Journalist bedroht

Miguel Ángel Casillas, der Chefredakteur des Diario de los Altos, wurde am 18. März 2009 von einem Mann bedroht, der behauptete, ein Angehöriger der Zetas-Abteilung zu sein. Dies ist eine berüchtigte kriminelle Organisation, die für hunderte Morde verantwortlich ist. Zu der Drohung kam es, weil Miguel Angel Casillas und seine Zeitung kritisch über ein Staudammprojekt in el Zapotillo, Region Los Altos im Bundesstaat Jalisco berichteten.

Appell an

GOVERNEUR VON JALISCO
Emilio González Márquez
Gobernador del Estado de Jalisco
Palacio de Gobierno
Av. Corona No. 31, Planta Baja
Col. Centro

Guadalajara C.P. 44100
Estado de Jalisco
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Governor/ Señor Gobernador)
Fax: (00 52 33) 36 48 1601/02

E-Mail: emilio.gonzalez@jalisco.gob.mx

STAATSANWALT VON JALISCO
Lic. Tomás Coronado Olmos
Procurador del Estado de Jalisco
Procuraduría General de Justicia del Estado
Calle 14 no. 2567
Colonia Zona Industrial
Guadalajara, C.P. 44940
Estado de Jalisco
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Attorney/ Señor Procurador)

INNENMINISTER
Lic. Fernando Francisco Gómez-Mont Urueta
Secretaría de Gobernación
Bucareli 99, 1er. piso,
Col. Juárez, Del. Cuauhtémoc,
México D.F., C.P.06600, MEXIKO
(korrekte Anrede: Señor Secretario)
Fax: (00 52) 55 5093 3414
E-Mail: secretario@segob.gob.mx

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTSORGANISATION
Instituto Mexicano Para el Desarrollo Comunitario (IMDEC), A.C
A.C. Pino 2237-A, Col. del Fresno
Guadalajara, Jalisco C.P 44900
MEXIKO

MENSCHENRECHTSKOMMISSION VON JALISCO
Lic. Felipe de Jesús Álvarez Cibrián
Presidente de la Comisión Estatal de Derechos Humanos de Jalisco
Pedro Moreno No. 1616
Col. Americana
Guadalajara C.P. 44160
Estado de Jalisco, MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear President/ Señor Presidente)
Fax: (00 52 33) 36 69 11 01

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
S. E. Herrn Jorge Castro-Valle Kuehne
Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 6. Mai 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.

PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN SPANISH OR YOUR OWN LANGUAGE:

  • calling for safety measure to be provided for Miguel Angel Casillas Báez, his family and other journalists at the Diario de los Altos and for protection measures to be implemented in accordance with their wishes;

  • call on the authorities to instigate a thorough, prompt and impartial investigation into the email and telephone threats against Miguel Angel Casillas, including any possible links to local politicians, for the results to be made public and for those responsible to be held to account;

  • calling on the authorities to fulfil their obligations under the UN Declaration on the Rights and Responsibilities of Individuals, Groups and Organs of Society to Promote and Protect Universally Recognised Human Rights and Fundamental Freedoms, and ensure that human rights defenders have a right to carry out their activities without any restrictions or fear of reprisals.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE

  • die Behörden auffordern, in Absprache mit Miguel Ángel Casillas Báez, seiner Familie und den übrigen JournalistInnen des Diario de los Altos Schutzmaßnahmen für sie zu ergreifen;

  • an die Behörden appellieren, umgehend eine gründliche, unparteiische Untersuchung der Drohungen gegen Miguel Ángel Casillas Báez per Mail und Handy durchzuführen und auch zu ermitteln, ob PolitikerInnen in den Fall involviert sind, die Ergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen;

  • die Behörden auffordern, ihren Verpflichtungen nach dem UN-Abkommen zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern nachzukommen und sicherzustellen, dass MenschenrechtlerInnen ihre Arbeit ohne Einschränkungen und Angst vor Repressalien ausüben können.

Sachlage

Am 18. März erhielt Miguel Ángel Casillas einen anonymen Anruf auf seinem Handy. Eine männliche Stimme sagte ihm "Wir wissen, wer Sie sind, wo Sie wohnen, wo Sie sich bewegen, wer Ihre Familie ist und wir wollen wissen, wie Sie gedenken mit uns zusammenzuarbeiten." Der Anrufer gab zu verstehen, dass er im Auftrag eines Politikers handelte, der Miguel Ángel Casillas schaden wolle und fügte hinzu, "Sie und ihre Familie sind von jetzt ab in Gefahr".

Einen Tag vor dem anonymen Anruf fiel Miguel Ángel Casillas auf, dass jemand sowohl in sein persönliches E-Mail-Account als auch in das seiner Arbeit eingedrungen war. Die Hacker hinterließen eine Nachricht, die lautete: "Heute haben wir die E-Mails der Zeitung abgefangen. Vorsicht, was ihr veröffentlicht. Wir wollen niemand wehtun. Grüße von einem Freund aus dem Kongress von Jalisco, der dich sehr mag und dich genau beobachtet, um mit dir zusammenzutreffen."

Miguel Ángel Casillas hat beim Staatsanwalt des Bundesstaates Jalisco Anzeige erstattet und Beschwerde bei der staatlichen Menschenrechtskommission eingereicht.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Das Vorhaben, am Rio Verde im Bundesstaat Jalisco den Zapotillo-Damm zu bauen, hat unter den örtlichen Gemeinden, besonders denen von Temacapulín, Palmarejo und Acasico, die geflutet werden sollen, Besorgnis hervorgerufen. Obwohl sich die Regierung des Bundesstaates zuvor verpflichtet hatte, die Öffentlichkeit bei der Planung des Projekts einzubeziehen, haben die Zeitung Diario de los Altos und örtliche Menschenrechtsorganisationen kritisiert, dass die Behörden die lokalen Gemeinden weder angemessen zu Beratungen hinzugezogen haben noch verlässliche und detaillierte Informationen über die Auswirkungen und Entschädigungsleistungen bereitstellen.