Menschenrechtsverteidiger in Gefahr

Der Menschenrechtsverteidiger und Gewerkschafter Carlos Hernández wurde am 8. März im Departamento Chiquimula im Osten Guatemalas erschossen. Möglicherweise hat man ihn wegen seines Aktivismus getötet. Zwei weitere Menschenrechtler, die in derselben Region aktiv sind, befinden sich in großer Gefahr.

Appell an

GENERALSTAATSANWÄLTIN
Claudia Paz y Paz Bailey
Fiscal General de la República
Ministerio Público
15ª Avenida 15-16
Zona 1, Barrio Gerona
01001 Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
(Anrede: Dear Attorney General / Sra. Fiscal General / Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
Fax: (00 502) 2411 9124

INNENMINISTER
Mauricio López Bonilla
Ministro de Gobernación
6ª Avenida 13-71, Zona 1
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
(Anrede: Dear Minister / Estimado Sr. Ministro / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 502) 2413 8658
Twitter: @mlopezbonilla

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTSORGANISATION
Unidad de protección a defensores y defensoras de derechos humanos
1 Calle 7-45 zona 1, Oficina 2-b
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
E-Mail: udefegua@yahoo.com

BOTSCHAFT DER REPUBLIK GUATEMALA
S. E. Herrn Carlos Jiménez Licona
Joachim-Karnatz-Allee 45-47

  1. OG.
    10557 Berlin
    Fax: 030-2064 3659
    E-Mail: embaguate.alemania@t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 23. April 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Am 8. März um 8.30 Uhr war Carlos Hernández in seinem Pick-up in Camotán im Departamento Chiquimula unterwegs, als ihm zwei Männer auf einem Motorrad den Weg abschnitten. Einer der beiden schoss achtmal mit einer Pistole vom Kaliber 9 mm auf den Menschenrechtsverteidiger, der an den Schussverletzungen starb. Am 21. Februar hatte Carlos Hernández per Telefon eine Drohung erhalten, nachdem er sich bei einer Versammlung gegen Rodungen in der Region ausgesprochen hatte. Omar Jerónimo und Damaso Aldana, zwei Angehörige der Kleinbauernorganisation Coordinación Campesina Nuevo Día, haben die Information erhalten, dass auf einer Versammlung Drohungen gegen sie ausgesprochen worden waren. Nach der Ermordung von Carlos Hernández sind die beiden Männer nun sehr um ihre Sicherheit besorgt.

Carlos Hernández war ein führendes Mitglied mehrerer zivilgesellschaftlicher Organisationen wie der Kleinbauernorganisation Coordinación Campesina Nuevo Día, der Asociación Campesina Camoteca, einer Vereinigung der Kleinbauern in Camotán, und der Koordination der volkstümlichen, indigenen, gewerkschaftlichen und bäuerlichen Organisationen des Ostens (Coordinadora de Organizaciones Populares, Indígenas, Iglesias, Sindicales y Campesinas de Oriente). Außerdem war er Vorstandsmitglied der nationalen Gewerkschaft der Arbeitnehmer im Gesundheitswesen (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Salud de Guatemala – SNTSG) und der Vereinigung Frente Nacional de Lucha (FNL).

[SCHREIBEN SIE BITTE ]

FAXE, LUFTPOSTBRIEFE ODER TWITTERNACHRICHTEN MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Leiten Sie bitte unverzüglich eine unabhängige, sorgfältige und unparteiische Untersuchung der Tötung von Carlos Hernández ein, veröffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

  • Ergreifen Sie bitte in Absprache mit den Betroffenen umgehend alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Angehörigen der Coordinación Campesina Nuevo Día.

  • Ich möchte Sie an dieser Stelle daran erinnern, dass MenschenrechtsverteidigerInnen das Recht haben, ihrer Arbeit uneingeschränkt und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen nachzugehen. Dies schließt auch GewerkschafterInnen ein und geht aus der UN-Erklärung über das Recht und die Pflichten von Einzelpersonen, Gruppen und gesellschaftlichen Organen, allgemein anerkannte Menschenrechte und Grundfreiheiten zu fördern und zu schützen, hervor.

[APPELLE AN]

GENERALSTAATSANWÄLTIN
Claudia Paz y Paz Bailey
Fiscal General de la República
Ministerio Público
15ª Avenida 15-16
Zona 1, Barrio Gerona
01001 Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
(Anrede: Dear Attorney General / Sra. Fiscal General / Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
Fax: (00 502) 2411 9124

INNENMINISTER
Mauricio López Bonilla
Ministro de Gobernación
6ª Avenida 13-71, Zona 1
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
(Anrede: Dear Minister / Estimado Sr. Ministro / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 502) 2413 8658
Twitter: @mlopezbonilla

KOPIEN AN
MENSCHENRECHTSORGANISATION
Unidad de protección a defensores y defensoras de derechos humanos
1 Calle 7-45 zona 1, Oficina 2-b
Ciudad de Guatemala
GUATEMALA
E-Mail: udefegua@yahoo.com

BOTSCHAFT DER REPUBLIK GUATEMALA
S. E. Herrn Carlos Jiménez Licona
Joachim-Karnatz-Allee 45-47

  1. OG.
    10557 Berlin
    Fax: 030-2064 3659
    E-Mail: embaguate.alemania@t-online.de

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Hintergrundinformation

Hintergrund

Amnesty International wies die Generalstaatsanwaltschaft in Guatemala 2010 schriftlich auf die Unverhältnismäßigkeit der Anklagen hin, die gegen Carlos Hernández und einen seiner Kollegen erhoben worden waren. Carlos Hernández war in Zusammenhang mit einer Demonstration in Camotán am 30. März 2010 wegen die Staatssicherheit gefährdender Aktivitäten und rechtswidriger Versammlungen und Demonstrationen angeklagt worden. Amnesty International äußerte Besorgnis darüber, dass die strafrechtlichen Anklagen möglicherweise dazu genutzt wurden, die rechtmäßige Arbeit des Gemeindesprechers und Menschenrechtsverteidigers zu untergraben. Carlos Hernández wurde anschließend schuldig gesprochen und angewiesen, ein Jahr lang nicht an öffentlichen und politischen Versammlungen teilzunehmen.

In Guatemala werden MenschenrechtsverteidigerInnen, darunter JournalistInnen und GewerkschafterInnen, nach wie vor von Interessengruppen bedroht, schikaniert und angegriffen, die sie veranlassen wollen, ihre Arbeit einzustellen. 2011 dokumentierten lokale Organisationen 402 Fälle tätlicher Angriffe und Einschüchterungen ortsansässiger MenschenrechtsverteidigerInnen. Ihr Betätigungsfeld reicht vom Schutz der Menschenrechte bei von Zwangsräumung betroffenen indigenen Gemeinschaften bis hin zu der Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen während des bewaffneten Konflikts in Guatemala. Nähere Informationen hierzu finden Sie in einem englischsprachigen Briefing an den UN-Menschenrechtsausschuss: Guatemala – Submission to the UN Human Rights Committee for the 104th session of the Human Rights Committee, unter http://www.amnesty.org/en/library/info/AMR34/001/2012/en.

Die Coordinacón Campesina Nuevo Día setzt sich bereits seit drei Jahren für die Landrechte von Kleinbauern im Departamento Chiquimula ein, wo umfangreiche Projekte im Bereich der Infrastruktur geplant sind. Sowohl die SNTSG als auch die FNL setzen sich gegen Korruption in örtlichen Krankenhäusern ein.