DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN!
Wir setzen uns für den Schutz von bedrohten Aktivist*innen ein, stellen klare Forderungen an die Politik.
UNTERSTÜTZE UNSERE ARBEIT MIT DEINER SPENDE.
Wegen seines Glaubens in Haft
’Abdullah Saleh al-Muhanna, ein ehemaliger Bürgermeister der Stadt al-Khober in Saudi-Arabiens Ost-Provinz, wird auf der Polizeiwache der Stadt gefangen gehalten, nachdem er bei sich zu Hause Freitagsgebete für Mitglieder der schiitischen Gemeinde abgehalten hat. Am 25. Mai 2009 wurde er von der Polizei aufgefordert, sich in der Polizeistation von al-Khober einzufinden, und bei seiner Ankunft in Haft genommen. Er wird festgehalten, weil er sich weigert, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, in der er sich verpflichtet, keine Gebete mehr zu Hause abzuhalten. Amnesty International betrachtet ’Abdullah Saleh al-Muhanna als gewaltlosen politischen Gefangenen.
Appell an
KÖNIG
His Majesty King Abdullah Bin 'Abdul 'Aziz Al-Saud
The Custodian of the two Holy Mosques
Office of His Majesty the King
Royal Court
Riyadh
SAUDI-ARABIEN
(korrekte Anrede: Your Majesty)
Fax: (00 966) 1 403 1185 (über das Innenministerium)
INNENMINISTER
His Royal Highness
Prince Naif bin 'Abdul 'Aziz Al-Saud
Minister of the Interior
Ministry of the Interior
P.O. Box 2933
Airport Road
Riyadh 11134
SAUDI-ARABIEN
(korrekte Anrede: Your Royal Highness)
Fax: (00 966) 1 403 1185
Sende eine Kopie an
VORSITZENDER DER STAATLICHEN MENSCHENRECHTSKOMMISSION
Mr Bandar Mohammed Abdullah Al Aiban
President
Human Rights Commission
P.O. Box 58889
King Fahad Road, Building No. 373
Riyadh 11515
SAUDI-ARABIEN
Fax: (00 966) 1 4612061
BOTSCHAFT DES KÖNIGSREICHS SAUDI-ARABIEN
S.E. Herrn Prof. Dr. med
Ossama Abdulmajed Ali Shobokshi
Kurfürstendamm 63, 10707 Berlin
Fax: 030-8892 5179 oder 030-8892 5176
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 22. Juli 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.
RECOMMENDED ACTION: PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN PERSIAN, ARABIC, ENGLISH OR YOUR OWN LANGUAGE:
-
calling on the authorities to provide 'Abdullah Saleh al-Muhanna with medical attention without delay;
-
stating that Amnesty International considers him to be a prisoner of conscience, held solely for the peaceful exercise of his religious beliefs, and urging the authorities therefore to release him immediately and unconditionally;
-
calling on the authorities to allow 'Abdullah Saleh al-Muhanna the opportunity to challenge the legality of his detention;
- expressing concern that he is being subjected to discrimination on the ground of his religious background.
Amnesty fordert:
SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE
-
die Behörden auffordern, ’Abdullah Saleh al-Muhanna unverzüglich medizinische Hilfe zukommen zu lassen;
-
deutlich machen, dass Amnesty International ihn als einen gewaltlosen politischen Gefangenen betrachtet, der allein wegen der friedlichen Ausübung seiner Religion festgehalten wird, und dass die Behörden ihn deshalb unverzüglich und bedingungslos freilassen müssen;
-
die Behörden auffordern, ’Abdullah Saleh al-Muhanna die Möglichkeit zu geben, die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung anzufechten;
- Ihre Besorgnis zum Ausdruck bringen, dass er aufgrund seines Glaubens diskriminiert wird.
Sachlage
’Abdullah Saleh al-Muhanna war ein Jahr zuvor das erste Mal von den Behörden aufgefordert worden, keine Freitagsgebete bei sich zu Hause abzuhalten, ohne zuvor eine amtliche Erlaubnis eingeholt zu haben. Seither haben er und andere Mitglieder der schiitischen Gemeinde in der Ost-Provinz die Behörden immer wieder um eine Genehmigung ersucht; einerseits, um religiöse Zeremonien durchführen zu dürfen, und andererseits, um eine Moschee errichten zu können, um dort ihre Gottesdienste abzuhalten. Laut saudi-arabischen Quellen haben die Behörden auf keine der Bitten reagiert, und ’Abdullah Saleh al-Muhanna hat beschlossen, weiterhin Gebete zu Hause abzuhalten.
Etwa am 7. Juni stellte ’Abdullah Saleh al-Muhanna fest, dass er seine Finger nicht mehr bewegen konnte. Er leidet unter bereits zuvor existierenden Gesundheitsproblemen, unter anderem Herzbeschwerden, Diabetes und hohem Blutdruck. Als er um medizinische Versorgung bat, teilten ihm Polizeibeamte mit, dass er ins Krankenhaus gebracht werden könne, allerdings nur in Handschellen. Dies lehnte er ab. Es liegen keine Informationen vor, dass er auf der Polizeiwache eine medizinische Versorgung erhalten hat. Es besteht weiterhin Sorge um seine Gesundheit.
Hintergrundinformation
Der Grossteil der Bevölkerung Saudi-Arabiens sind Sunniten, der Wahhabismus ist die offizielle Staatsreligion. Das öffentliche Praktizieren anderer Glaubensrichtungen wird in Saudi-Arabien nicht toleriert. Selbst wenn sie ihren Glauben privat praktizieren, laufen Andersgläubige Gefahr, verfolgt zu werden.
Der Staat ist der Auffassung, dass der schiitische Glaube nicht mit dem Wahhabismus vereinbar ist, und führt Einschränkungen für seine Praktizierung ein. Schiiten müssen mit willkürlichen Festnahmen und Inhaftierung rechnen. Die Angst vor Verfolgung hält sie davon ab, ihren Glauben frei zu praktizieren. Inhaftierte werden zum Teil ohne Anklage festgehalten und können Folter und anderer Misshandlung ausgesetzt sein.
Der saudi-arabische Innenminister sagte am 14. März 2009 zur Inhaftierung von Mitgliedern der schiitischen Gemeinde: "Bürger haben sowohl Rechte als auch Pflichten; ihr Verhalten sollte nicht der Doktrin der Umma widersprechen. Das ist die Doktrin der Sunniten und unserer rechtschaffenen Vorfahren. Es gibt Bürger, die anderen Gedankenmodellen folgen, und die Intelligenten unter ihnen müssen diese Doktrin respektieren."

