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DEINE SPENDE WIRKT!
Journalist erschossen
Honduras: Radio Globo
© Independent Media Center
Am 7. Dezember haben zwei Unbekannte den honduranischen Journalisten Juan Carlos Argeñal in seinem Haus erschossen. JournalistInnen, RechtsanwältInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen sind in Honduras hochgradig gefährdet. Es sollte umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu der Tat eingeleitet werden.
Appell an
GENERALSTAATSANWALT
Oscar Chinchilla Banegas
Ministerio Público, Lomas del Guijarro
Avenida República Dominicana
Edificio Lomas Plaza II
Tegucigalpa
HONDURAS
(Anrede: Dear Attorney General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 504) 2221 5667
Twitter: @MP_Honduras
STAATSPRÄSIDENT
Porfirio Lobo Sosa
Casa Presidencial, Barrio Las Lomas
Boulevard Juan Pablo II
Tegucigalpa
HONDURAS
(Anrede: Dear President /Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (00 504) 2290 5088
Sende eine Kopie an
AMNESTY INTERNATIONAL - TEAM ZENTRALAMERIKA
Central America Team
Amnesty International
E-Mail: equipoca@amnesty.org
BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS
S. E. Herrn Ramón Custodio Espinoza
Cuxhavener Straße 14
10555 Berlin
Fax: 030-3974 9712
E-Mail: informacion.embahonduras.de@gmail.com
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 21. Januar 2014 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
FAXE, LUFTPOSTBRIEFE ODER TWITTERNACHRICHTEN MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
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Bitte leiten Sie umgehend eine unabhängige, gründliche und unparteiische Untersuchung der Erschießung von Juan Carlos Argeñal ein. Stellen Sie bitte sicher, dass die Ermittlungsergebnisse öffentlich bekannt gegeben und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
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Richten Sie nach Beratungen mit der honduranischen Zivilgesellschaft und in Absprache mit den Wünschen und Erfordernissen von MenschenrechtsverteidigerInnen und JournalistInnen einen Schutzmechanismus für sie ein.
- Ich möchte Sie zudem daran erinnern, dass JournalistInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen das Recht haben, ihren Aktivitäten ohne unzulässige Einschränkungen und Angst vor Vergeltungsschlägen nachzugehen. Dies ist in der UN-Erklärung zum Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen unmissverständlich dargelegt.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
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Urging the authorities to carry out a full, impartial and independent investigation into the killing of Juan Carlos Argeñal, with the results made public and those responsible brought to justice.
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Urging them to establish a protection mechanism for human rights defenders and journalists following consultation with civil society in accordance with their recommendations and needs.
- Reminding them that journalists and human rights defenders have a right to carry out their activities without any unfair restrictions or fear of reprisals, as set out in the UN Declaration on Human Rights Defenders.
Sachlage
Am 7. Dezember suchten Berichten zufolge zwei Männer Juan Carlos Argeñal gegen 15 Uhr in seinem Haus auf und gaben zwei Schüsse auf ihn ab. Juan Carlos Argeñal war Korrespondent von Radio Globo und TV Globo und darüber hinaus Besitzer eines lokalen Fernsehsenders. Er war zudem Anhänger der 2011 gegründeten Partei LIBRE (Partido Libertad y Refundación), die sich im November 2013 zur Wahl gestellt hat. In den Monaten vor seiner Erschießung hatte Juan Carlos Argeñal über Korruption bei der lokalen Regierung berichtet.
Im Juli 2013 berichtete Juan Carlos Argeñal der Menschenrechtsorganisation COFADEH (Comité de Familiares de Detenidos Desaparecidos en Honduras), dass er im Zusammenhang mit seiner Arbeit eingeschüchtert worden sei. Juan Carlos Argeñal schilderte, dass er sich von lokalen Behörden unter Druck gesetzt fühlte, die ihn zwei Mal wegen seiner Sendeerlaubnis in die Behörde bestellt hatten. Er berichtete COFADEH, dass er zu beiden Terminen erschienen sei und fürchtete, die Anfragen seien seiner journalistischen Tätigkeit geschuldet.
Hintergrundinformation
JournalistInnen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, leisten einen entscheidenden Beitrag zur Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen, die anderenfalls verborgen bleiben würden. Amnesty International hat in Honduras einen Anstieg in der Zahl der Morddrohungen gegen und Übergriffe auf JournalistInnen und BloggerInnen dokumentiert. Lesen Sie hierzu auch die Urgent Actions http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-111-2013/journalist-bedroht und http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-030-2013/aktivist-bedroht sowie den englischen Bericht Transforming Pain into Hope – Human Rights Defenders in the Americas, online unter: http://www.amnesty.org/en/library/info/AMR01/006/2012/en.
Aníbal Barrow, der für Globo TV in Honduras arbeitete, wurde am 24. Juni 2013 entführt. Nachdem sich die Nachricht der Entführung Aníbal Barrows verbreitet hatte, begannen die Behörden im Gebiet um San Pedro Sula nach ihm zu suchen. Nach zweiwöchiger Suche stießen die Behörden auf den Leichnam von Aníbal Barrow und nahmen im Juli 2013 vier Personen fest. Siehe dazu UA-165/2013 (http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-165-2013/journalist-entfuehrt) und UA-165/2013-1 (http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-165-2013-1/entfuehrter-journalist-tot-aufgefunden). Im November 2013 wurde im Zusammenhang mit diesem Fall eine weitere Person verhaftet.
Nach Angaben des honduranischen Menschenrechtsbeauftragten sind seit der Amtsübernahme der derzeitigen Regierung im Januar 2010 in Honduras 30 JournalistInnen und 70 RechtsanwältInnen getötet worden. Im November 2013 wurde in Honduras gewählt. In den Monaten vor der Wahl berichteten die Medien über zahlreiche Angriffe gegen KandidatInnen und Parteimitglieder. Ein beträchtlicher Teil dieser Angriffe richtete sich gegen Parteimitglieder und –anhängerInnen von LIBRE.