Regierungskritiker freigelassen

Ergebnis dieser Urgent Action

Der Regierungskritiker Antonio Rodiles ist am 26. November aus der Haft entlassen worden. Die Vorwürfe wegen "Widerstand gegen Staatsbedienstete" wurden fallengelassen. Man hat ihn jedoch gezwungen, eine "Verwaltungsgebühr" von 800 Kubanischen Pesos zu zahlen und davor gewarnt, seinen friedlichen Aktivismus in Kuba fortzusetzen.

Havanna, die Hauptstadt von Kuba

Havanna, die Hauptstadt von Kuba

Der Regierungskritiker Antonio Rodiles ist am 26. November aus der Haft entlassen worden. Die Vorwürfe wegen "Widerstand gegen Staatsbedienstete" wurden fallengelassen. Man hat ihn jedoch gezwungen, eine "Verwaltungsgebühr" von 800 Kubanischen Pesos zu zahlen und davor gewarnt, seinen friedlichen Aktivismus in Kuba fortzusetzen.

Sachlage

Antonio Rodiles ist Koordinator einer zivilgesellschaftlichen Initiative, die von der Regierung die Ratifizierung internationaler Menschenrechtsverträge fordert. Er wurde am Nachmittag des 26. November nach 19 Tagen in Untersuchungshaft freigelassen. Man hat die Vorwürfe des "Widerstands gegen Staatsbedienstete" (resistencia) zurückgezogen, jedoch eine "Verwaltungsgebühr" von 800 Kubanischen Pesos (ca. 27 €) verhängt, was zwei durchschnittlichen Monatsgehältern auf Kuba entspricht.
Einige Stunden zuvor erhielt er einen formalen Schriftsatz (acta de advertencia), der ihn darüber informierte, dass ihm Haft und Strafverfolgung drohen, sollte er seinen Aktivismus fortsetzen. Antonio Rodiles weigerte sich, das Dokument zu unterschreiben.

Antonio Rodiles wurde auf der Polizeistation in Avenida de Acosta im Stadtteil 10 de Octubre der Hauptstadt Havanna in Gewahrsam gehalten. Er berichtete Amnesty International, dass bei seiner Festnahme am 7. November eine Gruppe von etwa zehn Männern auf ihn losgegangen war. Er wurde am Boden festgehalten und geschlagen und ebenfalls unter Schlägen zu einem Polizeifahrzeug gebracht. Antonio Rodiles gab an, eine schwere Prellung am linken Auge und weitere Verletzungen am ganzen Körper davongetragen zu haben.

Der Regierungskritiker ist der nationale Koordinator der Initiative Demanda Ciudadana Por Otra Cuba ("BürgerInnen für ein anderes Kuba"). Die Initiative fordert von der kubanischen Regierung die Ratifizierung des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte und des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, welche Kuba im Jahr 2008 unterzeichnet hat. Amnesty International wird seine Situation weiterhin genau beobachten und falls erforderlich weitere Aktionen einleiten.

Danke an alle, die Apelle geschrieben haben. Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich.