DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Morddrohung
Karte von Honduras
© http://www.planiglobe.com/
Die honduranische Menschenrechtlerin Karla Zelaya erhält seit dem 25. August Morddrohungen per SMS. Grund für die Drohungen ist ihr Einsatz für eine Organisation von Kleinbauern in Aguán. Sie befindet sich in Lebensgefahr.
Appell an
GENERALSTAATSANWALT
Sr. Luis Alberto Rubí
Fiscal General de la República
Lomas del Guijarro
Avenida República Dominicana
Edificio Lomas Plaza II
Tegucigalpa
HONDURAS
(Anrede: Sr. Fiscal General / Dear Attorney General / Sehr geehrter Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 504) 2221 5667
INNENMINISTER
Sr. Pompeyo Bonilla
Secretaría de Estado en el Despacho de Seguridad
Plantel Casamata
subida al Picacho
Tegucigalpa
HONDURAS
(Anrede: Estimado Sr. Ministro / Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 504) 2220 1756
Sende eine Kopie an
MENSCHENRECHTSORGANISATION COFADEH
Comité de Familiares de Detenidos Desaparecidos en Honduras
Barrio La Plazuela
Avenida Cervantes
Casa No. 1301
Tegucigalpa
HONDURAS
Fax: (00 504) 2220 5280
(Fragen Sie bitte: "me da tono de fax, por favor")
BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS
S. E. Herr Ramón Custodio Espinoza
Cuxhavener Straße 14
10555 Berlin
Fax: (030) 3974 9712
E-Mail: informacion.embahonduras.de@gmail.com
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 12. November 2012 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
-
Sorgen Sie bitte dafür, dass eine unabhängige, umfassende und unparteiische Untersuchung der Drohungen gegen Karla Zelaya eingeleitet wird. Stellen Sie bitte sicher, dass die Ermittlungsergebnisse öffentlich bekannt gegeben und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
- Ich bitte Sie eindringlich, unverzüglich und in Absprache mit Karla Zelaya angemessene Schutzmaßnahmen für sie einzuleiten.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
- Calling for an independent, thorough and impartial investigation into the threats against Karla Zelaya, with the results made public and those responsible brought to justice.
- Urging that the authorities take immediate steps to provide appropriate protection to Karla Zelaya, in accordance with her wishes.
Sachlage
Am 27. August erhielt Karla Zelaya eine SMS mit der Drohung: "So ergeht es allen, die reden, wie dieser Schlampe, passt besser auf" ("asi van a kedar todos los q ablen. como esa perra cuidense las espaldas"). Am 25. August erhielt sie eine weitere Kurznachricht, in der stand: "Diese Schlampe wird sterben. Ich weiß, dass sie gerade allein ist" ("esa perra se va a morir se que ahora esta sola"). Karla Zelaya erklärte, dass sie bereits seit etwa drei Wochen solche Drohungen erhält. Die letzte Nachricht erreichte sie am 20. September. Darin hieß es: "Scheiß Schlampe, du denkst, du bist mich losgeworden, aber ich bin hier und zwar ganz dicht hinter dir" ("perra bastarda pensasr q se abian dsacid d mi, pero aki estoi y te sigo d serkita"). Am 18. und 19. September gingen bei ihr zudem mehrfach anonyme Anrufe ein, bei denen sich niemand meldete.
Karla Zelaya arbeitet als Journalistin für die Kleinbauernorganisation Movimiento Unificado Campesino del Aguán (MUCA), die sich vor dem Hintergrund anhaltender Landstreitigkeiten für die Landrechte der Kleinbauern in der Region Aguán, im Nordosten Honduras, einsetzt. Im Rahmen ihrer Arbeit für die MUCA filmt die Menschenrechtlerin regelmäßig Zwangsräumungen von Kleinbauerngemeinden sowie das Vorgehen bei Inhaftierungen nach Demonstrationen.
Hintergrundinformation
Nach einem Besuch in Honduras erklärte die UN-Sonderberichterstatterin über die Lage von MenschenrechtsverteidigerInnen im Februar 2012, dass MenschenrechtlerInnen dort noch immer zum Opfer von Morddrohungen, Angriffen, Dransalierung und Stigmatisierung werden. Sie forderte die Behörden des Landes auf, schnellstmöglich ein Schutzprogramm für MenschenrechtsverteidigerInnen einzuführen.
Am 22. September 2012 wurde der Menschenrechtsanwalt Antonio Trejo Cabrera in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, getötet. Er hatte sich als Anwalt für drei Kleinbauerngenossenschaften eingesetzt, die in einen vielschichtigen Streit um Landrechte in Bajo Aguán verwickelt sind. Antonio Trejo Cabrera hatte den Bäuerinnen und Bauern dabei geholfen, ihre Rechte an Grundstücken in dem fruchtbaren Tal im Norden des Landes wiederzuerlangen. Im Oktober 2012 sollte er nach Washington D.C. reisen, um dort an Anhörungen der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte zu den anhaltenden Landkonflikten teilzunehmen. Der Menschenrechtsanwalt hatte berichtet, wegen der Vertretung der Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Baja Aguán, Morddrohungen erhalten zu haben.
Tausende landlose ArbeiterInnen haben in den vergangenen Jahren Land besetzt, das wohlhabende GrundbesitzerInnen und UnternehmerInnen für sich beanspruchen. Seit über einem Jahrzehnt werden aus diesem Grund Rechtsstreite geführt. Dabei wurden immer wieder Entscheidungen festgehalten und angefochten sowie eine Vielzahl von Zwangsräumungen durchgeführt