Aserbaidschan: Journalist*innen freilassen!

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Das Bild zeigt eine Illustration, schwarze Stifte mit gelbem Hintergrund, die Stifte sehen aus wie ein Gefängnisgitter.

Am 6. Dezember 2024 haben die aserbaidschanischen Behörden im Anschluss an die Weltklimakonferenz (COP29) in Baku sieben Journalist*innen und Medienschaffende unter dem Vorwurf des "Schmuggels" festgenommen, der mit Haftstrafen zwischen fünf und acht Jahren geahndet wird. Ihre willkürliche Inhaftierung und strafrechtliche Verfolgung ist eine Repressalie für ihre journalistische Arbeit und Teil des harten, vor einem Jahr verschärften Vorgehens der Regierung gegen kritische Stimmen.

Bitte setzt euch für Medienschaffende in Aserbaidschan ein!

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Dein Appell

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Sehr geehrter Herr Präsident,

die anhaltende willkürliche Inhaftierung von mindestens sieben Journalist*innen und Medienschaffenden nach der Weltklimakonferenz (COP29) 2024 macht mir große Sorgen.

Am 6. Dezember 2024 nahmen Ordnungskräfte sechs Mitarbeiter*innen des Nachrichtensenders Meydan TV, Khayala Agayeva, Aytaj Ahmadova, Aynur Ganbarova, Natig Javadli, Aysel Umudova und Ramin Deko (Jabrayilzade), sowie den stellvertretenden Direktor der Journalistenschule Baku, Ulvi Tahirov, fest. Berichten zufolge werden sie beschuldigt, Devisen ins Land geschmuggelt zu haben. Bei diesem Vorwurf, der auch gegen andere kritische Stimmen in Aserbaidschan erhoben wird, handelt es sich um eine konstruierte und politisch motivierte Anschuldigung. Besonders besorgniserregend ist, dass den Medienschaffenden nach der Festnahme der Zugang zu ihren Rechtsbeiständen verweigert wurde. Ihre Rechtsbeistände gaben an, am 6. Dezember zwischen einer und fünf Stunden gewartet zu haben, um ihre Mandant*innen sehen zu können. 

Bitte sorgen Sie dafür, dass alle wegen ihrer kritischen Berichterstattung festgenommenen Medienschaffenden, darunter auch die kürzlich festgenommenen Mitarbeiter*innen von Meydan TV, unverzüglich freigelassen werden.

Setzen Sie auch der Einschränkung der Medienfreiheit und der Unterdrückung anderer unabhängiger Stimmen in Aserbaidschan ein Ende.

Hochachtungsvoll

Dear President,

I am writing to express my concern about the ongoing arbitrary detention of at least seven journalists and media workers after the 2024 UN Climate Change Conference (COP29).

On 6 December 2024, law enforcement arrested Meydan TV employees Khayala Agayeva, Aytaj Ahmadova, Aynur Ganbarova, Natig Javadli, Aysel Umudova, and Ramin Deko (Jabrayilzade),  and Deputy Director of Baku School of Journalism Ulvi Tahirov. They were reportedly accused of smuggling currency into the country.  This accusation, which is similar to that used against other critical voices in Azerbaijan, is trumped up and politically motivated. I am particularly concerned that they were refused access to their lawyers after they were detained. Their lawyers reported that they waited from one to five hours to see their clients on 6 December. 

I urge you to take all necessary steps to ensure an immediate release of all media workers arrested in retaliation for their critical reporting, including the recently arrested employees of MeydanTV and to put an end to the clampdown on media and other independent voices in Azerbaijan.

Sincerely,

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Appell an

Staatspräsident
Ilham Aliyev
President of Azerbaijan
19 Istiqlaliyyat Street
Baku AZ1066
ASERBAIDSCHAN

Sende eine Kopie an

Botschaft der Republik Aserbaidschan 
S.E. Herrn Nasimi Aghayev
Hubertusallee 43
14193 Berlin

Fax: 030-219 161 52
E-Mail: berlin@mission.mfa.gov.az

Amnesty fordert:

  • Bitte sorgen Sie dafür, dass alle wegen ihrer kritischen Berichterstattung festgenommenen Medienschaffenden, darunter auch die kürzlich festgenommenen Mitarbeiter*innen von Meydan TV, unverzüglich freigelassen werden.
  • Setzen Sie auch der Einschränkung der Medienfreiheit und der Unterdrückung anderer unabhängiger Stimmen in Aserbaidschan ein Ende.

