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USA: Trennung asylsuchender Familie beenden

"Trennt Familienmitglieder nicht voneinander": Demonstration in Philadelphia gegen die restriktive Migrationspolitik der US-Regierung (Archivaufnahme).
© IMAGO / ZUMA Press Wire
Am 21. März inhaftierten die US-Einwanderungsbehörden die Eltern einer fünfköpfigen venezolanischen Familie. Damit trennten sie die Eltern von ihren drei Kindern unter zwölf Jahren. Die Familie hat einen vorübergehenden Schutzstatus und über ihre Asylanträge ist noch nicht entschieden – trotzdem wurde sie mehr als zwei Jahre nach ihrer Ankunft an der Südgrenze der USA der "illegalen" Einreise in die Vereinigten Staaten angeklagt.
Setzt euch für eine fünfköpfige venezolanische Familie ein!
Hier kannst du deinen Brief ausdrucken, um ihn per Post oder Fax an die Behörden zu senden, oder ihn direkt über dein eigenes E-Mail-Programm verschicken.
Du hast Probleme beim Ausdrucken des Briefes? Dann klicke bitte hier.
Achtung: Bitte prüfe bei der Deutschen Post ob die Briefzustellung in das Zielland ungehindert möglich ist.
Appell an
Todd Lyons
Acting Director, Immigration and Customs Enforcement
500 12th St SW
Washington, DC 20536
USA
Sende eine Kopie an
Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
Herrn Alan D. Meltzer
Geschäftsträger a.i.
Clayallee 170
14195 Berlin
Fax: 030-83 05 10 50
E-Mail: feedback@usembassy.de
Amnesty fordert:
- Bitte ändern Sie sofort den Kurs, und lassen Sie Cesar und Norelia (A#s 246149580 & 246149581) wieder zu ihren kleinen Kindern. Beenden Sie außerdem die Praxis von Familientrennung, Familieninhaftierung sowie Masseninhaftierung und -abschiebung.
Sachlage
Am 21. März hat die Einwanderungs- und Zollbehörde (U.S. Immigration and Customs Enforcement – ICE) in Washington, D.C. eine venezolanische Familie mit aktivem und gültigem vorübergehenden Schutzstatus (Temporary Protected Status – TPS) und noch anhängigen Asylanträgen getrennt. Die Eltern Cesar und Norelia (A#s 246149580 & 246149581) wurden rechtswidrig festgenommen und der "illegalen" Einreise in die Vereinigten Staaten angeklagt – mehr als zwei Jahre nach ihrer Ankunft an der Südgrenze der USA. Sie müssen unverzüglich freigelassen und zu ihren drei kleinen Kindern zurückgebracht werden.
Dies ist einer der ersten Fälle, in denen die Vereinigten Staaten die Bestimmung 8 U.S.C. 1325 des Einwanderungsgesetzes gegen eine Familie angewandt haben, die sich seit Jahren im Land aufhält, anstatt gegen Neuankömmlinge an der US-mexikanischen Grenze. Diese Bestimmung war bereits in der ersten Amtszeit von Präsident Trump die Grundlage für dessen Familientrennungspolitik.
Das Gesetz wird hier auf eklatante und ungeheuerliche Weise missbraucht, um Einwanderer*innen ins Visier zu nehmen und Familien zu trennen, die sich bereits ein Leben in den Vereinigten Staaten aufgebaut haben. Jeder Mensch hat das Recht, Asyl zu beantragen. Menschen sollten umgehend Zugang zu fairen und effizienten Asylverfahren erhalten und dürfen nach internationalem Flüchtlingsrecht nicht wegen der irregulären Einreise in das Land, in dem sie Schutz suchen, bestraft werden. Nach Gewährung des vorübergehenden Schutzstatus darf eine Person nicht aufgrund ihres Einwanderungsstatus in den USA inhaftiert werden. Der Fall von Cesar und Norelia ist ein Präzedenzfall, da er Tausende weitere Personen betreffen könnte, die zwar irregulär in die USA eingereist sind, aber rechtlichen Schutz genießen.
Die Kinder der betroffenen Familie mussten zusehen, wie ihre Eltern in Handschellen abgeführt und in ein System gesteckt wurden, das ihnen Gewalt zufügt und ihr Leiden verlängert. Die Trennung asylsuchender Familien verursacht insbesondere bei Kindern langanhaltende Traumata, kann Folter gleichkommen und stellt eine eklatante Verletzung ihrer Menschenrechte dar.
