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Hunderte Tote unter Präsident Duterte

Todesstrafe durch Strang
© Amnesty International
Seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte am 30. Juni sind auf den Philippinen mehrere hundert Menschen getötet worden, die verdächtigt wurden, Drogendelikte begangen zu haben. In einigen Fällen könnte es sich um außergerichtliche Hinrichtungen handeln.
Appell an
PRÄSIDENT Rodrigo Duterte Malacanang Palace 1000 Jose P Laurel Sr San Miguel, Manila Metro Manila, PHILIPPINEN (Anrede: Your Excellency / Exzellenz) E-Mail: pace_op@malacanang.gov.ph
POLIZEICHEF Ronald dela Rosa Philippine National Police Headquarters Camp General Crame Quezon City, Metro Manila Philippines 1100, PHILIPPINEN (Anrede: Director General / Sehr geehrter Herr dela Rosa) E-Mail: srd.do@pnp.gov.ph
Sende eine Kopie an
PHILIPPINISCHE MENSCHENRECHTSKOMMISSION Philippines Commission on Human Rights
SAAC Building Commonwealth Avenue UP Complex, Diliman, Quezon City, PHILIPPINEN E-Mail: flora_atilano@yahoo.com
BOTSCHAFT DER REPUBLIK PHILIPPINEN I.E. Melita Sta. Maria-Thomeczek Haus Cumberland, 2. Etage Kurfürstendamm 194 10707 Berlin Fax: 030-873 2551 E-Mail: info@philippine-embassy.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 16. September 2016 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
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Ich bitte Sie dringend, dafür zu sorgen, dass außergerichtliche Hinrichtungen und andere rechtswidrige Tötungen verurteilt werden und sich Beamt_innen mit Polizeibefugnissen an die völkerrechtlichen Vorschriften und internationalen Standards für den Einsatz von Gewalt halten.
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Zudem bitte ich Sie, sicherzustellen, dass jeglicher Einsatz von tödlicher Gewalt durch die Polizei, außergerichtliche Hinrichtungen und andere rechtswidrige Tötungen umgehend und unabhängig untersucht und die Verantwortlichen in einem fairen Verfahren vor Gericht gestellt werden.
- Stellen Sie bitte sicher, dass alle Handlungen der Polizei von einem unabhängigen Gremium geprüft werden können und verbessern Sie die Mechanismen zur Sicherstellung von Transparenz und Rechenschaftspflicht.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
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Urging the President to immediately condemn extrajudicial executions and other unlawful killings and call on law enforcement officials to abide by international law and standards on the use of force.
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Urging the authorities to ensure prompt, independent and impartial investigation of any use of lethal force by the police, extrajudicial executions and unlawful killings and ensure those responsible are brought to justice through a fair trial process.
- Urging them to ensure that police activities are subject to independent oversight by setting up an independent police oversight body and enhance transparency and accountability mechanisms.
Sachlage
Seit der Amtsübernahme von Präsident Duterte sind auf den Philippinen Hunderte Menschen von der Polizei oder "Bürgerwehren" getötet worden. Von den Getöteten konnten 120 bislang nicht identifiziert werden. Der alarmierende Anstieg an rechtswidrigen Tötungen, bei denen es sich in einigen Fällen um außergerichtliche Tötungen handeln könnte, steht offenbar im Zusammenhang mit der Ankündigung des neuen Präsidenten, hart gegen Kriminalität vorzugehen.
Während des Präsidentschaftswahlkampfs hielt Rodrigo Duterte am 5. Juni eine Rede, in der er offenkundig die Zivilbevölkerung aufrief, mutmaßliche Drogenkriminelle zu töten. Seit seiner Amtsübernahme hat Präsident Duterte seine Absicht, die Drogenkriminalität zu stoppen, mehrfach wiederholt. Die Sicherheitskräfte hat er aufgefordert, ihre Anstrengungen "zu verdoppeln … oder zu verdreifachen, wenn das nötig ist … Wir werden nicht aufhören, bis der letzte Drogenboss, der letzte Dealer und der letzte kleine Händler sich ergeben haben, hinter Gitter sind oder unter der Erde liegen, wenn sie es nicht anders wollen".
