Verschwindenlassen

Salaheddin al-Tabbaa

Salaheddin al-Tabbaa

Salaheddin al-Tabbaa, der sich ehrenamtlich für den Roten Halbmond engagiert, wurde Opfer des Verschwindenlassens durch syrische Behörden. Er wurde im September 2014 an der syrischen Grenze zum Libanon festgenommen. Er ist in Gefahr, gefoltert oder anderweitig misshandelt zu werden.

Appell an

STÄNDIGER VERTRETER DER ARABISCHEN REPUBLIK SYRIEN
BEI DEN VEREINTEN NATIONEN
Bashar Ja’afari
Ambassador Extraordinary and Plenipotentiary
820 Second Avenue, 15th Floor
New York, NY 10017
USA
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 1) 212 983 4439
E-Mail: exesec.syria@gmail.com

STAATSPRÄSIDENT
Bashar al-Assad
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 963) 11 332 3410
(Sollte das Fax nicht ankommen, schicken Sie bitte
eine E-Mail an den Ständigen Vertreter mit der Bitte um Weiterleitung an den Staatspräsidenten)

VERTEIDIGUNGSMINISTER
General Fahd Jassem al-Freij
Fax: (00 963) 11 223 7842 oder
(00 963) 11 666 2460
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
(Sollte das Fax nicht ankommen, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Botschaft mit Bitte um Weiterleitung an den Verteidigungsminister)

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER ARABISCHEN REPUBLIK SYRIEN
Rauchstr. 25
10787 Berlin
Fax: 030-5017 7311
E-Mail: info@syrianembassy.de
press@syrianembassy.de
secretary@syrianembassy.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Januar 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

FAXE, E-MAILS UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie höflich auf, den Verbleib Salaheddin al-Tabbaas bekanntzugeben und darüber zu informieren, was ihm passiert ist. Bitte gewähren Sie ihm unverzüglich Zugang zu seiner Familie, einem Rechtsbeistand und jeglicher von ihm benötigten medizinischen Versorgung und sorgen Sie bitte dafür, dass er vor Folter und anderweitigen Misshandlungen geschützt wird.

  • Bitte geben Sie außerdem den rechtlichen Status Salaheddin al-Tabbaas bekannt und lassen Sie ihn frei, sollte er nicht einer international anerkannten Straftat angeklagt werden und in einem Verfahren, das den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren entspricht, vor Gericht gestellt werden.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Urging the Syrian authorities to reveal where Salaheddin al-Tabbaa is and what has happened to him, give him immediate access to his family, lawyer and any medical attention he may require, and ensure he is protected from torture and other ill-treatment.

  • Asking them to explain Salaheddin al-Tabbaa’s legal status, and release him if he is not to be charged with an internationally recognizable criminal offence, and tried according to international fair trial standards.

Sachlage

Salaheddin al-Tabbaa war am 5. September auf dem Weg von seiner Heimatstadt Damaskus in den Libanon und wollte die Grenze zum Libanon passieren, wurde jedoch auf der syrischen Seite angehalten. Laut einem Verwandten, der außerhalb Syriens lebt, erklärten Grenzbeamt_innen Salaheddin al-Tabbaa, es läge ein Haftbefehl von der Abteilung 227 des Militärgeheimdienstes gegen ihn vor.

Am nächsten Tag wurde er zu der Abteilung des Militärgeheimdienstes gebracht, seitdem hat man nicht mehr von ihm gehört. Folter und anderweitige Misshandlungen sind in Einrichtungen der syrischen Sicherheits- und Geheimdienste weit verbreitet.

Familienangehörige haben bereits versucht, beim Militärgeheimdienst, anderen Sicherheitskräften und Justizbehörden Informationen zu dem Verbleib Salaheddin al-Tabbaas und dem Grund für seine Festnahme zu erhalten, sie erhielten jedoch bisher keine Auskunft. Salaheddin al-Tabbaa macht eine Ausbildung zum Zahntechniker und engagiert sich ehrenamtlich beim Syrisch-Arabischen Roten Halbmond für Menschen in Not. Nach Aussagen seiner Verwandten ist nicht bekannt, dass er politisch aktiv wäre.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Weiterführende Informationen über die weit verbreitete Folter und anderen Misshandlungen in syrischen Hafteinrichtungen finden Sie in dem englischsprachigen Artikel I wanted to die: Syria's torture survivors speak out (http://www.amnesty.org/en/library/info/MDE24/016/2012). Seit Beginn der Unruhen im Jahr 2011 ist von Tausenden Todesfällen im Gewahrsam der syrischen Sicherheitskräfte berichtet worden. Amnesty International hat diese Praxis in dem ebenfalls englischsprachigen Bericht Deadly detention: Deaths in custody amid popular protest in Syria (http://www.amnesty.org/en/library/info/MDE24/035/2011) dokumentiert. Weitere Informationen zu den Haftbedingungen in einigen syrischen Hafteinrichtungen finden Sie auch im Rahmen der englischsprachigen Amnesty-Kampagne gegen das Verschwindenlassen in Syrien: https://campaigns.amnesty.org/campaigns/conflict-in-syria.