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Amnesty-Filmpreis 2011 für "Barzakh"
Preisträger des Amnesty-Filmpreises 2011: Barzakh von Mantas Kvedaravicius
© Extimacy Films
Der Amnesty-Filmpreis auf der diesjährigen Berlinale geht an "Barzakh" von Mantas Kvedaravicius (Finnland/Litauen, 2011). Der Film lief in der Sektion Panorama Dokumente des Festivals.
"Barzakh nennen Tschetschenen einen Ort, der der Legende zufolge zwischen Leben und Tod liegt. Der Film zeigt eindringlich die lähmende Ungewissheit und den Schmerz der Wartenden, deren Leben still steht", begründete die Amnesty-Jury (Schauspielerin Juliane Köhler, Regisseur Hans-Christian Schmid und Amnesty-Generalsekretärin Monika Lüke) die Entscheidung. "'Barzakh' dokumentiert nicht, der Film beobachtet nicht aus der Distanz – sondern er schafft Nähe. Wer diesen Film sieht, ist in Tschetschenien. Der Regisseur nimmt die Zuschauer mit in das Dorf, in das Leben und in die Seelen der Menschen."
Der Zuschauer erfahre das unfassbare Leid, das massive Unrecht und die latente Gefahr in Tschetschenien. "Die Normalität, von der tschetschenische und russische Behörden sprechen, gibt es nicht", sagte Schauspielerin Juliane Köhler bei der Verleihung des Preises in Berlin. "Das beweist dieser Film, der ohne Genehmigung und unter hohem persönlichen Risiko gedreht wurde. Deswegen verdient das Team von Barzakh den Amnesty-Filmpreis!"
Der Amnesty-Filmpreis wurde in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind "Waste Land" von Lucy Walker und "Son of Babylon" von Mohammed Al-Daradji (beide 2010), "Sturm" von Hans-Christian Schmid (2009), "Sleep Dealer" von Alex Rivera (2008), "Bei Einbruch der Dunkelheit" von Anders Nilsson (2007), "U Nergiz Biskivin" von Masoud Arik Salih und Hussein Hassan Ali (2006) und "Paradise Now" von Hani Abu-Assad (2005). Der Amnesty-Filmpreis wird neben der Berlinale auf internationalen Filmfestivals in Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen und Los Angeles vergeben. Mit dem Preis möchte Amnesty International die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Publikum auf das Thema Menschenrechte lenken und Filmemacher dazu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen.
Weitere Informationen zum Amnesty-International-Filmpreis findest du hier.