Mosambik: Designerin von Sicherheitskräften schwer verletzt

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Das Bild zeigt das Porträtbild einer Frau

Alcina Nhaume, Designerin aus Mosambik, wurde Opfer von Polizeigewalt (undatiertes Bild).

Am 5. März wurde die Designerin Alcina Nhaume in ihrem Atelier durch eine Kugel aus einer Schusswaffe schwer verletzt, als Sicherheitskräfte, die zur Auflösung von Protesten eingesetzt waren, das Feuer eröffneten. Eine Kugel durchschlug eine Metallbarriere und traf Alcina Nhaume im Gesicht, was zu schweren Verletzungen führte. Ihren Ärzt*innen zufolge wird sie nie wieder sprechen oder normal essen können, es sei denn, sie unterzieht sich einer speziellen Operation im Ausland. Trotz der Zusagen der Behörden, den Vorfall zu untersuchen, wurde bisher keine Verantwortlichkeit ausgemacht. Alcina Nhaume wird nach wie vor im Krankenhaus behandelt, da ihr Gesundheitszustand weiterhin kritisch ist.

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Dein Appell

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Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,

ich bin entsetzt über die Meldung, dass die Designerin Alcina Nhaume im Zuge des Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Proteste durch einen Schuss so schwer verletzt wurde, dass sie sich in kritischem Zustand im Krankenhaus befindet.

Die Designerin Alcina Nhaume wurde in ihrem Atelier in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, durch einen Schuss ins Gesicht schwer verletzt. Am 5. März ging Alcina Nhaume ihrem normalen Arbeitsalltag nach, als gegen 15.00 Uhr in ihrem Viertel Michafutene Proteste ausbrachen und die Anwohner*innen die Straße verbarrikadierten. Nach Angaben von Zeug*innen, den Nachbar*innen von Alcina Nhaume, wurden die mosambikanischen Sicherheitskräfte (UIR-Rapid Intervention Unit) eingesetzt, um die Proteste aufzulösen, und kurz darauf begann die Polizei, die Demonstrierenden zu verfolgen. Als Alcina Nhaume gerade ihre Handtasche holen wollte, um nach Hause zu gehen, hörte sie mehrere Schüsse. Einer der Schüsse durchschlug eine Metallbarriere im Fenster des Ateliers von Alcina Nhaume und traf sie im Gesicht. Auf den von ihrer Familie veröffentlichten Bildern ist ihr Gesicht extrem entstellt. Ihr Mund- und Kieferbereich wurde schwer verletzt. Sie verlor mehrere Zähne. Alcina Nhaume wurde in das Zentralkrankenhaus von Maputo eingeliefert, wo sie laut den behandelnden Ärzt*innen noch Monate bleiben muss, da ihr Gesundheitszustand kritisch ist. Sie wird derzeit über Schläuche ernährt und wird nach Angaben des medizinischen Personals nie wieder sprechen und nur mit Mühe essen können, wenn sie sich nicht im Ausland einer speziellen Operation unterzieht. Selbst nach einer solchen Operation wird es einige Zeit dauern, bis sie die Fähigkeit zu sprechen wiedererlangt.

Am 9. März erklärten die Behörden, sie würden die Schüsse auf Alcina Nhaume untersuchen. Amnesty International befürchtet jedoch, dass es sich dabei nur um ein leeres Versprechen handeln könnte, wie es schon oft geschehen ist, und dass weder die Ergebnisse solcher Untersuchungen veröffentlicht noch die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Gemäß Artikel 58 der Verfassung der Republik Mosambik "haftet der Staat für Schäden, die durch rechtswidrige Handlungen seiner Bediensteten in Ausübung ihres Amtes verursacht werden ...".

Ich bitte Sie hiermit, unverzüglich eine gründliche, unabhängige und unparteiische Untersuchung der Schussverletzung von Alcina Nhaume transparent und effektiv durchzuführen.

Bitte sorgen Sie dafür, dass die Ergebnisse öffentlich gemacht und die Verantwortlichen in fairen Verfahren zur Rechenschaft gezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dear Prosecutor General,

I am writing to express grave concern for designer Alcina Nhaume, 31, who was shot in the face inside her atelier, in Maputo, Mozambique.

On 5 March, Alcina Nhaume was going about her normal workday when, at around 3:00pm, protests broke out in her neighborhood Michafutene, with residents barricading the road. According to witnesses, Alcina Nhaume’s neighbors, the UIR-Rapid Intervention Unit (Mozambique’s security forces) had been deployed to disperse the protest, and soon after the police began chasing the protestors. As Alcina Nhaume was about to grab her purse to go home, she heard several gunshots. One of the shots went through a metal barrier in the window of Alcina Nhaume’s shop and struck her in the face. The images shared by her family show her face severely damaged. Parts of her mouth were on the ground, including some teeth, and her jaw was severely injured. Alcina Nhaume was hospitalized at the Maputo Central Hospital, where her doctors say she will remain for the next few months as her health is in critical condition. Her face is severely disfigured. She is currently being fed through tubes, and according to her doctors she will never speak again, and will struggle to eat, unless she undergoes specialized surgery abroad. Even with such a surgery, it will take time for her to regain the ability to speak.

