USA (Georgia): Diabetiker muss aus Haft entlassen werden

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Das Foto zeigt mehrere Frauen bei einer Protestaktion vor einem Gebäude. Die Frau in der Mitte hält ein Schild hoch, auf dem steht: "Dignity for Asylum Seekers".

"Würde für Asylsuchende": Protestaktion in New York gegen die restriktive Einwanderungs- und Asylpolitik der US-Regierung von Präsident Donald Trump (24. Juli 2025).

Timofei Kocheshkov, der aus politischen Gründen aus Russland in die USA geflohen war, wurde im Mai 2024 bei der Einreise festgenommen, obwohl er den offiziellen Einreisebestimmungen gefolgt war. Er wird derzeit in einer Hafteinrichtung in Folkston im US-Bundesstaat Georgia festgehalten, wo er trotz wiederholter Anträge nicht angemessen medizinisch versorgt wird. Er hat Typ-1-Diabetes und muss dreimal täglich Insulin erhalten. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Er muss umgehend freigelassen werden, um die lebensnotwendige medizinische Behandlung zu erhalten, die er so dringend benötigt.

Bitte setzt euch für Timofei Kocheshkov ein!

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Dein Appell

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Sehr geehrte Frau Sullivan,

ich möchte Sie heute auf den Fall von Timofei Kocheshkov (A#: 249-137-576) aufmerksam machen und Sie um Ihre Unterstützung bitten.

Am 12. Mai 2024 wurde der russische Staatsbürger Timofei Kocheshkov bei seiner Einreise in die USA festgenommen. Er war mit seinem älteren Bruder und seinen Eltern aus politischen Gründen aus Russland geflohen. Timofei Kocheshkov und sein Bruder Vadim reisten über Kalifornien in die USA ein, nachdem sie zuvor über die App CBP One einen offiziellen Termin an einem Grenzübergang beantragt hatten. Nichtsdestotrotz wurden sie an Ort und Stelle festgenommen und in eine Hafteinrichtung im kalifornischen Calexico gebracht. Im Herbst 2024 wurden die beiden Brüder in eine Hafteinrichtung der Einwanderungsbehörde ICE in Folkston im Bundesstaat Georgia verlegt. Ihre Eltern sind in Arizona inhaftiert.

Timofei Kocheshkov leidet seit seiner Kindheit an Typ-1-Diabetes. Seit seiner Verlegung nach Folkston werden seine Blutzuckerwerte nicht hinreichend gemessen und er wird nicht ausreichend mit Insulin oder angemessener Nahrung versorgt. Seine Gesundheit hat sich daher stark verschlechtert. 

Inzwischen leidet er an Komplikationen, die dringend eine kontinuierliche medizinische Versorgung erfordern, die nur außerhalb der Hafteinrichtung angemessen geleistet werden kann. Andernfalls könnte seine Diabeteserkrankung noch schwerwiegendere gesundheitliche Folgen wie z. B. die Amputation von Gliedmaßen, ein Koma oder gar den Tod nach sich ziehen.

Ich appelliere dringend an Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen und dafür zu sorgen, dass Timofei Kocheshkov bedingungslos aus dem Gewahrsam entlassen wird, sodass er die nötige medizinische Versorgung in Anspruch nehmen kann, die er aufgrund seines akuten Gesundheitszustands so dringend benötigt.

Mit freundlichen Grüßen

Dear Acting Field Office Director Kristen Sullivan,

On 12 May 2024, Timofei Kocheshkov (A#: 249-137-576), a Russian citizen seeking political asylum in the U.S., was detained despite arriving to the border with a CBP One appointment. He was sent to Imperial Regional Detention Facility in Calexico, California. In the fall of 2024, Timofei was transferred to Folkston Detention Center in Folkston, Georgia.

Timofei was diagnosed with Diabetes at five years old. Since his transfer to Folkston, Timofei has not received adequate glucose monitoring, insulin, or food which have dramatically impacted his health. 

Timofei is now experiencing complications that require urgent and consistent medical care that he can only adequately receive outside of detention. Without proper care Timofei is at risk of serious medical complications resulting from his underlying chronic illness, including amputation of limbs, falling into a coma, and death. 

The dangerous and inadequate conditions at Folkston Detention Center have been well documented by numerous organizations that detail the substandard medical care, unsanitary conditions, abuse and mistreatment that has led to preventable deaths in custody, most notably the recent April 2024 death of  Jaspal Singh, a 57-year-old man, suffered chest pain and eventually died after a doctor delayed treatment. The facility’s medical care "deviated beyond safe limits and directly contributed to his death," according to the review of his death conducted by ICE.

Timofei is in urgent need of medical care, and his condition is worsening every day. I implore you to use your prosecutorial discretion to immediately and unconditionally release Timofei so that he can access the urgent medical care he desperately needs.

Sincerely,

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Appell an

Kristen Sullivan
ICE Atlanta Acting Field Office Director
c./o. Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
Herrn Alan D. Meltzer, Geschäftsträger a.i.
Clayallee 170
14195 Berlin 

 

Sende eine Kopie an

Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
Herrn Alan D. Meltzer, Geschäftsträger a.i.
Clayallee 170
14195 Berlin 

Fax: 030-83 05 10 50
E-Mail: BerlinPCO@state.gov

Amnesty fordert:

  • Ich appelliere dringend an Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen und dafür zu sorgen, dass Timofei Kocheshkov (A#: 249-137-576) bedingungslos aus dem Gewahrsam entlassen wird, sodass er die nötige medizinische Versorgung in Anspruch nehmen kann, die er aufgrund seines akuten Gesundheitszustands so dringend benötigt.

