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Drohende Zwangsräumung
Karte Israel
© Courtesy of the University of Texas Libraries
Etwa 1000 PalästinenserInnen im Süden des Westjordanlandes, von denen fast die Hälfte Kinder sind, droht nach wie vor die Zwangsräumung durch die israelische Armee. Ein israelisches Gericht hat den Anträgen der Betroffenen auf Schutz ihrer Rechte nicht stattgegeben.
Appell an
VERTEIDIGUNGSMINISTER
Moshe Ya’alon
37 Kaplan Street
Hakirya
Tel Aviv 61909
ISRAEL
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 972) 3 696 2757
E-Mail: minister@mod.gov.il
KOMMANDANT DER ISRAELISCHEN STREITKRÄFTE IM WESTJORDANLAND
Major General Nitzan Alon
GOC Central Command
Military Post 01149
Battalion 877
Israeli Defence Forces
ISRAEL
(Anrede: Dear Major General / Sehr geehrter Herr Generalmajor)
Fax: (00 972) 2 530 5741 /24
STATE ATTORNEY
Advocate Aner Helman
Department of Bagatsim
Ministry of Justice
29 Salah ad-Din Street
P.O. 49029
Jerusalem 91010
ISRAEL
(Anrede: Dear Mr Helman / Sehr geehrter Herr Helman)
Fax: (00 972) 2 6467011
Sende eine Kopie an
BOTSCHAFT DES STAATES ISRAEL
S.E. Herrn Jaakov Hadas-Handelsman
Auguste-Viktoria-Straße 74–76
14193 Berlin
Fax: (030) 8904 5555 oder (030) 8904 5309
E-Mail: botschaft@israel.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Hebräisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 23. Oktober 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.
Sachlage
Die israelische Armee hat vor, BewohnerInnen von acht Dörfern in den Hügeln südöstlich von Hebron aus ihren Häusern zu vertreiben, um dort ein unter der Bezeichnung "Firing Zone 918" bekanntes militärisches Übungsgebiet einzurichten. Bei den betroffenen Dörfern handelt es sich um Safai, Majaz Tabban, Fakhit, Halaweh, MIrkez, Jinba und Hillet a-Dab’a. Sollten die geplanten Zwangsräumungen stattfinden, könnten sie einen Verstoß gegen mehrere Rechte der BewohnerInnen darstellen, darunter das Recht auf Wohnen, auf Wasser, Sanitär- und Gesundheitsversorgung und das Recht auf Bildung.
In ihrer Erwiderung auf die Eingaben der DorfbewohnerInnen beim zuständigen Gericht (Israeli High Court of Justice) erklärten die israelischen Behörden, die Zwangsräumungen seien rechtmäßig und notwendig. Sie machten geltend, dass die Räumungen keine Zwangsumsiedlungen (forced transfer) im Sinne der 4. Genfer Konvention darstellten. Die Behörden argumentierten, dass die BewohnerInnen nicht ständig in den Dörfern lebten, sondern das Land nur gelegentlich nutzten und dass die Dörfer entgegen einer Militäranordnung gebaut worden seien, nachdem das Gebiet in den 1980er Jahren zu einem militärischen Sperrgebiet erklärt worden war.
Diese Auslegung der Behörden widerspricht der Darstellung der BewohnerInnen sowie akademischen Dokumentationen, die die Ansiedlung der Menschen und die landwirtschaftliche Nutzung seit mehreren Jahrzehnten belegen. Die rechtlichen Berater der Behörden machten zusätzlich geltend, dass das Militär das Recht habe, Privatbesitz für militärische Übungszwecke zu konfiszieren, wenn das Gebiet von "hoher militärischer Bedeutung" sei. Das Militär habe aber das Gebiet nicht konfisziert, sondern nur den Zugang eingeschränkt und die gelegentliche landwirtschaftliche Nutzung erlaubt. Das Gericht entschied am 2. September 2013, dass die israelischen Behörden und die DorfbewohnerInnen in Schlichtungsverhandlungen treten sollten, um eine Lösung zu finden. Die DorfbewohnerInnen haben diesem Verfahren zugestimmt, und den Behörden bleibt noch eine Frist bis zum 7. Oktober, ihre Entscheidung darüber bekannt zu geben, ob sie ebenfalls bereit sind, in Gesprächen eine Lösung zu finden. Frühere Schlichtungsversuche, die vor zehn Jahren stattfanden, blieben ergebnislos, weil die israelischen Behörden damals ein anderes Gelände angeboten hatten, das jedoch wesentlich kleiner war als das jetzige und deshalb den Bedürfnissen der DorfbewohnerInnen nicht entsprach.
[SCHREIBEN SIE BITTE ]
E-MAILS, FAXE UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
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Ich möchte meine Sorge darüber zum Ausdruck bringen, dass rund 1000 BewohnerInnen in den in der sogenannten "Firing Zone 918" gelegenen Dörfern Safai, Majaz, Tabban, Fakhit, Halaweh, Mirkez, Jinba und Hillet a-Dab’a die rechtswidrige Zwangsräumung und Zwangsumsiedlung droht. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass der Räumungsbefehl umgehend aufgehoben wird, bevor Vermittlungsgespräche und Konsultationen mit den DorfbewohnerInnen stattfinden.
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Bitte setzen Sie den Vorschlag des Gerichts High Court of Justice um und führen Sie Vermittlungsgespräche mit den Betroffenen. Stellen Sie bitte sicher, dass es sich dabei um eine wirkliche Konsultation der DorfbewohnerInnen handelt, wie es internationale Standards vorsehen.
