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USA: Alabama vollstreckt 2024 die sechste Hinrichtung
Diese Urgent Action ist beendet.
Amnesty-Mahnwache gegen die Todesstrafe in den USA vor der US-Botschaft in Berlin (Archivaufnahme)
© Amnesty International, Foto: Christian Jungeblodt
Sachlage
Carey Graysons letzte Rechtsmittel gegen Stickstoffhypoxie als Hinrichtungsmethode in Alabama wurde am 21. November vom Obersten Gerichtshof der USA ohne Kommentar oder Gegenstimme abgewiesen. Eine der Fragen, die die Rechtsbeistände von Carey Grayson in ihrer Petition gestellt hatten, lautete: "Steht das Verbot grausamer und ungewöhnlicher Bestrafung durch den achten Zusatzartikel der Verfassung nicht einer Hinrichtungsmethode entgegen, die das Ersticken bei vollem Bewusstsein beinhaltet?"
Die Hinrichtung von Carey Grayson begann kurz nach 18 Uhr, als die Vorhänge zum Zeugenraum geöffnet wurden. Einem Medienbericht zufolge zerrte Carey Grayson, der eine Gasmaske trug, "an den Gurten der Bahre". Seine "in Laken eingewickelten Beine hoben sich um 18:14 Uhr von der Bahre in die Luft". Er machte dann "mehrere Minuten lang immer wieder mehr als ein Dutzend keuchender Atemzüge", bevor er "um 18:21 Uhr zu atmen aufhörte". Um 18:27 Uhr wurden die Vorhänge zum Zeugenraum geschlossen. Um 18:33 Uhr wurde Carey Grayson für tot erklärt.
Nach der Hinrichtung sagte die Tochter des Mordopfers, dass man ihrer Mutter die Zukunft genommen habe. Sie sagte auch, dass "die Ermordung von Häftlingen unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit aufhören müsse". Sie verwies auf den Missbrauch, dem Carey Grayson in seiner Kindheit ausgesetzt war, und dass "die Gesellschaft diesen Mann als Kind im Stich gelassen hat und meine Familie dafür büßen musste."
Alabamas Generalstaatsanwalt Steve Marshall sagte: "Alabama hat erfolgreich Stickstoffhypoxie eingesetzt, um Carey Graysons Hinrichtung zu vollziehen ... Vor mehr als 30 Jahren haben Grayson und seine Komplizen eine ihnen völlig fremde Frau brutal ermordet ... Man muss ein bösartiges Monster sein, um ein derartiges Verbrechen begehen zu können. Heute Abend wurde der Gerechtigkeit Genüge getan ... Und ich hoffe, dass es eines Tages nicht mehr drei Jahrzehnte dauern wird, bis anderen Opfern von Gewaltverbrechen Gerechtigkeit widerfährt." Gouverneurin Kay Ivey sagte, dass eine Hinrichtung durch Stickstoffhypoxie – Alabama hat bereits drei Todesurteile mit dieser Methode vollstreckt – "keinen Vergleich zu dem Tod" darstellt, den das Mordopfer erlitten hat.
In diesem Jahr sind bereits 22 Menschen in acht Bundesstaaten der USA hingerichtet worden. Die Gesamtzahl der Hinrichtungen in den USA seit der Wiederaufnahme der Todesstrafe im Jahr 1976 steigt damit auf 1.604. 78 dieser Hinrichtungen entfallen auf Alabama. Dies war die sechste Hinrichtung 2024 in Alabama und das dritte Jahr seit 1976, in dem diese Zahl erreicht wurde (nach 2009 und 2011). Amnesty International lehnt die Todesstrafe grundsätzlich und unter allen Umständen ab.
Vielen Dank allen, die mit uns versucht haben, diese Hinrichtung zu verhindern.