Sachlage

Am 12. Mai 2024 wurde der russische Staatsbürger Timofei Kocheshkov (A#: 249-137-576) bei seiner Einreise in die USA festgenommen. Er war mit seinem älteren Bruder und seinen Eltern aus politischen Gründen aus Russland geflohen. Timofei Kocheshkov und sein Bruder Vadim reisten über Kalifornien in die USA ein, nachdem sie zuvor über die App CBP One einen offiziellen Termin an einem Grenzübergang beantragt hatten. Nichtsdestotrotz wurden sie an Ort und Stelle festgenommen und in eine Hafteinrichtung im kalifornischen Calexico gebracht. Im Herbst 2024 wurden die beiden Brüder in eine Hafteinrichtung der Einwanderungsbehörde ICE in Folkston im Bundesstaat Georgia verlegt. Ihre Eltern sind in Arizona inhaftiert.

Timofei Kocheshkov leidet seit seiner Kindheit an Typ-1-Diabetes. Seit seiner Verlegung nach Folkston werden seine Blutzuckerwerte nicht hinreichend gemessen und er wird nicht ausreichend mit Insulin oder angemessener Nahrung versorgt. Seine Gesundheit hat sich daher stark verschlechtert. 

Timofei Kocheshkov leidet nun an Komplikationen, die dringend eine kontinuierliche medizinische Versorgung erfordern, die nur außerhalb der Hafteinrichtung angemessen geleistet werden kann. Andernfalls könnte seine Diabeteserkrankung noch schwerwiegendere gesundheitliche Folgen wie z. B. die Amputation von Gliedmaßen, ein Koma oder gar den Tod nach sich ziehen.

In der ICE-Hafteinrichtung in Folkston herrschen gefährliche und unzulängliche Bedingungen, die von zahlreichen Organisationen ausführlich dokumentiert worden sind. Die medizinische Versorgung ist mangelhaft, es herrschen unhygienische Bedingungen, und die Inhaftierten werden misshandelt. Dies hat bereits zu vermeidbaren Todesfällen im Gewahrsam geführt. So starb im April 2024 der 57-jährige Jaspal Singh, nachdem er nicht schnell genug die nötige ärztliche Behandlung erhielt, die er wegen Schmerzen in der Brust benötigt hätte. Die Einwanderungsbehörde ICE führte eine Untersuchung seines Todes durch, die zu dem Schluss kam, dass die medizinische Versorgung in der Hafteinrichtung "außerhalb des sicheren Rahmens lag und direkt zu seinem Tod beigetragen hat".

Hintergrundinformation

Hintergrund

Timofei Kocheshkov wurde im Alter von fünf Jahren mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert. Seit seiner Verlegung nach Folkston werden seine Blutzuckerwerte nicht hinreichend gemessen und er wird nicht ausreichend mit Insulin oder angemessener Nahrung versorgt. Seine Gesundheit hat sich daher stark verschlechtert. Er hatte Termine mit dem medizinischen Personal in Folkston und erhielt laut seiner eidesstattlichen Erklärung und einigen Schadensberichten eine falsche Diagnose sowie die falsche Art von Insulin, obwohl er wiederholt um die richtigen Medikamente in korrekter Dosierung und mit angemessener Blutzuckerkontrolle gebeten hat. In einer schriftlichen Stellungnahme sagte Timofei Kocheshkov: "Jedes Mal, wenn ich um medizinische Hilfe bitte, muss ich wochenlang auf einen Arzt warten. Die Ärzte haben mir gesagt, dass sie mich hier nicht richtig behandeln können. Mein Leben wird mit jedem Tag mehr zur Hölle. Bald müssen vielleicht meine Gliedmaßen amputiert werden, oder ich falle in ein Koma und sterbe." Sein Bruder Vadim sagte: "Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm noch Mut zusprechen kann – jeden Tag macht es ihn geistig und körperlich nieder."

Beschwerden über die Behandlung der in Folkston inhaftierten Personen führten im November 2021 zu einer Prüfung durch das Heimatschutzministerium (US Department of Homeland Security). Die Prüfer*innen befragten zwei Tage lang Angestellte und Inhaftierte, und prüften die Arbeitsabläufe in der Einrichtung sowie die Krankenakten der ausländischen Staatsangehörigen. In ihrem Abschlussbericht, der dem US-Kongress vorgelegt wurde, wurden zahlreiche Missstände festgestellt, die "die Gesundheit, die Sicherheit und die Rechte der Inhaftierten gefährdeten".

Das Unternehmen GEO Group, das für die Verwaltung der Folkston-Hafteinrichtung verantwortlich ist, hat von der Regierung kürzlich einen millionenschweren Zuschlag erhalten, um Folkston mit einer weiteren Haftanstalt zusammenzulegen und so zu einem Komplex mit knapp 3.000 Betten umzubauen – dies wäre die größte Hafteinrichtung für Migrant*innen im ganzen Land. Von Juni 2024 bis Juni 2025 ist die Zahl der Menschen im Gewahrsam der Einwanderungsbehörde ICE um 40% angestiegen und liegt derzeit bei durchschnittlich 56.000 Inhaftierten pro Tag, eine Rekordzahl in der Geschichte der USA. Vor Kurzem verlieh Präsident Trump dem Gesetz H.R.1 ("Big Beautiful Bill") Gesetzeskraft, wodurch der Haushalt der ICE auf 150 Mrd. US-Dollar aufgestockt wurde, um die Regierungsstrategie der massenhaften Inhaftierung und Abschiebung von Migrant*innen umzusetzen. 

Jene, die für Menschenrechtsverletzungen in Hafteinrichtungen verantwortlich sind, müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und Inhaftierte, die lebensrettende Behandlungen benötigen, die sie im Gewahrsam nicht erhalten, müssen auf freien Fuß gesetzt werden, damit sie diese in Anspruch nehmen können.