Belarus: Freiheit für die Menschenrechtsaktivist*innen von Viasna!

Das Bild zeigt das Porträtfoto eines Mannes, der ein Schild in der Hand hält

"Deine Unterschrift hilft": Der belarusische Menschenrechtsverteidiger Ales Bialiatski zu Besuch bei der tschechischen Amnesty-Sektion in Prag (Archivbild).

Vier Mitglieder des belarusischen Menschenrechtszentrums Viasna befinden sich seit mehr als vier Jahren in Haft – und das nur aufgrund ihres legitimen Einsatzes für die Menschenrechte.

Im Zuge der Repressionen gegen die Zivilgesellschaft nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus wurden Ales Bialiatski, der Vorsitzende von Viasna, die Viasna-Mitarbeiter Uladzimir Labkovich und Valiantsin Stefanovich sowie Marfa Rabkova, die Koordinatorin des Freiwilligen-Netzwerks von Viasna, zu Haftstrafen zwischen sieben und beinahe 15 Jahren verurteilt.

Ales Bialiatski wurde 2022, während er sich in Haft befand, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Beteilige dich an unserer Online-Aktion an den belarusischen Außenminister Maxim Ryschenkow und fordere die sofortige und bedingungslose Freilassung von Ales Bialiatski, Uladzimir Labkovich, Valyantsyn Stefanovich und Marfa Rabkova!

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Dein Appell

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Sehr geehrter Herr Minister,

fünf Jahre nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Belarus und der Niederschlagung der anschließenden Proteste befinden sich in Belarus immer noch mehr als 1000 Personen aufgrund politisch motivierter Anklagen in Haft. Zu den Inhaftierten gehören vier Mitarbeiter*innen des belarussischen Menschenrechtszentrums Viasna.

Der Vorsitzende von Viasna, Ales Bialiatski, und die Viasna-Mitarbeitenden Valiantsin Stefanovich und Uladzimir Labkovich wurden im Juli 2021 festgenommen und 2023 zu zehn bzw. neun und sieben Jahren Haft verurteilt. Ales Bialiatski wurde Ende 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Ihre Kollegin Marfa Rabkova, Koordinatorin des Freiwilligen-Netzwerks von Viasna, war bereits im September 2020 festgenommen und später zu 14 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt worden. Sie leidet an beunruhigenden Krankheitssymptomen. Ihr Gesundheitszustand hat sich in Haft deutlich verschlechtert.

Amnesty International betrachtet die vier Aktivist*innen als gewaltlose politische Gefangene, die allein aufgrund ihres legitimen Einsatzes für die Menschenrechte verfolgt werden. 

Ich bitte Sie dafür einzutreten, dass Ales Bialiatski, Valiantsin Stefanovich, Uladzimir Labkovich und Marfa Rabkova umgehend und bedingungslos freigelassen werden.

Setzen Sie sich bitte zudem dafür ein, dass alle Personen umgehend freigelassen werden, die in Belarus nur aufgrund der friedlichen Wahrnehmung ihrer Rechte inhaftiert wurden.

Stellen Sie bis dahin sicher, dass die Inhaftierten angemessen medizinisch versorgt werden, ihre Haftbedingungen im Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards stehen und sie Kontakt zu ihren Anwält*innen und Familien erhalten.

Dear Foreign Minister,

Five years after the controversial presidential elections in Belarus and the suppression of the subsequent mass demonstrations, more than 1,000 people are still imprisoned in Belarus based on politically motivated charges. Among these prisoners are four employees of the Belarusian human rights centre Viasna.

The chairman of Viasna, Ales Bialiatski, and Viasna employees Valiantsin Stefanovich and Uladzimir Labkovichwere arrested in July 2021 and in 2023 received prison sentences of ten, respectively nine and seven years. Ales Bialiatski was awarded the Nobel Peace Prize at the end of 2022.

Their colleague Marfa Rabkova, coordinator of Viasna's volunteer network, was already arrested in September 2020 and later on sentenced to 14 years and 9 months in prison. She is suffering from troubling symptoms of illness. Her condition has deteriorated considerably throughout her imprisonment.

Amnesty International regards the four activists as prisoners of conscience, who are being persecuted only because of their legitimate engagement for human rights.

I urge you to advocate for the immediate and unconditional release of Ales Bialiatski, Valiantsin Stefanovich, Uladzimir Labkovich and Marfa Rabkova.

Please also advocate for the immediate release of all persons detained in Belarus solely for peacefully exercising their rights.

Until then, ensure that prisoners receive adequate medical care, that their conditions in detention comply with international human rights standards, and that they are allowed to contact their lawyers and families.

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Hintergrundinformation

Hintergrund

Infolge der Niederschlagung der Proteste nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus wurde die Zivilgesellschaft im Land praktisch mundtot gemacht. Hunderte von Demonstrant*innen wurden strafrechtlich verfolgt, darunter Mitglieder und Leiter*innen zahlreicher NGOs, die im Kontext der Wahlen und Proteste ins Visier der Behörden geraten waren. Aktivist*innen mussten das Land verlassen oder riskierten, für ihre legitime Menschenrechtsarbeit inhaftiert zu werden. Auch heute – fünf Jahre nach den Protesten – befinden sich noch über 1.000 Personen aufgrund politisch motivierter Anklagen in Haft.

Auch die Mitglieder des Menschenrechtszentrums Viasna, das seit 1996 Menschenrechtsverletzungen in Belarus dokumentiert, sind in Zusammenhang mit ihrer Arbeit Schikanen seitens der Behörden ausgesetzt. Marfa Rabkova war  im Jahr 2020 das erste Viasna-Mitglied, das festgenommen wurde. In den folgenden Monaten wurden weitere Mitglieder der Menschenrechtsgruppe verhaftet und auf Basis haltloser Vorwürfe aufgrund ihrer legitimen Menschenrechtsarbeit angeklagt und verurteilt. Viele Viasna-Mitarbeiter*innen flohen ins Ausland, um dem gleichen Schicksal zu entgehen.

Bisher wurden insgesamt sieben Viasna-Aktivist*innen zu Haftstrafen verurteilt. Drei von ihnen, Tatsiana Lasitsa, Leanid Sudalenka und Andrei Chapyuk, wurden zwischenzeitlich aus der Haft entlassen. 
 

Die Haftbedingungen in Belarus sind für Personen, die aus politischen Motiven inhaftiert wurden, besonders hart. Mehreren in der Öffentlichkeit bekannten, aus politischen Gründen Inhaftierten wird der Kontakt zur Außenwelt verwehrt. Sie werden häufig für längere Zeit in Strafzellen untergebracht und erhalten keine angemessene medizinische Versorgung. Zwischen 2021 und Ende 2024 starben mindestens sieben Betroffene politisch motivierter Strafverfolgung in belarusischer Haft. Sie litten teils unter Vorerkrankungen, die den Behörden bekannt waren.