Schüler entführt?

Sri Lanka

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Sivasooriyakumar Sanaraj wird seit dem 13. Juni vermisst, nachdem er nicht in seiner Schule in Vavuniya im Norden Sri Lankas ankam. Seine Familie befürchtet, dass er entführt worden ist. Ihm drohen möglicherweise Folter und die außergerichtliche Hinrichtung. Obwohl seine Familie den Fall bei der örtlichen Polizei angezeigt hat, wurden bisher keine Ermittlungen eingeleitet.

Appell an

GENERALINSPEKTOR DER POLIZEI
N K Illangakoon
New Secretariat
Colombo 1
SRI LANKA
(Anrede: Dear Inspector General / Sehr geehrter Herr Generalinspektor)
Fax: (00 94) 11 244 0440
E-Mail: igp@police.lk

VERTEIDIGUNGSMINISTER
Gotabhaya Rajapaksa
Ministry of Defence and Urban Development
15/5, Baladaksha Mawatha
Colombo 03
SRI LANKA
(Anrede: Dear Defence Secretary / Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister)
Fax: (00 94) 11 254 1529
E-Mail: secdef@sltnet.lk

PRÄSIDENT
Mahinda Rajapaksa
Presidential Secretariat
Colombo 1
Sri Lanka

(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 94) 11 244 6657
E-Mail: prsec@presidentsoffice.lk oder lalith@icta.lk

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER DEMOKRATISCHEN SOZIALISTISCHEN REPUBLIK
SRI LANKA
S. E. Herrn Upali Sarrath Kongahage
Niklasstr. 19
14163 Berlin
Fax: 030-8090 9757
E-Mail: info@srilanka-botschaft.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Singhalesisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 15. August 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Sivasooriyakumar Sanaraj verließ das Haus seiner Familie in Ukkulankulam nahe Vavuniya am Morgen des 13. Juni wie gewöhnlich, um zur Schule zu gehen, kehrte jedoch nicht mehr zurück. Als der 15-Jährige am Abend immer noch nicht zu Hause war, fragte seine Tante bei der Schule nach, wo ihr mitgeteilt wurde, dass Sivasooriyakumar Sanaraj an diesem Tag gar nicht zum Unterricht erschienen war. Eine weitere Tante meldete ihn daraufhin bei der Polizei von Vavuniya als vermisst. Die Polizei nahm den Fall jedoch nicht ernst; die BeamtInnen weigerten sich, den Fall aufzunehmen, und sagten, er würde schon wieder auftauchen. Am nächsten Morgen ging die Tante von Sivasooriyakumar Sanaraj erneut zur Polizei, um Beschwerde einzulegen. Daraufhin sicherten die BeamtInnen ihr zu, der Schule einen Besuch abzustatten und eine Aussage aufzunehmen. Dieser Zusage kamen sie jedoch nicht nach.

Am 28. Juni gegen Mitternacht beobachtete ein Freund der Familie, der gerade an einer Bushaltestelle in Vavuniya wartete, wie eine Autorikscha mit drei Männern und einem Jungen, dessen Hände auf dem Rücken zusammengebunden waren, vorbeifuhr. Daraufhin rief er den Vater von Sivasooriyakumar Sanaraj an, der ebenfalls zur Bushaltestelle kam, wo die beiden Männer auf die Rückkehr der Rikscha warteten. Wenig später kam dieselbe Rikscha wieder vorbei, diesmal jedoch mit nur einem der Männer darin. Sie hielt an, der Mann stieg aus, und die Rikscha fuhr davon. Der Vater von Sivasooriyakumar Sanaraj und sein Freund hielten den Mann sofort fest und brachten ihn auf die örtliche Polizeiwache. Der Mann prahlte damit, Verbindungen zur Kriminalpolizei und zu hochrangigen Polizeibeamten zu haben. Die Polizei in Vavuniya schickte die Männer weg mit der Begründung, es sei zu spät in der Nacht, um sich mit dem Fall zu befassen. Der Vater von Sivasooriyakumar Sanaraj und sein Freund befragten den Mann daher selbst und forderten ihn auf, den Jungen zu beschreiben, der sich in der Rikscha befunden hatte. Der Mann sagte, der Junge habe eine rote Narbe am Ohr und an der Lippe gehabt. Diese Beschreibung passt auf Sivasooriyakumar Sanaraj.

Obwohl die Polizei von Vavuniya den Mann als mutmaßlichen Entführer identifizierte, bestellte sie ihn nicht zur Befragung auf die Polizeiwache und hat bisher auch keine Untersuchungen eingeleitet. Auf Nachfrage der Familie, warum die Polizei keine Ermittlungen einleite, sagten die BeamtInnen, dass sie auf die Rückkehr des leitenden Inspektors und seine Instruktionen warteten. Die Familie von Sivasooriyakumar Sanaraj vermutet, dass er von Personen entführt wurde, die Verbindungen zu politischen Persönlichkeiten und hochrangigen Ordnungskräften haben.

[SCHREIBEN SIE BITTE ]

FAXE, E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich bitte Sie als Ordnungskräfte unter der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums dringend, umgehend eine gründliche und transparente Untersuchung der mutmaßlichen Entführung von Sivasooriyakumar Sanaraj einzuleiten, und seine Familie über alle Entwicklungen in dieser Richtung auf dem Laufenden zu halten.

[APPELLE AN]

GENERALINSPEKTOR DER POLIZEI
N K Illangakoon
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(Anrede: Dear Inspector General / Sehr geehrter Herr Generalinspektor)
Fax: (00 94) 11 244 0440
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BOTSCHAFT DER DEMOKRATISCHEN SOZIALISTISCHEN REPUBLIK
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Hintergrundinformation

Hintergrund

In Sri Lanka werden Personen, die für Menschenrechtsverletzungen und -verstöße verantwortlich sind, so gut wie nie zur Rechenschaft gezogen. So entsteht ein Klima der Straflosigkeit, und Berichte über willkürliche Inhaftierungen, Folter, außergerichtliche Hinrichtungen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen sind nach wie vor an der Tagesordnung.

Amnesty International erhält weiterhin regelmäßig Berichte über Fälle von Verschwindenlassen und Entführung in Sri Lanka, besonders im Norden des Landes. In einigen dieser Fälle wird vermutet, dass die politischen Aktivitäten bzw. die Menschenrechts- oder journalistische Arbeit der Betroffenen sie zur Zielscheibe machen. Manchmal geht es aber auch um Erpressung oder andere kriminelle Machenschaften. Die Behörden in Sri Lanka haben es bisher durchgehend versäumt, das "Verschwinden" und die Entführung von Personen angemessen zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.