Ägypten: Oqba Hashad – Inhaftiert und gefoltert, weil sein Bruder Aktivist ist

Porträtfoto von Oqba Hashad, der lächelnd in die Kamera blickt.

Der ägyptische Student Oqba Hashad

Oqba Hashad, ein ägyptischer Wirtschaftsstudent, befindet sich seit Mai 2019 in willkürlicher Untersuchungshaft. Seine Inhaftierung gilt als Vergeltungsmaßnahme für die Menschenrechtsarbeit seines Bruders Amr Hashad. Seine Verhaftung und anhaltende Inhaftierung sind ein alarmierendes Beispiel für die kritische Situation der Menschenrechte in Ägypten. Wende dich jetzt an die ägyptische Regierung und verlange die sofortige und bedingungslose Freilassung von Oqba Hashad.

Verhaftung und "Verschwinden": 77 Tage ohne Lebenszeichen

Im Mai 2019 führten Einsatzkräfte der Nationalen Sicherheitsbehörde (NSA) eine Razzia im Universitätswohnheim in Sadat City durch. Oqba Hashad wurde zusammen mit anderen Student*innen verhaftet. Seine Kommiliton*innen kamen nach wenigen Tagen frei, doch Oqba blieb in Haft. 77 Tage lang hatte seine Familie kein Lebenszeichen von ihm.

Berichte über Folter und mangelnde medizinische Versorgung

Während seiner Haft wurde Oqba Hashad gefoltert und mit Elektroschocks an den Genitalien und am Stumpf seines amputierten Beins misshandelt. Die Gefängnisbehörden verweigerten ihm ein Bett und angemessene medizinische Versorgung. Besonders problematisch war der Umgang mit seiner Behinderung: Nachdem seine Beinprothese in der Haft zerbrochen war, erhielt er erst nach über einem Jahr eine neue. Sie passte jedoch nicht und verursachte weitere Verletzungen. Oqba: "Ich verstehe nicht, warum mir das alles widerfährt, warum ich gequält werde. Mein Körper hält das nicht länger aus." 

Der wahre Grund seiner Inhaftierung: Der politische Aktivismus seines Bruders

Die ägyptischen Behörden haben Oqba nur deshalb inhaftiert, weil sie die Menschenrechtsarbeit seines Bruders Amr Hashad missbilligen. Amr ist ein Menschenrechtsaktivist, der Anfang 2022 aus Ägypten floh und aus dem Exil weiterhin Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in seinem Heimatland übt.

Verlängerung der Untersuchungshaft trotz richterlicher Anordnung

Nach ägyptischem Recht darf eine Untersuchungshaft nicht länger als zwei Jahre dauern. Als ein Richter im Februar 2024 Oqbas Freilassung anordnete, eröffnete die Staatsanwaltschaft umgehend ein weiteres Verfahren gegen ihn, um seine Inhaftierung zu verlängern.

Schreib' an den ägyptischen Präsidenten

Fordere gemeinsam mit Amnesty International die sofortige und bedingungslose Freilassung von Oqba Hashad. Oqba sitzt nur in Haft, weil die ägyptischen Behörden ihn für die Menschenrechtsarbeit seines Bruders bestrafen wollen.