Hintergrundinformation
In den letzten Wochen hat Präsident Trump eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit vor Menschenrechtskrisen geflohen sind, entmenschlichen, kriminalisieren und ihnen tiefes Leid zufügen. Landesweit setzt die Trump-Regierung nach wie vor zunehmend grausamere und schockierendere Taktiken ein, um Angst zu verbreiten, Familien zu trennen und festzunehmen sowie Aktivist*innen und geachtete Sprecher*innen von betroffenen Communities ins Visier zu nehmen.
Cesar und Norelia, ihre drei Kinder unter zwölf Jahren und weitere Familienmitglieder waren aus Venezuela geflohen, wo sie wegen ihrer Unterstützung der Oppositionspartei verfolgt wurden. Sie reisten 2022 über Texas in die USA ein. Für die gesamte Familie sind noch Asylanträge anhängig, außerdem haben alle einen gültigen und aktiven vorübergehenden Schutzstatus (TPS) für Venezuela. Der TPS ermöglicht es Personen aus bestimmten Ländern, in denen gefährliche Bedingungen herrschen, legal in den Vereinigten Staaten zu leben und zu arbeiten. Nach Gewährung des TPS darf eine Person nicht aufgrund ihres Einwanderungsstatus in den USA inhaftiert werden.
Cesar und Norelia waren bereits am 11. März 2025 von der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP festgenommen worden. Am 12. März ordnete ein Bundesgericht ihre Freilassung aus der Haft bis zu einer Anhörung vor einem Gericht in Texas an. Am 13. März wurden Cesar und Norelia aus dem Gefängnis zum Bundesgericht in Washington, D.C. gebracht, wo sie erst freigelassen und dann sofort wieder von der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE inhaftiert wurden. Die ICE ließ sie noch am selben Tag wieder frei. Seitdem waren Norelia und Cesar den Kontrollen durch die ICE regelmäßig nachgekommen, bis sie am 21. März erneut festgenommen wurden. Cesar befindet sich derzeit im Gefängnis von Farmville und Norelia im Gefängnis von Caroline.
Alle Menschen haben das universelle Menschenrecht, vor Verfolgung und schweren Menschenrechtsverletzungen Asyl zu suchen und zu erhalten. Alle Menschen haben zudem unabhängig von ihrem jeweiligen Migrationsstatus das Recht, nicht an Orte zurückgeschickt zu werden, an denen ihr Leben oder ihre Freiheit gefährdet sein könnten oder ihnen Folter oder eine grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung droht. Dieses als Nicht-Zurückweisung (Non-Refoulement) bekannte Prinzip ist ein Schutz nach dem humanitären Völkergewohnheitsrecht, den Menschenrechten, dem Flüchtlingsrecht und dem humanitären Völkerrecht. Es verpflichtet Staaten, davon abzusehen, Personen in irgendeiner Weise in ihre Herkunftsländer oder an andere Orte zurückzuschicken, abzuschieben oder zu überstellen, wenn der begründete Verdacht besteht, dass ihnen dort schwere Menschenrechtsverletzungen drohen könnten. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Venezolaner*innen nicht abgeschoben, ausgewiesen oder gezwungen werden, nach Venezuela zurückzukehren. Amnesty International hat ein absolutes Verbot aller Abschiebungen nach Venezuela gefordert, da die derzeitige Lage im Land von massiven Menschenrechtsverletzungen geprägt ist.
Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 räumt ein, dass Flüchtlinge bei der Beantragung von Asyl gegen Einwanderungsbestimmungen verstoßen können, und weist darauf hin, dass Menschen, die Schutz suchen, aus diesem Grund keinen besonderen Anforderungen unterliegen oder Strafen oder Diskriminierung erfahren sollten. Staaten können eine Person erst dann vom Flüchtlingsstatus ausschließen, wenn ihr Antrag angemessen geprüft wurde. Personen dürfen nicht aufgrund der Art ihrer Einreise in das Land, in dem sie internationalen Schutz suchen, bestraft oder vom Flüchtlingsstatus ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus verursacht die Trennung von Familien insbesondere bei Kindern langfristige Traumata und stellt einen eklatanten Verstoß gegen ihre Menschenrechte dar. Amnesty International hat bereits zuvor festgestellt, dass die Familientrennung als Einwanderungspolitik Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung gleichkommen kann, da sie schweres psychisches Leid verursacht.