Auf der Grundlage internationaler Rechtsnormen und -standards ist die Gewaltanwendung durch die Polizei nur dann erlaubt, wenn dies unumgänglich und verhältnismäßig ist. Die Polizei muss gewaltfreie Mittel anwenden, bevor sie Gewalt anwendet und ihre Arbeit unter umfassender Beachtung der Rechte auf Leben, Freiheit und Sicherheit aller Personen – einschließlich mutmaßlicher Straftäter_innen – ausüben. Zudem hat der Staat die Verpflichtung, Menschen vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen, und muss sicherstellen, dass mutmaßliche rechtswidrige Tötungen nach rechtsstaatlichen Prinzipien umgehend, unabhängig und unparteiisch untersucht werden.
In Medienberichten wurden mehrere Fälle aufgegriffen, die im Zusammenhang mit dem "Krieg gegen das Verbrechen" unter Präsident Duterte stehen. Dazu gehört auch der Fall von Renato Bertes und dessen Sohn Jaybee Bertes, die in Polizeigewahrsam getötet worden sein sollen, nachdem man sie zu einem Drogentest auf die Polizeiwache von Metro Manila gebracht hatte; der Fall von Julius Rabina, der vor seinem Haus von Unbekannten, die nach seinem Vater, einem mutmaßlichen Drogenstraftatverdächtigen, gefragt hatten, von einem Motorrad aus erschossen wurde, sowie der Fall von Jefferson Bunuan und dessen Vetter Mark Anthony, die von der Polizei erschossen wurden, als diese bei der Fahndung nach einem Drogendealer ein Haus durchsuchte.
Hintergrundinformation
Außergerichtliche Hinrichtungen und andere rechtswidrige Tötungen haben auf den Philippinen seit dem 30. Juni ein bislang nicht gekanntes Ausmaß erreicht. Die Getöteten sollen Verbindungen zur Drogenkriminalität haben, vor allem im Drogenhandel. In einer im philippinischen Fernsehen am 5. Juni ausgestrahlten Rede erklärte Präsident Duterte, er werde hohe Belohnungen für diejenigen aussetzen, die Drogenhändler an die Behörden ausliefern – tot oder lebendig. Der Präsident versprach zudem hohe Belohnungen, wenn Straftatverdächtige getötet würden. In anderen Stellungnahmen hat er außerdem erklärt, er werde den Sicherheitskräften Schießbefehle zur Tötung von Personen mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen und von denjenigen erteilen, die sich der Festnahme widersetzen. Diese Ankündigungen lösten Befürchtungen aus, dass das Vorgehen des Präsidenten gegen die Kriminalität zu weitverbreiteten Menschenrechtsverletzungen führen könnte. Weitere Informationen finden sie unter: https://www.amnesty.org/en/latest/news/2016/06/philippines-duterte-must-break-cycle-of-human-rights-violations/.
Auf der Grundlage des Völkerrechts müssen Beamt_innen mit Polizeibefugnissen bei der Ausübung ihrer Pflichten die Gesetze einhalten und das Recht auf Leben schützen und respektieren. Die Polizei muss Menschenrechtsstandards einhalten, die im UN-Verhaltenskodex für Beamte mit Polizeibefugnissen und in den UN-Grundprinzipien für die Anwendung von Gewalt und den Gebrauch von Schusswaffen durch Beamte mit Polizeibefugnissen festgeschrieben sind.
Beamt_innen mit Polizeibefugnissen haben bei der Wahrnehmung ihrer Pflichten soweit wie möglich nichtgewaltsame Mittel einzusetzen, bevor sie Gewalt anwenden oder von Schusswaffen Gebrauch machen (Prinzip 4 der Grundprinzipien für die Anwendung von Gewalt und den Gebrauch von Schusswaffen durch Beamte mit Polizeibefugnissen). Die Anwendung von Gewalt durch die Polizei muss auf Situationen begrenzt sein, in denen dies absolut unvermeidbar und für das Handlungsziel erforderlich ist. Wenn der rechtmäßige Einsatz von Gewalt unabwendbar ist, ist Zurückhaltung beim Einsatz zu üben.