On 9 March, the authorities said they would investigate Alcina Nhaume’s shooting. However, Amnesty International is concerned that this may be just an empty promise, as has happened many times before, and that the results of any such investigations will not be made public, nor will the perpetrators be held accountable. As per Article 58 of the Constitution of the Republic of Mozambique, "the state is responsible for damages caused by illegal acts of its agents in the performance of their duties, without prejudice to the right of recourse under the law."

Alcina Nhaume is one of the more than 700 victims shot by the authorities since 21 October 2024, in the violent post-election crackdown in the country.

 In light of the above, I call on you to promptly, thoroughly, independently, impartially, transparently and effectively conduct an investigation into Alcina Nhaume’s shooting, ensuring that the findings are made public and the perpetrators are held accountable in fair trials.

Yours sincerely,

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Appell an

Generalstaatsanwalt
Prosecutor General of the Republic
Américo Julião Letela
Av. Vladimir Lenine nr. 121
Maputo
MOSAMBIK

Sende eine Kopie an

Botschaft der Republik Mosambik
S.E. Herrn Elias Jaime Zimba
Stromstraße 47
10551 Berlin

Fax: (030) 398 765 03
E-Mail: info@embassy-of-mozambique.de

Amnesty fordert:

  • Hiermit bitte ich Sie, unverzüglich eine gründliche, unabhängige und unparteiische Untersuchung der Schussverletzung von Alcina Nhaume transparent und effektiv durchzuführen.
  • Bitte sorgen Sie dafür, dass die Ergebnisse öffentlich gemacht und die Verantwortlichen in fairen Verfahren zur Rechenschaft gezogen werden.

Sachlage

Die Designerin Alcina Nhaume wurde in ihrem Atelier in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, durch einen Schuss ins Gesicht schwer verletzt. Am 5. März ging Alcina Nhaume ihrem normalen Arbeitsalltag nach, als gegen 15.00 Uhr in ihrem Viertel Michafutene Proteste ausbrachen und die Anwohner*innen die Straße verbarrikadierten. Nach Angaben von Zeug*innen, den Nachbar*innen von Alcina Nhaume, wurden die mosambikanischen Sicherheitskräfte (UIR-Rapid Intervention Unit) eingesetzt, um die Proteste aufzulösen, und kurz darauf begann die Polizei, die Demonstrierenden zu verfolgen. Als Alcina Nhaume gerade ihre Handtasche holen wollte, um nach Hause zu gehen, hörte sie mehrere Schüsse. Einer der Schüsse durchschlug eine Metallbarriere im Fenster des Ateliers von Alcina Nhaume und traf sie im Gesicht. Auf den von ihrer Familie veröffentlichten Bildern ist ihr Gesicht extrem entstellt. Ihr Mund- und Kieferbereich wurde schwer verletzt. Sie verlor mehrere Zähne. Alcina Nhaume wurde in das Zentralkrankenhaus von Maputo eingeliefert, wo sie laut den behandelnden Ärzt*innen noch Monate bleiben muss, da ihr Gesundheitszustand kritisch ist. Sie wird derzeit über Schläuche ernährt und wird nach Angaben des medizinischen Personals nie wieder sprechen und nur mit Mühe essen können, wenn sie sich nicht im Ausland einer speziellen Operation unterzieht. Selbst nach einer solchen Operation wird es einige Zeit dauern, bis sie die Fähigkeit zu sprechen wiedererlangt.

Am 9. März erklärten die Behörden, sie würden die Schüsse auf Alcina Nhaume untersuchen. Amnesty International befürchtet jedoch, dass es sich dabei nur um ein leeres Versprechen handeln könnte, wie es schon oft geschehen ist, und dass weder die Ergebnisse solcher Untersuchungen veröffentlicht noch die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Gemäß Artikel 58 der Verfassung der Republik Mosambik "haftet der Staat für Schäden, die durch rechtswidrige Handlungen seiner Bediensteten in Ausübung ihres Amtes verursacht werden ...".

Alcina Nhaume ist eines der mehr als 700 Opfer, die von den Behörden seit dem 21. Oktober 2024 nach den Wahlen im Zuge ihrers gewaltsamen Vorgehens durch Schüsse verletzt oder getötet wurden.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Alcina Nhaume ist eine junge Designerin. Sie hat ihr eigenes Atelier und machte ihren Bachelor in Design an der Hochschule für Kunst und Kultur. Sie kümmert sich um ihren Vater und führt den gemeinsamen Haushalt.

Die Ärzt*innen von Alcina Nhaume fanden Schmauchspuren in ihrem Gesicht und führten ihre Verletzung auf einen Schuss zurück. Im Einklang mit ihren Verpflichtungen nach internationalen Menschenrechtsnormen und mosambikanischem Recht müssen die Behörden Alcina Nhaume eine umfassende medizinische Versorgung, Rehabilitation und Wiedergutmachung garantieren, einschließlich einer angemessenen finanziellen Entschädigung.