Türkei: Samstagsmütter (Juni 2023)

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Das Bild zeigt mehrere Frauen mit Plakaten in der Hand, auf den Plakaten sind Fotos von Personen zu sehen

Setzen sich für Opfer des Verschwindenlassens ein: Samstagsmütter bei einer Mahnwache in der Stadt Diyarbakir im Osten der Türkei (18. März 2023). 

Brief gegen das Vergessen

Seit 1995 kamen die sogenannten Samstagsmütter Woche für Woche auf dem Galatasaray-Platz in Istanbul zusammen und forderten Gerechtigkeit für ihre "verschwundenen" Angehörigen. Als die Mahnwache am 25. August 2018 zum 700. Mal stattfand, löste die Polizei den mehrheitlich von Frauen organisierten friedlichen Protest mit Tränengas, Plastikgeschossen und Wasserwerfern auf. Seitdem verhindern die türkischen Behörden die Versammlungen der Gruppe, deren Mitglieder teilweise über 80 Jahre alt sind, obwohl diese immer friedlich waren und nie zu Gewalt aufriefen.

Eine der Samstagsmütter, Maside Ocak, deren Bruder in den 1990er Jahren dem Verschwindenlassen zum Opfer gefallen ist, ging juristisch gegen das Verbot der 700. Versammlung im August 2018 vor. Am 23. Februar 2023 wurde ein Urteil des Verfassungsgerichts veröffentlicht, das feststellte, dass Maside Ocaks Recht auf friedliche Versammlung verletzt worden sei, und das die Behörden anwies, sicherzustellen, dass "die Verletzung des Rechts in Zukunft verhindert wird". Leider haben sich die türkischen Behörden nicht an die Entscheidung vom 23. Februar 2023 gehalten. Die Menschenrechtsverteidiger*innen, die sich seit dem 8. April 2023 wieder auf dem Galatasaray-Platz versammeln, wurden wiederholt festgenommen und/oder vertrieben.

Bitte schreiben Sie bis 31. Juli 2023 höflich formulierte Briefe an den türkischen Innenminister und bitten Sie ihn, dafür zu sorgen, dass die Mahnwache zukünftig ohne rechtswidrige Einschränkungen abgehalten werden kann und dass die Teilnehmenden ihre Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ausüben können.

Schreiben Sie in gutem Türkisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Minister Süleyman Soylu
Minister of Interior
Devlet Mahallesi, İçişleri Bakanlığı
Çankaya, Ankara 06580
TÜRKEI
Fax: 00 90 – 312 418 1795
E-Mail: basin@icisleri.gov.tr
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)

(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,10 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Republik Türkei
S. E. Herrn Ahmet Başar Şen
Tiergartenstr. 19-21
10785 Berlin
Fax: 030 – 275 90 915
E-Mail: botschaft.berlin@mfa.gov.tr

(Standardbrief: 0,85 €)

Bitte setzt euch für die Rechte der Samstagsmütter ein!

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Dein Appell

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Sehr geehrter Herr Minister,

heute wende ich mich an Sie, um Sie zu bitten, die Rechte der Menschen zu wahren, die sich für ihre seit Jahren "verschwundenen" Angehörigen einsetzen wollen.

Seit 1995 kamen die sogenannten Samstagsmütter Woche für Woche auf dem Galatasaray-Platz in Istanbul zusammen und forderten Gerechtigkeit für ihre "verschwundenen" Angehörigen. Als die Mahnwache am 25. August 2018 zum 700. Mal stattfand, löste die Polizei den mehrheitlich von Frauen organisierten friedlichen Protest mit Tränengas, Plastikgeschossen und Wasserwerfern auf. Seitdem verhindern Ihre Behörden die Versammlungen der Gruppe, deren Mitglieder teilweise über 80 Jahre alt sind, obwohl diese immer friedlich waren und nie zu Gewalt aufriefen.

Ich bitte Sie hiermit, dafür zu sorgen, dass die Mahnwache zukünftig ohne rechtswidrige Einschränkungen abgehalten werden kann und dass die Teilnehmenden ihre Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ausüben können.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Dear Minister,

I am writing to ask you to guarantee the rights of those who are trying to raise awareness of their disappeared relatives by gathering at Galatasaray Square.

On 25 August 2018, police in Istanbul used tear gas and water cannons to disperse a peaceful gathering of mainly women, some in their 80s, known as the 'Saturday Mothers’. It was their 700th gathering to demand justice for their loved ones at Galatasaray Square. The women have been holding peaceful vigils protesting the enforced disappearance of their relatives since the mid-1990s. Now the authorities have banned their vigil.

I would like to urge you to allow the vigils to go ahead without any unlawful restrictions and to make sure that those participating in them are able to exercise their rights to freedom of expression and peaceful assembly, guaranteed under both domestic and international human rights law.

Yours sincerely,

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Bitte abschicken bis: 31.07.2023

Appell an

Minister Süleyman Soylu
Minister of Interior
Devlet Mahallesi, İçişleri Bakanlığı

Çankaya, Ankara 06580
TÜRKEI

 

Sende eine Kopie an

Botschaft der Republik Türkei
S. E. Herrn Ahmet Başar Şen
Tiergartenstr. 19-21
10785 Berlin
Fax: 030 – 275 90 915
E-Mail: botschaft.berlin@mfa.gov.tr