhielt, in die Türkei zu fliehen. In der Folge wurden im Norden von Idlib nahe der türkischen Grenze mehrere Lager eingerichtet. In diesen Lagern befinden sich derzeit die meisten Binnenvertriebenen in ganz Syrien.
Viele Lager haben nur eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser und können im Winter nicht ausreichend beheizt werden. Zahlreiche Schulen mussten aus Geldmangel schließen, was bedeutet, dass die Kinder dort keine Schulbildung erhalten. In manchen Lagern führte Haiʾat Tahrir al-Scham Razzien und Festnahmen durch; andere wurden bombardiert.