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Sieben Gründe: Sei aktiv antirassistisch
Demonstration der Bewegung "Black Lives Matter" gegen Rassismus am 6. Juni 2020 in Berlin
© IMAGO / Bernd König
Wenn Menschen aufgrund ihrer "Hautfarbe", ihrer angenommenen Herkunft oder anderer Zuschreibungen mit rassistischen Vorurteilen konfrontiert werden, ist das ein persönlicher Angriff gegen sie. Sie werden verletzt, ausgegrenzt und diskriminiert. Wer zur weißen Mehrheit in unserer Gesellschaft gehört, hat dagegen das Privileg, sich entscheiden zu können, diese Diskriminierungen zu ignorieren. Oder du fühlst dich angesprochen, die eigenen Vorurteile zu hinterfragen und dich einzumischen. Es gibt viele gute Gründe, warum alle sich gegen Rassismus einsetzen sollten.
Rassismus ist ein Angriff auf die Menschenrechte.
Mit jeder rassistischen Handlung, mit jeder rassistischen Äußerung – gewollt oder ungewollt – werden Menschen abgewertet und ausgegrenzt. Rassismus trennt uns alle in ein "Wir" und "die Anderen", denen zumeist weniger Rechte zugesprochen werden. Rassismus verneint die Gleichheit aller Menschen, die unter anderem in Artikel 7 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes festgehalten ist, und verletzt die Menschen würde. Jede rassistische Handlung ist daher auch ein Angriff auf die gesetzliche Grundlage unserer Gesellschaft, die alle vor Diskriminierung schützt soll.
Schutz vor Diskriminierung ist ein Menschenrecht.
Niemand darf rassistisch diskriminiert werden. Das schreiben Artikel 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes fest. Kein Mensch darf wegen seiner vermeintlichen Abstammung oder Herkunft, seiner Sprache, seiner Hautfarbe, seines Geschlechts oder seines vermeintlichen Glaubens benachteiligt werden. Dieses absolute Diskriminierungsverbot ist eine Lehre der Weltgemeinschaft aus den Erfahrungen zweier Weltkriege, den Verbrechen des Nationalsozialismus und des Kolonialismus.
Eine gerechtere Gesellschaft braucht Engagement.
Rassismus ist in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Seit Jahren verzeichnen die Bundesregierung und zivilgesellschaftliche Organisationen einen Anstieg rassistischer und rechtsextremer Straftaten. Die angreifenden Personen fühlen sich ermutigt durch ein gesellschaftliches Klima, in dem rassistische Ressentiments immer offener propagiert werden. Wenn zu rassistischen Taten und Worten geschwiegen wird, empfinden das rassistisch Handelnde als Zustimmung. Wer will, dass sich alle Menschen in unserer vielfältigen Gesellschaft sicher und frei fühlen, muss sich einmischen und aktiv gegen Rassismus sprechen und handeln.
Nicht nur extrem Rechte handeln rassistisch.
Als Rassismus werden fälschlicherweise oft nur die Taten und Worte von extrem Rechten bezeichnet. Doch wir alle handeln oder äußern uns im Alltag oft rassistisch und grenzen Menschen aus, ohne dass wir dies beabsichtigt hätten. Nicht jede*r ist deshalb gleich ein*e Rassist*in. Doch Rassismus wurde über Generationen in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Er wurzelt im Kolonialismus und Nationalsozialismus. Und Politik, Massenmedien oder Sprachgebrauch schreiben rassistische Mechanismen, Vorurteile und Stereotype fort. All dies drückt sich vielfach in unserem Handeln aus.
Die Sicht der Betroffenen zählt.
Häufig bekommen Betroffene zu hören, "es sei doch nicht so gemeint". Oder hinter der Nachfrage "Woher kommst du wirklich?" stecke doch nur freundliches Interesse. Ausschlaggebend ist aber nicht unsere Absicht, sondern die Wirkung. Entscheidend ist also nicht, was wir ausdrücken wollten, sondern was wir vermitteln. Die ständige Konfrontation mit solchen Fragen und Klischees vermittelt jedes Mal: Du bist anders, du gehörst nicht dazu. Maßgeblich dafür, ob Handlungen oder Äußerungen rassistisch sind, ist daher die Sicht der Betroffenen. An ihr sollten wir unser Handeln und Sprechen orientieren.
Rassismus verhindert die gleichberechtigte Teilhabe aller.
Rassismus verwehrt Menschen an der Gesellschaft gleichberechtigt teilzuhaben. Manche Lehrer*innen beurteilen Schwarze oder muslimisch markierte Kinder bei gleicher Leistung schlechter als weiße Schüler*innen. People of Color haben oft schlechtere Chancen, einen Job oder eine Wohnung zu finden. An vielen Orten können sie sich weniger frei bewegen, weil sie Angst haben müssen, in eine verdachtsunabhängige Polizeikontrolle zu geraten. Wer möchte, dass alle die gleichen Möglichkeiten haben, kommt nicht umhin, sich gegen Rassismus einzusetzen.
Weiße profitieren von rassistischer Diskriminierung.
Dass People of Color in vielen Situationen des alltäglichen Lebens strukturelle Nachteile haben, heißt gleichzeitig, dass die Angehörigen der weißen Mehrheitsgesellschaft davon profitieren. Ob auf dem Arbeits und Wohnungsmarkt, im Gesundheitssystem, in der Schule, der Universität oder an der Clubtür: Weiße Menschen sind gegenüber Schwarzen oder Personen of Color privilegiert, auch wenn sie auf anderen Ebenen – zum Beispiel als Frauen, Menschen mit Be*Hinderung, Menschen in Armut oder homosexuelle Menschen – ebenfalls Diskriminierung erfahren. Auch daraus erwächst die Verantwortung, sich selbstkritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen.