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Frauenrechte
"Die Diskriminierung von Abtreibungen ist die Kriminalisierung von armen Frauen"
© Amnesty International
27. Januar 2015 - Die gesetzgebende Versammlung in El Salvador hat eine junge Frau begnadigt, die eine Fehlgeburt erlitten hatte und dafür inhaftiert worden war. Dieser Sieg der Gerechtigkeit gibt nun auch 15 weiteren Frauen Hoffnung, die wegen derselben Anschuldigungen im Gefängnis sitzen.
Guadalupe wurde 2007 als 18-Jährige zu 30 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hatte. Die Behörden hatten ihr vorgeworfen, abgetrieben zu haben.
Erika Guevara-Rosas, Expertin für die Region Amerika bei Amnesty International, sagte hierzu: "Mit dieser Entscheidung hebt El Salvador ein schreckliches Unrechtsurteil auf. Guadalupe hätte niemals inhaftiert werden dürfen. Ihre Freilassung ist ein Sieg der Gerechtigkeit und das Ergebnis unermüdlicher Arbeit von örtlichen Menschenrechtsverteidiger_innen."
"Diese Entscheidung muss nun einen Wendepunkt in der rückschrittlichen Gesetzgebung El Salvadors markieren, die Frauen und Mädchen dafür bestraft, wenn während ihrer Schwangerschaft medizinische Komplikationen auftreten. Eine Überprüfung aller Urteile wegen solcher Anschuldigungen, die Entkriminalisierung der betroffenen Frauen und Mädchen sowie die Abschaffung des Abtreibungsverbotes sind nun überfällig."
El Salvador hat weltweit eines der strengsten Abtreibungsgesetze. Schwangerschaftsabbrüche sind unter allen Umständen verboten und strafbar, selbst wenn hierdurch das Leben der Frauen und Mädchen in Gefahr gerät oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist. Frauen und Mädchen, die man eines Schwangerschaftsabbruchs verdächtigt, werden oft des Mordes angeklagt. Dies ist eine grausame und zynische Praxis; und so auch geschehen im Fall Guadalupe.
Die anderen 15 Frauen, die wegen illegalen Schwangerschaftsabbruchs in El Salvador in Haft sind, haben ebenfalls Gnadengesuche eingereicht. Ihre Fälle werden in den nächsten Monaten der gesetzgebenden Versammlung zur Entscheidung vorgelegt.
Amnesty International setzt sich mit der globalen Kampagne "My Body, My Rights" für den Schutz der sexuellen und reproduktiven Rechte weltweit ein. Ziel ist es, Regierungsvertreter_innen an ihre Verpflichtung zu erinnern, die Rechte auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung zu respektieren, zu schützen und die Wahrnehmung dieser Rechte zu gewährleisten.