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Übertragen Sie die Verantwortung für die Planungs- und Bauvorschriften in den Hügeln von Hebron und anderen Bereichen der besetzten Palästinensischen Gebiete von den israelischen Militärbehörden an die palästinensischen Gemeinden vor Ort.
- Bitte setzen Sie sich für ein Abriss- und Zwangsräumungsmoratorium im Westjordanland ein, bis die entsprechenden Gesetze mit den internationalen Standards in Einklang gebracht worden sind.
[APPELLE AN]
VERTEIDIGUNGSMINISTER
Moshe Ya’alon
37 Kaplan Street
Hakirya
Tel Aviv 61909
ISRAEL
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 972) 3 696 2757
E-Mail: minister@mod.gov.il
KOMMANDANT DER ISRAELISCHEN STREITKRÄFTE IM WESTJORDANLAND
Major General Nitzan Alon
GOC Central Command
Military Post 01149
Battalion 877
Israeli Defence Forces
ISRAEL
(Anrede: Dear Major General / Sehr geehrter Herr Generalmajor)
Fax: (00 972) 2 530 5741 /24
STATE ATTORNEY
Advocate Aner Helman
Department of Bagatsim
Ministry of Justice
29 Salah ad-Din Street
P.O. 49029
Jerusalem 91010
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(Anrede: Dear Mr Helman / Sehr geehrter Herr Helman)
Fax: (00 972) 2 6467011
KOPIEN AN
BOTSCHAFT DES STAATES ISRAEL
S.E. Herrn Jaakov Hadas-Handelsman
Auguste-Viktoria-Straße 74–76
14193 Berlin
Fax: (030) 8904 5555 oder (030) 8904 5309
E-Mail: botschaft@israel.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Hebräisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 23. Oktober 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.
[HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUF ENGLISCH]
Under international humanitarian law (IHL), including the Geneva Conventions, evacuation of protected persons (such as the inhabitants of an occupied territory) is prohibited, unless undertaken for their own protection, or if there is an imperative military reason for taking this extreme measure. Even then, such evacuations must be temporary, and the residents returned to their homes as soon as hostilities in the area have ceased. The description of Firing Zone 918 provided by the Israeli state in its legal response, where it claims that "Firing Zone 918 constitutes a very important area for IDF exercises and has no substitute identical in nature" does not make the case that the threshold of "imperative military reason" has been met. Therefore, if implemented, the eviction of the residents of this area would constitute forced transfer in violation of IHL. Similarly, IHL prohibits destruction of property in occupied territory except where absolutely necessary for military operations. The military activity that does take place in the area occasionally damages the residents’ property, and arbitrarily restricts movement including access to medical treatment and the transport of water containers. The military administration of the Occupied Palestinian Territories (OPT) issues and implements demolition orders against the residents’ property, because there are no planning provisions for Palestinian residency in the eight villages, as well as in dozens of other Palestinian villages around them.
The residents’ rights to an adequate standard of living including the rights to adequate housing, water and sanitation, to the highest attainable standard of health and to education, under the International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights (ICESCR), together with their right not to be discriminated against in relation to those rights, are being violated repeatedly and in various ways.
In Area C, Israel has complete control over planning and construction and the approximately 150,000 Palestinians living there lack representation at all levels of the Israeli military planning system. Not only are there no Palestinian representatives on the planning institutions, but even the ability of Palestinian residents to submit objections to eviction and demolition orders are very limited. Palestinians, especially villagers in marginal areas such as the hills to the south-east of Hebron and the Jordan Valley, have suffered particular pressure. In a "closed military zone" there is effectively no possibility for Palestinian construction and development, and many existing structures are at risk of being demolished on the grounds that they had been built illegally. The discriminatory policy means that Palestinians living there face severe restrictions on building, while settlements for Israelis in the same area continue to expand and are provided with utility services and other infrastructure. International law forbids occupying powers from settling their own civilians in the territories they occupy.
The lack of genuine consultation to explore all alternatives with the affected communities to date and the failure to provide alternative accommodation for those who need it means that these demolitions amount to forced evictions. This places Israel in breach of its obligations under international human rights law, including the ICESCR, which it ratified in 1991, enshrining the right to adequate housing for everybody and prohibiting forced evictions, defined by the Committee on Economic, Social and Cultural Rights in General Comment 7 as "the permanent or temporary removal against their will of individuals, families and/or communities from the homes and/or land which they occupy, without the provision of and access to, appropriate forms of legal or other protection". Mediation such as that suggested by the High Court of Justice in the case of the villages in Firing Zone 918 can potentially amount to genuine consultation if it is conducted according to international standards and not prejudiced by existing unlawful orders and policies. Genuine consultation requires the provision of full, accurate and timely information, meaningful engagement by the authorities and serious consideration of alternative proposals by affected communities.
The situation is compounded by the fact that, under Israeli military law, evicted families are not entitled to alternative housing or any compensation, thereby violating their right to effective remedy, meaning many would face homelessness and destitution were it not for relatives, friends and charities.
PLEASE WRITE IMMEDIATELY
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Expressing concern that some 1,000 people in Safai, Majaz, Tabban, Fakhit, Halaweh, Mirkez, Jinba and Hillet al-Dhaba'a, located in Firing Zone 918, are in danger of forced transfer and eviction, and calling on the authorities to cancel the eviction order immediately, prior to mediation or consultation with the villagers.
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Comply with the High Court of Justice proposal to undertake mediation with the communities whilst ensuring that it amounts to genuine consultation in line with international standards.
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Calling on them to remove responsibility for planning and building regulations in the Hebron hills and elsewhere in the Occupied Palestinian Territories from the Israeli military authorities and give it solely to the local Palestinian communities.
- Calling on them to place a moratorium on all house demolitions and evictions in the West Bank until the law is amended to bring it into line with international standards.