Aktuell Belarus 05. Juli 2011

Schläge, Tränengas und Festnahmen bei Demonstrationen in Belarus

Sicherheitskräfte gehen gewalttätig gegen Demonstranten in Belarus vor

Sicherheitskräfte gehen gewalttätig gegen Demonstranten in Belarus vor

4. Juli 2011 – Über 300 Demonstranten sind am Sonntag in der belarussischen Hauptstadt Minsk von der Polizei am Rande einer Militärparade zum Nationalfeiertag verhaftet worden. Bei den Festnahmen wurde Tränengas eingesetzt und mit Schlägen gegen Protestierende vorgegangen. Das "Viasna Human Rights Centre" gab an, dass unter den Festgenommenden 17 JournalistInnen gewesen sein sollen. Einige wurden inzwischen wieder freigelassen, 340 Menschen sind aber weiterhin in Haft.

Tausende Menschen hatten sich in Minsk und anderen Städten versammelt und im Gleichtakt geklatscht, um ihre Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik von Präsident Alexander Lukaschenko zum Ausdruck zu bringen. Proteste dieser Art hatten in den vergangenen Wochen bereits mehrfach stattgefunden, nachdem in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen wurde. Um die Kommunikation zwischen den Demonstranten zu erschweren, sperrten die Behörden an diesem Wochenende Berichten zufolge den Zugang zu den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter.

Amnesty International fordert die belarussischen Behörden auf, keine unverhältnismäßige Gewalt gegen Demonstranten einzusetzen. "Friedliche Demonstranten dürfen nicht festgenommen werden, Sicherheitskräfte dürfen keine übermäßige Gewalt gegen Protestierende anwenden und alle, die sich noch in Haft befinden, müssen unverzüglich freigelassen werden," sagte John Dalhuisen, Amnesty-Experte für Europa und Zentralasien.

Zur englischen Meldung auf amnesty.org

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