Hinrichtung am 6. Mai

Zulfiqar Ali Khan droht unmittelbar die Hinrichtung, da sein jüngster Hinrichtungsaufschub am 6. Mai 2009 ausläuft. Seit Oktober 2008 wurden ihm drei Vollstreckungsaufschübe gewährt. Pakistans Präsident Zardari wies sein letztes Gnadengesuch am 29. September 2008 ab. Zulfiqar Ali wird in der Haftanstalt Adiala Central in der Stadt Rawalpindi in der Provinz Punjab festgehalten.

Appell an

PRÄSIDENT
Mr Asif Ali Zardari
Pakistan Secretariat
Islamabad
PAKISTAN
(korrekte Anrede: Dear President Zardari)
Fax: (00 92) 51 922 1422 / -4768 oder
(00 92) 51 920 1893 / -1835
(nur während der Bürozeiten. Pakistan ist uns 4 Stunden voraus)

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER ISLAMISCHEN REPUBLIK PAKISTAN
S.E. Herrn Shahid Ahmad Kamal
Schaperstr. 29, 10719 Berlin
Fax: 030-2124 4210
E-Mail: mail@pakemb.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Urdu, Englisch oder auf Deutsch.

PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN ENGLISH OR YOUR OWN LANGUAGE

  • calling on the President Zardari to use his powers under Article 45 of the Constitution to commute the death sentence handed down to Zulfiqar Ali;

  • calling on the President Zardari to urgently implement the June 21 proposal to commute death sentences in Pakistan;

  • calling for an immediate moratorium on all executions in the country, in accordance with the UN General Assembly resolutions on a moratorium on executions adopted in 2007 and 2008, reinforcing the worldwide trend towards abolition of the death penalty.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE

  • Präsident Zardari auffordern, seine in Artikel 45 der Verfassung festgeschriebene Befugnis wahrzunehmen, das Todesurteil gegen Zulfiqar Ali umzuwandeln;

  • Präsident Zardari auffordern, den Vorschlag vom 21. Juni 2008, alle laufenden Todesurteile in Pakistan umzuwandeln, dringend umzusetzen;

  • eine sofortige Aussetzung aller Hinrichtungen in Pakistan fordern, gemäß der Resolutionen der UN-Generalversammlung von 2007 und 2008 über ein Hinrichtungsmoratorium, durch die ein weiterer Schritt hin zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe getan wurde.

Sachlage

Zulfiqar Ali wurde am 14. April 1998 wegen Mordes festgenommen. Seinem Anwalt zufolge handelte Zulfiqar Ali in Notwehr, als er die Straftat beging.

Während seiner elf Jahre im Todestrakt erwarb Zulfiqar Ali einen Masterabschluss in Politikwissenschaften, und derzeit arbeitet er auf einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre (Master of Business Administration – MBA) hin. Er hat auch zur Aus- und Weiterbildung anderer Insassen beigetragen. Laut seines Anwalts sind Zulfiqar Alis akademische Leistungen während seiner Haftzeit anerkennenswert und er selbst sei das Beispiel eines erfolgreich rehabilitierten Gefangenen.

Zulfiqar Ali hat zwei Töchter von zehn und zwölf Jahren und ist für sie der einzige noch lebende Elternteil. Seine Frau starb 2007 an Leukämie.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Im Jahr 2008 wurden geschätzte 236 Personen in Pakistan zum Tode verurteilt und 36 Personen hingerichtet. Am 21. Juni 2008 kündigte Premierminister Gilani an, dass alle bereits ausgesprochenen Todesurteile umgewandelt würden. Der Oberste Gerichtshof Pakistans muss noch über die Verfassungsmäßigkeit dieser Entscheidung befinden. Seit der Erklärung des Premierministers wurden 16 Menschen hingerichtet.

Derzeit sind in Pakistan mehr als 7000 Personen zum Tode verurteilt. Der frühere Menschenrechtsminister Ansar Burney sagte, dass 60 bis 65 Prozent der Insassen des Todestrakts unschuldig oder "Opfer eines fehlerhaften Systems" seien.

Am 18. Dezember 2007 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution über ein weltweites Hinrichtungsmoratorium. Die frühere pakistanische Regierung unter Präsident Pervez Musharraf stimmte gegen die Resolution.

Amnesty International wendet sich in allen Fällen gegen die Todesstrafe. Die Todesstrafe ist keine Lösung für eine Kultur der Gewalt, sondern ist im Gegenteil ein Symptom dieser Kultur. Die Todesstrafe hat nachweislich keinen größeren Abschreckungswert als andere Formen der Bestrafung, und es besteht immer das Risiko, einen Fehler zu machen, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Die Todesstrafe ist die denkbar grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste Behandlung. Sie stellt außerdem eine Verletzung des Rechts auf Leben dar, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und anderen internationalen Menschenrechtsabkommen festgeschrieben ist.