Sachlage

Die anhaltende willkürliche Inhaftierung von mindestens sieben Journalist*innen und Medienschaffenden nach der Weltklimakonferenz (COP29) 2024 gibt Anlass zur Sorge.

Am 6. Dezember 2024 nahmen Ordnungskräfte sechs Mitarbeiter*innen des Nachrichtensenders Meydan TV, Khayala Agayeva, Aytaj Ahmadova, Aynur Ganbarova, Natig Javadli, Aysel Umudova und Ramin Deko (Jabrayilzade), sowie den stellvertretenden Direktor der Journalistenschule Baku, Ulvi Tahirov, fest. Berichten zufolge werden sie beschuldigt, Devisen ins Land geschmuggelt zu haben. Bei diesem Vorwurf, der auch gegen andere kritische Stimmen in Aserbaidschan erhoben wird, handelt es sich um eine konstruierte und politisch motivierte Anschuldigung. Besonders besorgniserregend ist, dass den Medienschaffenden nach der Festnahme der Zugang zu ihren Rechtsbeiständen verweigert wurde. Ihre Rechtsbeistände gaben an, am 6. Dezember zwischen einer und fünf Stunden gewartet zu haben, um ihre Mandant*innen sehen zu können. 

 

Hintergrundinformation

Hintergrund

Die Weltklimakonferenz (COP29) fand vom 11. bis 22. November 2024 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt. Unabhängige Stimmen aus Aserbaidschan fehlten auf der Konferenz, da sich viele Aktivist*innen und Journalist*innen entweder in Haft oder im Exil befanden.

Am 6. Dezember 2024, kurz nach Abschluss der Konferenz, nahmen Ordnungskräfte mehrere Journalist*innen und Medienschaffende fest, darunter Mitarbeiter*innen von Meydan TV, Khayala Agayeva, Aytaj Ahmadova, Aynur Ganbarova, Natig Javadli, Aysel Umudova, Ramin Deko (Jabrayilzade), und den stellvertretenden Direktor der Journalistenschule Baku, Ulvi Tahirov. Nach vorliegenden Informationen wird ihnen Schmuggel (Paragraf 206.3.2 des Strafgesetzbuchs) zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu acht Jahre Haft.

Das harte Vorgehen der aserbaidschanischen Behörden gegen unabhängige Medien hat seit November 2023 zur strafrechtlichen Verfolgung von mehr als 15 Journalist*innen und Mitarbeiter*innen unabhängiger Medien geführt. Zu ihnen gehören Ulvi Hasanli, Sevinj Vagifgizi, Mahammad Kekalov, Nargiz Absalamova, Elnara Gasimova, Hafiz Babali (Abzas Media), Teymur Karimov (Kanal-11), Aziz Urujov und Shamo Eminov (Kanal-13), Farid Mehralizada (Radio Azadliq von RFE/RL) sowie der Gründer und Mitarbeiter*innen von Toplum TV und dem Institut für demokratische Initiativen (IDI), die zusammen junge Journalist*innen ausgebildet haben. Zu den Festgenommen gehören Akif Gurbanov, Alasgar Mamadli, Ramil Babayev, Ilkin Amrahov, Musgfig Jabarov, Farid Ismayilov und Elmir Abbasov. Außer Farid Ismaylov und Elmir Abbasov befinden sich alle genannten Personen in Untersuchungshaft. Die Chefredakteurin von Toplum TV, Khadija Ismayilova, unterliegt außerdem einem Reiseverbot. Den meisten von ihnen drohen die gleichen konstruierten Anklagen wegen des Schmuggels ausländischer Devisen.

Im Vorfeld der Weltklimakonferenz und der Wahlen im Februar und September 2024 haben die aserbaidschanischen Behörden zahlreiche Kritiker*innen festgenommen und strafrechtlich verfolgt, darunter den bekannten Wissenschaftler Gubad Ibadoghlu, den Oppositionellen Tofig Yagublu, den Umweltschützer Anar Mammadli sowie den Wissenschaftler Bahruz Samadov. Am 3. Dezember 2023 wurde der bekannte Menschenrechtsverteidiger Rufat Safarov festgenommen.