Regisseurin gegen Kaution frei

Die tunesische Filmregisseurin Ines Ben Othman wurde am 16. Januar freigelassen. Sie war am 7. Januar wegen Beamtenbeleidigung zu zwei Monaten Haft verurteilt worden.

Sachlage

Am 16. Januar wurde Ines Ben Othman aus der Haft entlassen. Das Berufungsgericht in Ariana entschied, dass ihre zweimonatige Haft mit sofortiger Wirkung zur Bewährung auszusetzen sei. Die Rechtsbeistände von Ines Ben Othman sagten gegenüber Amnesty International, dass sie ihre Verteidigung angemessen präsentieren konnten und die Polizeipräsenz im Gericht im Gegensatz zur vorhergehenden Anhörung deutlich geringer war. Ines Ben Othman wurde sofort im Anschluss an den Gerichtsentscheid freigelassen.

Ines Ben Othman war am 19. Dezember 2014 festgenommen und am 7. Januar zu zwei Monaten Haft verurteilt worden. Ihr wurde vorgeworfen, auf der Polizeiwache von Ariana, einem Vorort der Hauptstadt Tunis, "einen diensthabenden Beamten beleidigt" zu haben. Sie war dort erschienen, um Anzeige gegen den stellvertretenden Leiter der Polizeiwache zu erstatten. Ihren Angaben zufolge hat er in den vergangenen Monaten beleidigende Kommentare über sie auf Facebook hinterlassen. Auf der Polizeistation hatte Ines Ben Othman eine Auseinandersetzung mit dem stellvertretenden Leiter und wurde daraufhin angeklagt und inhaftiert.

Mittlerweile ist Ines Ben Othman wieder bei ihrer Tochter und ihrer Familie. Ihren Rechtsbeiständen zufolge plant sie nach wie vor, Anzeige gegen den stellvertretenden Leiter der Polizeiwache zu erstatten.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Amnesty International wird den Fall weiter beobachten. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.

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