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Amnesty dokumentiert mit Bericht und digitalem 3D-Modell schwere Menschenrechtsverletzungen in syrischen Gefängnissen
Nach Schätzungen eines neuen Berichtes von Amnesty International sind seit 2011 in den Gefängnissen der syrischen Regierung 17.723 Menschen ums Leben gekommen. Seit Jahren ist es weder Journalisten noch internationalen Beobachtern gelungen, Zugang zu den gefürchteten Haftanstalten zu erhalten. Anhand von Berichten ehemaliger Insassen hat Amnesty International gemeinsam mit der Londoner Recherche-Agentur Forensic Architecture das Militärgefängnis Saydnaya digital rekonstruiert.
BERLIN, 18.08.2016 – Ein neuer Amnesty-Bericht belegt anhand der Aussagen von 65 Folter-Überlebenden das erschreckende Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen in den Haftanstalten der syrischen Geheimdienste und in den Gefängnissen der syrischen Regierung. Schätzungen zufolge sind dort seit 2011 17.723 Menschen durch Folter, Misshandlungen und katastrophale Haftbedingungen ums Leben gekommen. In Syrien laufen vermeintliche Oppositionelle Gefahr, jederzeit von syrischen Sicherheitskräften festgenommen und gefoltert zu werden. Amnesty International wertet diese systematischen und weit verbreiteten Übergriffe auf Zivilisten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
"Die von Amnesty dokumentierten Menschenrechtsverletzungen sind ein schockierender Bestandteil der systematischen Angriffe der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten gegen die Zivilbevölkerung", sagt René Wildangel, Syrien-Experte von Amnesty International in Deutschland. "Die Verantwortlichen dafür müssen zur Rechenschaft gezogen werden, die Opfer brauchen medizinische und psychologische Versorgung."
Besonders berüchtigt ist das Militärgefängnis Saydnaya nördlich von Damaskus. "Katastrophale Haftbedingungen, Hunger und systematische Folter machen dieses Gefängnis zu einer regelrechten Hölle für seine Insassen", sagt Wildangel. Seit Jahren hat kein Journalist oder internationaler Beobachter Zugang zu Saydnaya oder den Foltergefängnis des syrischen Geheimdienstes gehabt. Anhand der Zeugenaussagen ehemaliger Häftlinge und auf Grundlage weiterer Recherchen hat Amnesty International gemeinsam mit der Londoner Agentur Forensic Architecture ein dreidimensionales virtuelles Modell des Saydnaya-Gefängnisses erstellt. Das interaktive Online-Projekt dokumentiert eindringlich die grausamen Erfahrungen während der Haft und die Foltermethoden der syrischen Regierung.
Amnesty fordert die Bundesregierung auf, insbesondere gegenüber Russland und den USA dafür einzutreten, dass bei den Friedengesprächen dem Schutz der Menschenrechte höchste Priorität eingeräumt wird. Der Druck auf die syrische Regierung muss erhöht werden, damit alle gewaltlosen politischen Gefangenen sofort freigelassen werden sowie Folter und Misshandlungen eingestellt werden. Die syrische Regierung muss unabhängigen Beobachtern uneingeschränkten Zugang zu allen syrischen Gefängnissen und Haftzentren gewähren.
Das interaktive 3D-Modell finden Sie auf saydnaya.amnesty.org. Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.