Verweigerung der medizinischen Versorgung

Der an einem Glaukom erkrankten Gefangenen Inessa Karkhu wird die notwendige medizinische Versorgung verweigert. Wenn sie nicht umgehend behandelt wird, könnte sie an ihrer als "grüner Star" bekannten Augenkrankheit erblinden.

Appell an

Bitte beachten Sie, dass Astana 4 Stunden vor mitteleuropäischer Zeit ist und Faxgeräte außerhalb der Bürozeiten ausgeschaltet sein können

JUSTIZMINISTER
Tusupbekov Rashid Toleutaevich
Levi bereg reki Ishim Orinbor ul. 8
Dom Ministerstv, 13 podezd,
010000 Astana

KASACHSTAN
(korrekte Anrede: Dear Minister)
Fax: (007) 7172 74 09 54
E-Mail: news@minjust.kz

GENERALSTAATSANWALT
Mami Kairat Abdrazakovich
Seifullina ul. 37
10000 Astana
KASACHSTAN
(korrekte Anrede: Dear Prosecutor General)
Fax: (007) 7172 712579
E-Mail: gp-rk@mail.online.kz.

Sende eine Kopie an

AUßENMINISTER
Kanat Bekmurzaevich Saudabaev
Levi bereg reki Ishim,
Kunaeva ul. 31

010000 Astana

KASACHSTAN
(korrekte Anrede: Your Excellency)
Fax: (007) 7172 72 05 16
E-Mail: midrk@mid.kz

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KASACHSTAN
S.E. Herrn Nurlan Onzhanov
Nordendstraße 14/17, 13156 Berlin
Fax: 030-4700 7-125
E-Mail: kasger@ndh.net

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Kasachisch, Russisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. November 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE

  • bei den Behörden darauf dringen, sicherzustellen, dass Inessa Karkhu umgehend die benötigte medizinische Betreuung erhält, einschließlich einer möglichen Operation;

  • die Behörden auffordern, Inessa Karkhu in ein öffentliches Krankenhaus zu verlegen, wenn kein Gefängniskrankenhaus für die notwendige Behandlung ausgestattet sein sollte;

  • die Behörden daran erinnern, dass nach internationalen Standards jeder Mensch im Gewahrsam Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung haben sollte.

Sachlage

[img_assist|nid=13918|title=Inessa Karkhu|desc=© privat|link=none|align=left|width=77|height=130] Inessa Karkhu verbüßt derzeit eine achtjährige Gefängnisstrafe wegen Betrugs, zu der sie 2007 verurteilt wurde. Sie verbrachte zuerst zehn Monate in Untersuchungshaft in Astana, der Hauptstadt von Kasachstan, und hat berichtet, dass sich ihre Sehkraft in dieser Zeit stark verschlechterte. Im Februar 2008 wurde sie unter Hausarrest gestellt und von einem Augenarzt untersucht, der ein Glaukom diagnostizierte. Im darauffolgenden Monat operierte man sie in einem öffentlichen Krankenhaus an den Augen. Doch laut ihrer Mutter verhinderte ein Richter, dass Inessa Karkhu die Klinik zur postoperativen Behandlung aufsuchen konnte, und ihre Sehkraft verschlechterte sich daraufhin wieder.

Im Juli 2008 brachte man Inessa Karkhu erneut in das Untersuchungsgefängnis in Astana. Ihre Mutter berichtet, dass das Gefängnispersonal ihr keinen Zugang zu einer angemessenen Behandlung einräumte, und sie dadurch nur die Medikamente erhielt, die ihre Angehörigen ihr ins Gefängnis brachten. Als Inessa Karkhu ihrer Familie mitteilte, dass sie ihr Augenlicht verlöre, sorgte die Familie dafür, dass ein unabhängiger Augenarzt sie untersuchen konnte. Die Tests des Augenarztes bestätigten, dass Inessa Karkhu an einem Glaukom leidet und dringend medizinische Behandlung benötigt, um nicht zu erblinden. Doch die Gefängnisbehörden stellten die unabhängigen Untersuchungsergebnisse in Frage und behaupteten, sie benötige keine fachärztliche medizinische Versorgung.

Im Juni 2009 wurde Inessa Karkhu in ein Gefängnis in Almaty, etwa 1000 Kilometer von Astana entfernt, verlegt. Für ihre Familie ist es nun sehr schwer, sie zu besuchen und sie mit Medikamenten zu versorgen.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Inessa Karkhu wurde am 17. April 2007 in Astana von sechs PolizistInnen in Zivil festgenommen. Laut Angaben ihrer Mutter, die den Vorfall miterlebte, stießen die Beamten Inessa Karkhu zu Boden, schlugen ihren Kopf auf das Pflaster und traktierten sie mit Fäusten auf Schultern und Nacken. Die Mutter teilte Amnesty International mit, dass die PolizistInnen drohten, Inessa Karkhus halbwüchsiger Tochter etwas anzutun. Daraufhin unterschrieb Inessa Karkhu ein Dokument, in dem stand, sie habe sich körperlich gegen die Festnahme gewehrt und erhebe keine Vorwürfe gegen die PolizistInnen.